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Sonntagsfreude: Nach dem großen Feiern

Auch wenn es „nur“ im kleinen Kreis (bzw. in mehreren kleinen Kreisen) feiern war, die letzten Tage waren anstrengend. Die große Hitze, die Unsicherheit, ob das Wetter hält … und ein paar Änderungen und Absagen. Oder uneindeutige Aussagen. Egal, mein Vater hat seinen 75. gefeiert, es war viel zu viel Vorbereitung, es ist immer noch viel übrig. Aber es war wie immer ein Fest, bei dem die ganze Familie angepackt hat. Manches rechtzeitig und geplant, vieles Last Minute und sehr spontan.

Was schön war: bei 40 Grad passt eine Brotzeit am Abend perfekt. Es wird mehr getrunken und weniger gegessen. Und gut, beim nächsten Mal noch mehr Seniorenportionen, aber Bitteschön mit viel Auswahlmöglichkeiten.

Was Glück bringen wird: der Bruder hat zwei schöne Gläser zerdeppert, die bezaubernde Nichte und ich jeweils eines.

Was uns zum Lachen gebracht hat: die bezaubernde Nichte hat ihre andere Tante eingepackt, um in einer Stilllegung etwas Blumenschmuck zu holen. Beim Zurückfahren ist neben den hübschen Blüten auch eine „riesengroße“ Spinne mit ins Auto eingestiegen. Aufgeregtes Gebrüll, Nichte und Tante raus, Spinne bleibt – wahrscheinlich grinsend – allein im Auto zurück. Draußen stehen zwei, die keinen dabei haben, der die Spinne weg tut … „Warte, ich hol uns einen Tannenzapfen,“ meint die Nichte zur Tante. Um die Spinne zu ???

Woran wir uns erinnern werden: an Nichte 2.0, die alle Großen zum Ballspielen im Hof gebracht hat. Und mit lautem Glucksen und roten Backen rauf-runter und noch mal gerannt ist.

Die Fotografin war dieses Mal die bezaubernde Nichte, sie hat ganz schön viele ganz schön gute Bilder geschossen, von der Feier, aber auch viiiiieeeel drumrum.

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

Servus Mittelalter, pfiade, bis 2021


Schon wieder vorbei, viel zu schnell, aber jede Minute war so eine schöne, fast schon einzigartige Atmosphäre auf dieser Landshuter Hochzeit 2017. Mein großes Lob an alle 2.500 Mitwirkenden hab ich ja schon ausgesprochen – es ist aber auch ein Dankeschön angebracht. An die Förderer, die gemeinsam mit Polizei, THW, Feuerwehren & Co  für eine sichere Atmosphäre gesorgt haben … es war eine wirklich friedvolle Laho. Ein ausgelassenes Fest, eine Party – auf den Tribünen, auf dem Zehrplatz und überall in der Stadt.


Mein schönster Moment mit ganz viel Gänsehaut gestern beim 4. und letzten Hochzeitszug war, als der Zug zum zweiten Mal in die Altstadt kam – ab dem letzten Drittel haben gefühlt alle Musiker gemeinsam zum mittelalterlichen Tanz aufgespielt, und alle, Komödianten, Gaukler, fahrendes Volk und sogar die Nachhut vom THW, haben gemeinsam die Altstadt durchtanzt. Was für eine ausgelassende Stimmung, es war bezaubernd!


Ich habe so viele Momente gesammelt, zu viele, als dass ich sie heute schon alle aufschreiben könnte. So viel durfte ich sehen, erleben, beobachten. Es ist immer eine Unmenge an Emotion im Raum, wie hat einer der Darsteller so schön über seinen vielleicht 3jährigen Sohn gesagt: „Der is a richtige Mittelalter-Wanze …“, weil ihm so gut taugt, im Kostüm zu laufen, mit den anderen Kindern zu spielen, das Lagerleben. Genau das spüre ich, dass es für die meisten Mitwirkenden von klein bis groß zwar eine Rolle, aber eine zum Wohlfühlen ist. Die sie gerne machen, die sie mit Leben befüllen.


Ich werde hier sicher noch mehr Eindrücke festhalten und auch aus den zigtausend Bildern noch mal ein Best of heraussuchen – nur: die Technik hat mir gestern einen üblen Streich gespielt. Warum, weshalb, wieso? Keine Ahnung, ich konnte nicht mehr hochladen. Ging nichts. Gar nichts. Ich hab mich so geärgert, die bezaubernde Nichte musste mich arg trösten, denn schließlich wollte ich ja vor allem unsere gemeinsamen Bilder hochladen, damit sie die auch heute schon auf ihrem Tablet anschauen kann …. Grrrr, womit wir bei den Vorzügen des MIttelalters wären: damals gabs keine Technik, die nicht funktionieren konnte. Da musste man sich über „nix“ ärgern und die erlebten Bilder einfach ganz tief im Herzen drin aufbewahren. …

Himmel Landshut, tausend Landshut – Landshut Hallooo

#Heimatverliebt – Sommer in der Hallertau


Meine Heimatregion ist touristisch nicht überrannt – und gerade im Sommer im Verhältnis recht leer, da alle in die Ferien anderswohin fahren. Obwohl ich sagen muss: gerade in diesen Wochen ist es einfach herrlich schön bei uns. Einmal ist da die immer noch landwirtschaftliche Prägung, Wiesen werden gemäht, das Heu eingefahren. Die ersten Mähdrescher sind unterwegs. Es duftet überall nach Sommer. Kühe und Pferde grasen auf ihren Weiden. Dann haben wir rundherum viele Wälder, die Schatten spenden. Also ideal, um zu radeln oder auch bei großer Hitze spazieren zu gehen. Gibt auch mittlerweile ein schönes Radstreckennetz, einige Touren sind wirklich empfehlenswert. Genauso bietet es sich an, gemütlich auf einem „Roadtrip“ durch die Hallertau zu fahren, kurze Strecken, unterwegs in den Dörfern und Ortschaften anhalten und sich umschauen – das ist eine sehr entspannte Sommerfrische. Das gute Gefühl ist, dass hier vieles zu entdecken, aber wenig zu verpassen ist.


Besonders ist, dass in diesen heißen Wochen der Hopfen in den Gärten schnell nach oben schießt. Jetzt kommt die Blüte, kaum zu sehen, dann wächst auch schon die Hopfendolde heran. Das ist jetzt nicht so bunt und farbenfroh, wie etwa die Obstblüte. Aber unterwegs mal einen Blick in die facettenreich grünen Hopfengärten in unterschiedlichsten Stadien von Blüte bis hin zur Dolde werfen macht viel Spaß. Und bietet übrigens jetzt schon schön Schatten. Ach so: nur die weibliche Hopfenpflanze treibt die bekannte Dolde aus, die männliche ist nur zum Bestäuben da …


Und dann muss ich einfach mal sagen, dass die Hopfenregion so schöne Biergärten hat, dass es sich schon allein deshalb lohnt, hier mal eine Zeit zu verbringen, weil sie gerade im Sommer einladen, sie kennen zu lernen.

Über die Region hinaus bekannt sind:

Weniger bekannt, aber ebenfalls sehr zu empfehlen:

Und bestimmt noch viele viele mehr, denn: wer einen schönen Biergarten in der Region entdeckt sollte einfach anhalten und verweilen, jeder Ort in meiner Heimat hat seine schönen Ecken und Stellen.


Manchmal muss es für die Pause zwischendurch auch gar kein Biergarten sein. Die Holledau ist ein Hügelland. Unterwegs auf den Straßen und Wegen bieten sich immer wieder Rastplätze, oft mit einem Marterl, einer Bank und im Idealfall noch mit einem Baum für ein bisschen Schatten. Und immer mit einem einmaligen Ausblick auf die Region.


Und dann noch ein Wort zum Thema Baden gehen: ich habe bei der Biergartenempfehlung schon das Waldbad in Nandlstadt erwähnt, ein Naturbad mit schöner Liegewiese und schattenspendenden Bäumen. In der Umgebung sind zahlreiche Schwimm- und Freibäder, z.B. Wolnzach, Pfaffenhofen, Mainburg … Oft haben auch kleinere Ortschaften ein kleines Bad. Dazu kommen die Seen und Weiher. Am besten fragt man unterwegs, wo man am schönsten baden gehen kann, die Einheimischen werden sicher nicht ihre ganz geheimen Platzerl verraten, aber so einen groben Hinweis wirds schon geben 🙂
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Jule lädt zum Schreibprojekt „Heimatverliebt“, in diesem Monat lautet das Thema „Sommer in deiner Heimat“. Und der ein oder andere weiß es ja schon: ich mache gerade Sommerurlaub in der Heimat. Weils einfach so schön ist. Und weil es sich alle vier Jahre so herrlich mit einer Tradition verbinden lässt, die in der gleich an grenzenden Region Niederbayern beheimatet ist: der Landshuter Hochzeit 1475, die 2017 noch bis 23. Juli stattfindet … Mehr Heimatliebe aus unterschiedlichsten Regionen findet ihr unter dem Suchbegriff „Heimatverliebt“.

Tribünenpicknick

Heute ist ein perfekter Tag, um einen Picknickkorb mit feinen Sachen zu packen, sich ins Auto zu setzen, entspannt nach Landshut zu fahren und den Abend in der Altstadt zu verbringen. Warum? Es ist herrliches Wetter. Die Tribünen mit Sitzplätzen für Tausende Besucher des großen Hochzeitsumzugs jeden Sonntag stehen 3 Wochen lang und dort findet sich – sofern man rechtzeitig da ist – immer ein bequemes Plätzchen für ein gemütliches Picknick. Und damit ist man mittendrin. In einem Abend voll bayerischer Gemütlichkeit mit einem Flair von Partymeile, das man sonst nicht so leicht findet.

Wer es noch nie erlebt hat kann wahrscheinlich nicht nachvollziehen, warum es so besonders ist, deshalb versuche ich in Worte zu fassen, was ich in diesen Tagen in der fernen Weltstadt mit Herz verpasse:

Falls der Fotograf nicht mit Verwendung und Verlinkung einverstanden ist bitte ich um Hinweis per Mail an meinesichtderwelt@web.de, Verweis und Bild werden umgehend entfernt.
Stimmungsbild, gefunden auf der Website http://home.arcor.de/supermue2/laho4_index.htm – falls der Fotograf nicht mit der Verwendung und verlinkung einverstanden ist bitte ich um Hinweis per Mail an meinesichtderwelt@web.de, Verweis und Bild werden umgehend entfernt.

Ein Tribünenabend zu LaHo-Zeiten in der Landshuter Altstadt bei herrlichem Sommerwetter, das ist nicht selbstverständlich und noch weniger alltäglich. Zunächst gibt es die Gelegenheit rein rechnerisch nur alle 4 Jahre, 3 Wochen lang. Wetterabhängig ist es zudem, also nicht alle 4 Jahre 24 Tage lang, rechnen wir mal in einem Schönwetterzyklus von 10 möglichen Abenden. Ziehen wir noch  Verpflichtungen, Termine, Entfernungen und andere Verhinderungen ab, bleiben realistisch vielleicht 5 mögliche Termine für ein Tribünenpicknick.

Was macht es so unvergleichlich schön? Es ist anders, es ist kein Biergartenabend. Es ist kein Altstadtfest, wo man an Bierbänken sitzt und bewirtet wird. Es ist kein normaler Sommerabend, an dem man durch die Stadt schlendert und vielleicht hier und da ein paar bekannten Gesichter im Straßencafe entdeckt. Alt und Jung sitzen bunt gemischt, jeder hat Verpflegung und Getränke nach eigenem Gusto dabei. Einige Picknicker bringen blütenweiße, romantisch verspielte Tischdecken mit, andere bunt karierte, wieder andere gar keine. Viele sind ganz dem Anlass angepasst, haben eine komplette Geschirrausstattung zum Picknicken, Brotzeit, Salate, Obst, Brot, Auftstriche, alles selbst und liebevoll speziell für das Picknick gezaubert. Andere holen sich ganz einfach was, Pizza oder Döner oder was die Geschäfte in der Altstadt sonst so zu bieten haben. Es gibt gutes Festbier, aus Glas oder Fass. Wein. Und noch ganz viele andere alkoholisch hochprozentige oder ganz und gar alkoholfreie Getränke.

Die Einheimischen sind ausgestattet, bringen ihre Köstlichkeiten im Picknickkorb oder ziehen den eigenen Leiterwagen übers Kopfsteinpflaster. Je früher man da ist, desto schönere Plätze darf man frei auswählen. je später der Abend, desto weniger freie Plätze – über den schönsten Blick darf man ruhig streiten, denn die Landshuter Altstadt ist insgesamt einfach wunderschön. Der Ausblick also von jedem Picknickplatz schlicht atemberaubend und bezaubernd.

Man kennt sich – wer vorbeikommt wird mit einem fröhlichen Hallo begrüßt und eingeladen, sich dazuzugesellen. Auch, wenn man sich vorher nicht kannte. Alleine bleibt keiner lange, es geht gesellig zu, man kommt leicht ins Gespräch, wird gerne auf einen Happen eingeladen oder zumindest gibts einen Schluck zu trinken – am besten in den eigenen Becher! Und was ist das Programm? Das gerade ist ja das Tollste: es gibt keins! Man genießt den Abend, ganz einfach. Nicht mehr, nicht weniger. Man genießt gute Gespräche, köstliches Essen, ein kühles Getränk, die Gesellschaft – oder beobachtet in aller Ruhe das Treiben. Und bleibt einfach sitzen, solange man möchte, denn es ist Sommer. LaHo-Sommer. Den erlebt man nur alle 4 Jahre! Kein Wunder, dass es so viele Landshuter, die in der Zwischenzeit ganz woanders leben und arbeiten, alle 4 Jahre in die Heimat zieht. LaHo-Sommer, die gibts sonst nirgendwo.

In der Landshuter Altstadt wohnen viele Menschen, da die selber auf den Tribünen sitzen und erst spät nach Hause gehen gibts eine sehr humane Sperrfrist: zwischen 1 und 6 Uhr sind die Tribünen tabu. Damit geputzt werden kann. Das ist leider eine nicht so schöne Geschichte: die meisten Einheimischen nehmen alles, was sie mitgebracht und nicht verzehrt haben, also auch den Mülll wieder mit und hinterlassen die Tribünen ordentlich. Nur leider nicht alle. Und das ist nicht ok – vor allem im Hinblick auf die vielen Barfußlaufenden Mitwirkenden, die sich vor allem an Scherben ernsthaft verletzten können.

Ach ja, die Tribünenfeste finden wochentags statt, am Wochenende trifft man sich eher auf dem Zehrplatz. Und die bevorzugten Tribünen sind die in der Altstadt, nicht zu verwechseln mit der Neustadt, die auch mittelalterlich ist, aber jünger – UND: in der 2013 einige Baustellen sind, also nicht soooo eine tolle Aussicht.

Mehr Infos zur LaHo und auch übers Tribünenpicknick gibts beim lokalen Radiosender Radio Trausnitz im Landshuter Hochzeitsspecial oder unter Brauchwiki