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Koch-Experiment: Gebackener Spargel


Beim Mädelsabend im sehr empfehlenswerten Wirtshaus in der Hallertau hab ich Spargel mal ganz anders kennengelernt, wie ein Schnitzel heraus gebacken. Und weil es mir gut geschmeckt hat wollte ich das in Abstimmung mit der Familie zum Muttertag dann gleich mal ausprobieren. In verschiedenen Varianten, damit jeder Genießer auf seine Kosten kommt.

Man nehme pro Mitesser 6 Stangen Spargel, nicht zu dick. Schälen und fertig (bissfest) kochen. Abkühlen lassen und in der Zeit die Stationen vorbereiten: Schinken und/oder Käse in Scheiben, verquirlte Eier, nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen, sowie Paniermehl.

Dann jeweils 2 Stangen Spargel nehmen, gut trocken tupfen, mit 1-2 Scheiben Käse und Schinken sehr fest umwickeln, zur Sicherheit mit Zahnstochern feststecken. Das muss sehr gut halten, sonst fällt das Paket – richtig, passiert – beim Backen auseinander. Dann in Ei und Mehl reichlich panieren und in eher zu viel und sehr heißem Butterfett goldbraun herausbacken. Beim Käse kann man bestimmt gut nach Geschmack variieren, wir haben Emmentaler genommen, der nicht ganz so arg verläuft und verklebt. Man kann auch nur mit Schinken oder nur mit Käse umwickeln. So oder so sehr gut mit Ei und Paniermehl bestäuben, sonst bleibt zu viel in der Pfanne.

Die vegetarische Variante ohne Schinken und Käse schmeckt auch wunderbar. Dazu wollte ich am Muttertag Salzkartoffeln machen, sie sind aber – aus welchem Grund auch immer, nicht gar geworden. für die männlichen Familienmitglieder gabs reichlich Sauce Hollandaise, die Damen waren nach 3 Spargel-Packerln auch ohne Beilagen pappsatt.

Danke für die Inspiration an Stefan Spitzer und sein Team – für die praktischen Umsetzungstipps an meine perfekte Kochfreundin B.

Sonntagsfreude: Spanien

Ein paar Tage raus aus dem Büroalltag, mit dem Ziel, in ein neues Projekt einzusteigen. Kein Urlaub, viel Programm. Trotzdem mit netten Menschen – und nach Spanien.

Erst nach Madrid, an das ich mein Herz vor Jahren unsterblich verloren habe. Und meine alte Liebe auffrischen durfte. Was für eine stolze Stadt, welch einmalige Originale leben hier. Abends sitzen sie an den noch überdachten Cafés entlang der Vias, Sonnenbrille, die Haare zurechtgemacht. Fesch sind sie überall, Madrilenos im Anzug, Madrilenas auf hohen Hacken. Und Touris sind sofort zu erkennen, denn nur Nicht-Spanier rennen bei Temperaturen unter 35 Grad ohne Jacke und noch dazu in Sandalen rum. Diese Stadt ist so lebendig, mich fasziniert gleichermaßen Architektur und Natur, der Retiro als grüne Lunge im Herzen einer pulsierenden, kleinen Metropole. Hach. Und dann hat auch noch ein Café con lecce mit meinem Ex-Kollegen geklappt …

Dann habe ich Barcelona wiedergesehen. Bislang für mich etwas undurchschaubar, dieses Mal habe ich mir auch diese so andere Stadt „erlaufen“, so vieles wiedergesehen, was ich vorher nicht recht einzuordnen wusste, so viel Neues entdeckt. Mein besonderer Tipp ist eine Tour auf den Spuren des Modernisme, die nicht nur Gaudi zeigt: insolitbarcelona.com – Clara Mas und ihre Partnerin Anna Masides bieten begleitete Stadtspaziergänge für jeden Bedarf, auch Touren speziell für Kids. Mit Clara konnte ich zwar leider wegen einer Veranstaltung nicht aufs Dach der Casa Fuster (von dort hat man einen „göttlichen“ Blick auf Barcelona und Architektur des Modernisme), aber wir sind durch die Vias gelaufen. Ich weiß jetzt, dass das Pflaster des Paseo de Gracia ursprünglich Türkis wie das Meer war und die Pflastersteine mit Meerestieren verziert sind. Wir haben Häuser besucht, deren Fassaden die Geschichte von Sant Jordi, dem Schutzpatron der Katalanen, zeigen, des Ritters, der für seine Prinzessin den Drachen tötet und dafür ihre Liebe gewinnt. Wusstet ihr, dass die Katalanen und auch viele Spanier nicht den Valentinstag feiern, sondern sich zum Todestag von Cervantes und Shakespeare zu Sant Jordi eine Rose (sie) und ein Buch (er) schenken? Und wir durften so viele kleine Seitenblicke werfen, diese Frau ist in ihrer Stadt auf dem Roller unterwegs, bislang zum Glück unfallfrei, aber ihr entgeht kein Detail. Davon profitieren Besucher sehr. Unsere letzte Station war der Palau de la Musica – Jugendstil, Art Deco, Modernisme … Allein die kleinen Fenster des Ticketverkaufs. Ein Traum.

Weil Zeit war hab ich mir zum Entspannen vor dem Abendprogramm eine Doppeldecker-Bustour gegönnt. Ohne Hop-off, einfach nur Mitfahren, Schauen und Staunen. Kann ich nur empfehlen, die 2 1/2 Stunden waren es mehr als wert. Den letzten Abend durfte ich in der Rooftop-Bar des Hotels mit Sundowner-Blick bei Bossa Nova ausklingen lassen … Hach!

Ach ja: wir haben köstlich gegessen. Viel zu viel – aber das gehört in Spanien einfach dazu. Habe übrigens Sangria-Micen gelernt, das Ergebnis hat nicht das geringste mit dem zu tun, was ich kannte, mit Cava, der spanischen Champagner-Variante: fruchtig, frisch, lecker. Und heute erhol ich mich von den schönen, intensiven, genussreichen Tagen …

Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita.

Plastikmüll

Mein Urlaub hat mich sehr nachdenklich gestimmt – wart ihr in letzter Zeit mal Einkaufen? Oder anders gefragt: Achtet ihr beim Einkauf darauf, wie viel Verpackung um die Einkäufe rum ist? In Friesland war ich in einem Supermarkt, in dem alles verpackt war. Mit alles meine ich: es gab nichts, das nicht in Tüten, Boxen, Folie oder einem anderen Verpackungsmaterial war. Alles Plastik. Alles Müll, der sich nicht abbaut. Es gab keine Theke für frische Wurst, Käse oder einen Obst- und Gemüsestand. Alles verpackt. Und alles so fertig. Auf mich hat das eine enorm abschreckende Wirkung – es gibt nichts Schöneres, als frisch einzukaufen. Lebensmittel zu riechen. Nur leider, das fällt mir auch in meiner heimischen Umgebung auf: die Welt tendiert dazu, alles in Plastik zu hüllen. Zum Schutz vor Schmutz?

Dann lese ich heute diesen Artikel zur Verschmutzung unserer Welt durch Plastik – und frage: muss wirlich jedes Lebensmittel eingepackt werden? Was bringt uns Convenience Food, macht es nicht am meisten Spaß, selbst zu kochen? Und muss Bio-Ware echt verpackt  werden? Im Netz findet man die interessante Antwort: „Kunden bevorzugen sterile Ware“ – der Käufer will es so …

Also: ich nicht – und ich versuche weiterhin, Plastik überall zu vermeiden, wo möglich. Und Punkt.

Kinderessen Teil II

Auch eine Ernährungsstrategie für Kinder stellt Frau Paltrow gerade in der PR-Kampagne für ihr neues Kochbuch vor – scheint gelungen, schließlich wird darüber seit Tagen/Wochen auf allen Kanälen heiss diskutiert. Heute habe ich dann auch noch einen netten Blogbeitrag in Muttis Nähkästchen gelesen, wie man Kids dazu bringt, dass sie sich mehr für Gemüse interessieren. Allerdings gehts dabei mehr darum, das Gemüse selber anzubauen, was für Kinder tatsächlich ganz faszinierend sein kann – als darum, wie man sein Kind dazu bringt, das selbst Gezüchtete dann auch zu essen?

Wie hat meine Freundin und Frau Mama meiner beiden Patenkinder gestern so nett kommentiert: manchmal würde man seine Kinder schon ganz gerne zum selber Einkaufen und Kochen verdonnern, vor allem, wenn man ihnen ein liebvolles Menü kredenzt und beide dann maulen, warums denn keine Pfannkuchen gibt. Ist schon gar nicht einfach, die Kids zu ernähren? Was bliebe bei meiner Nichte übrig, würde sie keine Nudeln zu sich nehmen, keine Breze essen und auch sonst Kohlehydrate verweigern? Waren Eis und Schokolade nicht auch Kohlehydrate? Huch! Da wirds dann schon schwer, ihr Nahrung zuzuführen. Hin und wieder ein Obst, Gemüse geht allenfalls als Beilage und eher zufällig (auch wenn es toll ist, beim Gemüseschnippeln zu helfen …)

Mir fällt gerade ganz liebevoll mein Patenkind Nummer 1 ein: kaum war er alt genug, um abends mit am Brotzeittisch seinen Brei gefüttert zu bekommen, hat er hingebungsvoll jeden Bissen verfolgt. Vom Teller bis zum Mund – um dann neidvoll den nächsten zu beobachten und ganz sehnsüchtig mitzukauen. Sobald er konnte hat er Baby-Essen verschmäht und viel lieber Käse, Wurst, Gemüse (ich kann mich erinnern, dass auch mein Gemüse häufig in seinem Mund verschwunden ist) genossen. Das hat zumindest ein paar Jahre echt gut funktioniert, auch wenn er heute wohl täglich Pfannkuchen essen könnte?

Mein Lieblingsessen mit Erinnerungswert mit dem Großen war übrigens auf S.s Taufe: für die Kinder gabs Essen an einem separaten Tisch, mit Nachtisch, einem großen Eis. Als später bei den Erwachsenen der Nachtisch serviert wurde kam der große Bruder ganz unauffällig auf meinen Schoß gekrochen, um scheinheilig nachzufragen, ob wir uns meinen Erwachsenen-Nachtisch teilen könnten. Wohl wissend, dass er damit noch mal eine komplette Portion allein verspeisen würde. Tja, aus dem sich gesund ernährenden Kind ist eine Naschkatze geworden – aber auch das kann sich wieder mal ändern, oder?