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Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (32)

Vorausschicken muss ich, dass sich aus dem „ins Homeoffice geschickt werden“ jetzt eine hybride Lösung entwickelt hat. Bedeutet ich bin aktuell immer 2-3 Arbeitstage im Office und ungefähr genauso lang im dann Einzelbüro. Bedeutet, dass ich ohne festen Rhythmus Pendler bin. So auch gestern Abend, als sich das südliche Bayern nach dem Rest Deutschlands mit Schnee und Glätte überzogen hat.

Pünktlich zum Feierabend waren meine Heimwege allesamt sehr rutschig und der Verkehrsfluss eher stockend. Trotzdem ist es mir gelungen, bis 5 Kilometer vor zu Hause heil und gut gelaunt durchs Hügelland zu kommen. Im letzten Dorfflecken gibt es an der Hauptstraße erst eine Ampelanlage vor einer Kuppe, gefolgt von einem Kreisverkehr etwa 300 Meter nach der Kuppe. Wer mich kennt weiß, dass ich bei diesen Wetterlagen in der Kolonne deutlich mehr Abstand zum Vorfahrenden habe, als bei normaler Witterung …

Und das war mal wieder gut so. Die Ampel schaltete auf gelb. Gleichzeitig gab es vor dem Kreisverkehr etwas Stau. Der junge Herr hinter mir hat da ein bisschen falsch eingeschätzt, wollte auch noch über die Ampel, gab Gas … und musste dann scharf bremsen. Und Rutsch. Ich hab ihm beim Schlittern im Rückspiegel zugesehen. Hatte noch Hoffnung, aber nein … obwohl ich stand bin ich immerhin von der Bremse. So wurde es ein Aufeinander“bumsen“ der Stoßstangen. Dafür sind die Dinger ja schließlich da. Seh ich bei Parkmanövern in der Stadt oft wesentlich Rumms- und Wummsiger …

Hab dann beim Betrachten des nicht entstandenen Schadens – wohl nicht mal ein Kratzer – auch super cool die Nichten mit „Passt schon“ zitiert. Und Zuhause mit Taschenlampe ausgerüstet musste ich dann sehr grinsen, denn selbst wenn wir keine Daten ausgetauscht hätten: auf der Stoßstange des Herrn Peugeot hat sich das Kennzeichen des jungen Autofahrers ganz schön deutlich – wenn auch spiegelverkehrt – als Visitenkarte hinterlassen 😉

Gibts auch eine Strafe für Schleicher im Straßenverkehr?

Die nächste Episode aus meinem Aurofahrerleben, gestern Abend:
Feierabend, ich hab was Schönes vor, freu mich auf einen Mädelsabend mit zwei lieben Freundinnen. Raus aus dem Job, rein ins Wochenende. Ich sitze gut gelaunt im Auto und bin auf dem Weg nach München. Doch was ist das vor mir? Eine Autofahrerin, kleiner blauer Peugeot, Münchner Kennzeichen. Fährt innerorts ca. 20 km/h. Gut, vielleicht ist was vor ihr, das ich nicht sehe. Gleich kommt das Ortsschild, ich beschleunige. Um scharf abzubremsen. Sie bleibt bei ihrem Tempo. Jedes Mal, wenn sie etwas schneller wird bremst sie. Hektisch. Äh, vielleicht denkt sie, es ist glatt. Nur leider kann ich ihr aus dem nachfolgenden Auto nicht zubrüllen, dass die Straße nass und herrlich frei ist. Hinter uns bildet sich eine Schlange, als ob vorneweg ein Traktor fahren würde. Traktorfahrer allerdings bemerken das und fahren öfter mal raus, um Autos vorbeizulassen. 20 Kilometer auf der Landstraße bis zur Autobahn, keine einzige Lücke im Gegenverkehr, um zu überholen.

Auf dem Autobahnzubringer bremst sie noch mal scharf ab.

Meine Nerven, meine Zeit…

Liebe mir unbekannte Dame, wäre es wirklich so glatt gewesen, wie sie offensichtlich dachten, Sie wären unweigerlich im Graben gelandet. Ich hab echt viel Verständnis, dass Sie sicher unterwegs sein möchten, aber bitte bitte bitte: bleiben Sie das nächste Mal einfach zu Hause. Fahren Sie mit der Bahn. Egal, fahren Sie bitte nicht wieder vor mir. Ich habe meinen halben Abend mit Freunden durch Sie verpasst. Und ich bin sicher, Sie haben es auch nicht genossen, dass ich hinter Ihnen hertrotteln musste. Ja, ich bin Ihnen immer wieder zu nah aufgefahren. Entschuldigung. Ich werde ungeduldig, wenn jemand so offensichtlich den Verkehr behindert. Und ich hab so sehr gehofft, dass Sie irgendwann merken, dass Sie schneller fahren könnten. Oder ich Sie überholen kann … Und dann wollte ich auf der Autobahn Zeit gutmachen, gut, dass kein Blitzer aufgebaut war. Denn Sie hätten meinen Strafzettel ja nicht bezahlen müssen. Also gerecht wärs schon gewesen, aber …

Liebe Polizei, solche Verkehrsteilnehmer erwischt ihr nicht durch Blitzer-Kontrollen. Dafür solltet ihr euch aber dringend mal was einfallen lassen!!!

Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (1)

Gestern hats in Süddeutschland endlich geschneit. War allerdings nicht wirklich Schnee, sondern eher Schneeregen, was da vom bayerischen Himmel kam. Auf meinem Heimweg aus dem schönen Allgäu sitze ich im Auto und hab es, wie fast jeder andere Verkehrsteilnehmer auch, nicht so eilig. Die Straßen sind winterlich, etwas matschig, etwas vereist. Auf der Autobahn ist die linke Spur so gut wie nicht befahrbar. Kein Problem, ich will zu Hause ankommen. Irgendwann, wenns auch langsam vorwärts geht. So denkt aber nicht jeder, und auch gestern war ich mal wieder verblüfft, dass Autofahrer aus unterschiedlichen Landkreisen so deutlich an ihrer Fahrweise zu erkennen sind. Im Raum München warnt man immer vor den Kennzeichen FFB und LL – nach gestern muss ich einmal mehr sagen: zu recht. Der Unfall unterwegs, der mich einiges an Mehr-Zeit gekostet hat, wurde von einem Fahrer mit FFB-Kennzeichen verursacht. Der aufgrund der Straßenverhältnisse und nicht angepasster Geschwindigkeit ins Schlingern kam und gleich mehrere andere Fahrzeuge touchiert hat. Und immer wieder überrascht haben mich die winzigen Geschosse aus dem Landkreis LL, die auf der Bundesstraße bei Tempo 90 schlingernd an allen anderen vorbeimussten. Die hatten es einfach eiliger als alle anderen?

Dabei ist es echt nett, so langsam zu fahren und auch mal den Blick nach links und rechts ins ansatzweise Winterwunderland zu werfen. Mein schönster Ausblick war eine Gruppe Spaziergänger mit Hunden, die durch den Schnee getobt sind. Schon schön, so etwas Winterstimmung unterwegs 🙂