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Musik am Mittwoch: Call my name

Samstag gehörten die viel mehr als Konzertfreundin und ich zum kleinen Kreis der Gäste, die im Technikum von Ryan Sheridan und seinem Drummer Ronan Nolan unterhalten wurden. Wenn zwei Musiker es binnen der ersten Takte schaffen, ihr Publikum so zu fesseln, dass alle tanzen, mitsingen, summen … versuchen, das, was sie erleben dürfen, zu fotografieren und filmen. Hach. Ich bin dankbar, dabei gewesen zu sein 😍

Und ihr dürft auch ein bisschen mit reinhorchen: Call my name

Mein eigener Versuch, etwas Ton aufzunehmen, ist übrigens gründlich gescheitert – die Drums haben mich förmlich mitbeben lassen 🥴

Das mit der Freiorgel

Manchmal darf man spontan sein, muss nicht nach Plan funktionieren. Und darf dann sogar dem Nebel entfliehen – und sich im Zug über die Sonne freuen: alles richtig gemacht. Als die so viel mehr als Konzertfreundin und ich diesen Tag „geplant“ haben, hatten wir viele Ausflugsziele im Kopf. Kufstein gehörte nicht dazu, hat sich gestern aber am Bahnhof dann zu dem Ort gemacht, den wir mit dem nächsten abfahrenden Zug erreichen können UND laut Wetter-App sogar mit Sonne. Keine Frage, dass wir uns beschwingt ins Abteil setzten und unserem Ziel ohne jegliche Erwartungshaltung entgegen“zuckelten“.

Vor Ort wollten wir uns eigentlich treiben lassen, laute Orgelklänge haben uns aber neugierig gemacht und wir haben – immer den Ohren nach – die Heldenorgel im Bürgerturm der Festung aufgestöbert. Was das ist? Die erste und größte Freiorgel der Welt. Die heute 4.948 Pfeifen dürfen täglich um 12 Uhr für 15 Minuten erklingen – das ist in der ganzen Stadt und je nach Wetterlage wahrscheinlich sogar auf den umliegenden Bergen gut zu hören. 4 Manuale und 65 Register, zum Schluss des kleinen Konzertes im Innenhof durften wir und noch über 18 Röhrenglocken des Glockenspiels freuen … Bei unserem Rundgang durch die Festung haben wir dann gelernt, dass wir ein tönendes Denkmal erleben durften, die Idee der Heldenorgel ist eine musikalische Erinnerung an die Gefallenen des 1. Weltkriegs. Sehr besonders, wie ich finde.

Und Kufstein war genau richtig für einen spontanen Ausflug, ich bin einmal mehr an die musikalischen Möglichkeiten der zur Festung gehörenden Arena erinnert worden, wir haben uns in einem süßen Café namens Liebelei aufgewärmt, im nach der legendären Kanone Purlepaus benannten Restaurant einen Tiroler Kaspressknödel einverleibt, sind durch die Gassen gestromert, haben die Sprüche am Auracher Löchl studiert und waren von den Kufsteinern/Tirolern begeistert. Für ein nächstes Mal sind wir bereits bestens vorbereiet: wir würden bei Gitta’s Bistro reinschauen, so nett hat es uns empfangen.

Mein Herz tanzt #9

Lieber Ed Sheeran,

wenn du allein die Bühne betrittst, ist im Jahr 2018 niemand mehr wirklich überrascht, dass du ein Stadion mit 70.000 Menschen +x auf dem Olympiaberg gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen entertainst. Ohne Show. Ohne Effekte. Nur du, deine Stimme, deine Gitarre und die Loop, mit der du dein ganzes Orchester beisammen hast. Schade, dass ich nicht zu den wenigen damals in Hamburg gehöre, die dir bei deinem ersten Auftritt in Deutschland spärlich und höflich applaudierten. Ich finde, du hättest mich als Fangirl der ersten Stunde mehr als verdient.

Ich hoffe sehr, ich hab das Montag als einer von 70.000 Background-Sängern und Showtänzern wenigstens ein bisschen gutgemacht? Ja, du hast an zwei Abenden Münchens größten Chor geleitet und jeden, sogar die eben nicht zu vernachlässigenden 2 Prozent Papas und Boyfriends, ohne die die zugehörigen Mädels nicht da wären, bei wenigstens einem Stück zum Mitsingen und -tanzen oder wenigstens applaudieren und klatschen bewegt. An dieser Stelle Grüße an den selbsternannt „gnadenlos peinlichen Papa“ vor dem Merch-Stand, den nicht mal eine Hornisse von seinem Vorhaben abhalten konnte, sich ein rosa Teddy-Cap zu holen 😊

Zurück zu Ed: Das alles machst du, ohne jegliche Allüre, du spielst, plauderst etwas mit deinem Publikum, erzählst über erfolglose Musik der Anfangszeit und lächelst glücklich, wenn heute gefühlt jeder im Stadion deinen Text mitsingen kann. Generell ermutigst du dein Publikum, erwähnst, dass du bei Konzerten nur einen einzigen Move draufhast und meist vor lauter Ehrfurcht eindimensional auf die Bühne starrst … no can’t, sing, dance, sweat, this is our night.

Ed, du hattest mich schon bei deinem grinsenden auf die Bühne kommen, vor „Castle on the Hill“ und „Eraser“, „The A Team“, „Don’t / New Man“, „Dive“ und „Bloodstream“ haben mich „Happier“ gemacht, nicht in „Tenerife Sea“, sondern im dann doch ganz schön engen Stadionkessel, in der guten alten Südkurve. Neben mir hat das „Galway Girl“ zu „Feeling Good / I See Fire“, „Thinking Out Loud“ und „One / Photograph“ so glücklich strahlend getanzt …
„Nancy Mulligan“ war „Perfect“ und die Aufforderung „Sing“ haben alle spätestens jetzt mehr als wörtlich genommen. Als Zugabe hast du uns „Shape of You“ und „You Need Me, I Don’t Need You“ geboten – wobei das keinesfalls dein Slogan des Abends war, also haben alle soooo sooo lange für dich weitergesungen und dir mit Standing Ovations und vielen Wooos applaudiert. Hach.

Es waren so unzählig viele schöne Momentaufnahmen, die nicht auf ein Foto passen und tief drin im Herzen bleiben dürfen. Besonders, wie oft das Publikum dir mit tausenden von Lichtern geleuchtet hat, Open Air in der Architektur des Münchner Olympiastadions und direkt neben „meinem“ Riesenrad, halt noch mal mehr romantisch.

Mein Herz tanzt trotz der Temperaturen weiter – und ich hoffe sehr, noch viel viel mehr von dir hören zu dürfen. Alt oder neu, vollkommen egal, alles einfach wunderbare Musik.

Danke Ed und danke lieber Wettergott, auch wenn gefühlte 40 Grad zu viel des Guten waren, es hat nicht geregnet. Für die Konzertfreundin , die ja eigentlich nie wieder ins Stadion gehen wollte, weil es ja regnen könnte. Oder sogar hageln 🙂

… und zum Nachberfolgen auf den sozialen Kanälen:















Mein Herz tanzt #7

Weil es tanzen will. Und gestern Abend so einfach zum Tanzen gebracht wurde.

Aber erst mal: Ich freu mich so, denn mein „Plan“ geht auf. Im Januar bin ich mit einer kleinen Runde von Musikfreunden in ein Konzert gegangen – statt die Tickets zu „kassieren“ hab ich allen eine Aufgabe gestellt: in diesem Jahr mit mir in ein Konzert zu gehen und dann die Eintrittskarten zu übernehmenn.

So wurde ich gestern von der viel mehr als Konzertfreundin mit Bruckner überrascht. So lautet der Familienname der Brüder Jakob und Matti – und die zwei machen verdammt gute Musik. Kein Wunder, dass Gregor Meyle sie im vergangenen Jahr im Sommer als Support mit auf seine Festivaltour genommen hat. Deutscher Indie-Pop vom Feinsten, immer wieder überraschend, aber auch mit einem großen Wiedererkennungswert. Und wenn vom Frontmann bis zum Bassisten die ganze Bühne tänzelt ist es „halt schon“ schwer, nicht mitzutanzen?

Eine gute Entscheidung, dass ihr euren Schlagzeuger extra über den Hauptbahnhof aus Köln „einfliegen“ lassen habt. Auch dass der aus Liverpool stammende Münchner Bassist am besten bairisch spricht war am Ende Nebensache. Ein tolles Konzert haben wir zwei Glückspilze gestern miterleben dürfen, das macht dankbar – und lässt das Herz heute weitertanzen …

Auf keinen Fall vergessen möchte ich die Kölner Vorband Hey Judeschka, so sympathisch, so gut – hört rein, uneingeschränkt empfehlenswert:

Ein Höhepunkt waren die beiden Bruckner Brüder akustisch, umringt vom Publikum, das fast atemlos lauschte. Na gut, ein paar betrunkene Ausnahmen leider nicht. Ich vermute, die drei Herren sind nicht nur uns unangenehm aufgefallen. Zum Glück hinterlässt deren Anwesenheit bei mir heute in der Erinnerung immer wieder nur schmunzelndes Kopfschütteln … zum Schluss standen da alle 7 Musiker, harmonisch im Kreis und haben gemeinsam Musik gemacht, das war wunderbar. Vielen Dank dafür.

Und für die Bilder aus dem Orange House an die liebste Konzertfreundin (ich hab vor lauter Begeisterung anscheinend keine gemacht …)