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Spruch zum Wochenende:

„Alter ist kein Argument, Jugend kein Freibrief für Intoleranz.“ (Carl Friedrich von Weizsäcker)

Ich wage zu behaupten, dass ich das in unserer Familie genau so widerlegen könnte – diese altersbedingte Intoleranz und Überzeugung, dass das eigene Handeln richtig ist, auch wenn andere das bezweifeln, aber gerade mehr als deutlich beobachte. Im Kleinen natürlich.

Meine Mutter hat entgegen alle Empfehlungen unsererseits gestern ihre gleichaltrigen Schulfreundinnen zu sich nach Hause eingeladen. So eine Einladung bedeutet für Sie im Vorfeld viel Stress, sie wälzt Kochbücher, schmeißt Pläne über den Haufen, schläft schlecht und ist unruhig. Sie hat sich viel Arbeit gemacht und Mühe gegeben – und wurde überrannt von arrogantem, undankbarem Verhalten. „Im Café wäre es halt für alle einfacher und netter gewesen …“ Ja, hatte ich vorher exakt im Wortlaut so empfohlen. Und ihr das tatsächlich so prognostiziert …

Meine Nichte, theoretisch bezaubernd genannt, hat sich am letzten Wochenende ein erbittertes Wortgefecht mit mir geliefert. Für ein Ingetränk hat sie eingekauft, Erdbeeren, Himbeeren und Melone. „Frisch“. Mein Argument, dass das weder saisonal noch regional sei (sie kritisiert durchaus bei anderen, wenn Einkäufe aus den Standards fallen) wurde sehr erbittert widersprochen. Bringe schließlich auch nix, wenn sie es nicht kaufen würde, es sei schließlich da und man könne das Zeug ja auch nicht im Flieger zurückschicken. Und die armen Erzeugerfamilien hätten dann ja auch Einbußen, wenn es da plötzlich keinen Abverkauf mehr geben würde. Und überhaupt wäre das halt lecker. War’s dann – wie zu erwarten war – nicht sooooo sehr … Deshalb wurde meine Frage dazu dann aber auch mal so was von zurückgeblafft beantwortet.

Ich bin schon froh, aus dem einen Alter raus und im anderen noch nicht angekommen zu sein 😉 und tatsächlich notiere ich mir das auch als Notizzettel an mich selbst. Für später.

Musik am Mittwoch: Reach Out

Kann mich der Meinung eines Youtube-Users nur anschließen: Bruce Dickinson, best backup vocalist ever! 🙂 ich entdecke alte „Lieben“ wieder, eine der wenigen gemeinsamen musikalischen Überschneidungen mit meinem Ex war Iron Maiden. Die Musik ist geblieben 🙂 Dann jetten die auch noch im eigenen Flieger gerade quer durch die Welt, unterwegs an so vielen Flughäfen hab ich zwar die Augen überall offengehalten, aber während ich in Spanien war, spendete die Ed Force One wohl in Zürich Frau Merkels Flugzeug etwas Schatten?

Musik & Du: Motivation

Es gibt Musik, die mich sofort in gute Laune bringt. Die mir klarmacht, dass es am Ende um nichts anderes geht: die Musik und das Leben spüren. Das Gefühl haben, dass nichts zählt, außer dem Moment. Leben, lieben, lachen. Und tanzen. Ausgelassen. Achso, und natürlich gehört mitsingen dazu. Laut.

Klappt bei diesem Song wie auf Knopfdruck: „Shut up and dance with me“ motiviert mich, wann immer ich es höre. Und egal, was vorher war, Ärger verfliegt, üble Laune ist wie weggeblasen. Ich beginne, loszulassen, mitzusingen, mitzuwippen. Und ich blicke keine Sekunde mehr zurück.

Maribel fragt in diesem Monat: Welches Lied motiviert euch egal wann? Welches Lied lässt euch immer weitermachen, egal was ist?

Das mit dem Respekt für ältere Menschen

Letzte Woche habe ich eine Situation beobachtet, und mich sehr über einen jungen Mann gewundert, der sich lautstark an einem älteren Herrn gestört hat … Wie der ein oder andere mitbekommen hat renoviere ich mein Elternhaus, vor allem, um meinen Eltern eine seniorengerechte und hoffentlich unbeschwerte, lange eigenverantwortliche Zukunft in ihrem Heim zu sichern. Eine Ebene, damit sie keine Treppen mehr steigen müssen, eine Heizung mit einfacher Bedienung „einfach aufdrehen“ (bislang wurde mit zwei Holzöfen geheizt, für die täglich große Massen Holznachschub aus einem Lager geholt werden mussten), statt einem kleinen Bad mit nicht genutzter Badewanne und einer Dusche mit hohem Einstieg ein größeres Bad mit seniorengerechter Dusche. Ich tue das, weil ich heute aus übervollem Herzen respektiere, was meine Eltern für uns Kinder getan haben, nicht nur, als wir klein waren. Sie haben uns, obwohl sie dabei oft sich selbst zurücknehmen mussten, immer unterstützt. Ich bin ihnen dafür sehr dankbar und hoffe sehr, dass sie gesund ein hohes Alter erreichen dürfen.  Aber mir ist sehr bewusst, dass Altern auch weniger schöne Seiten zeigen bzw. Einschränkungen mit sich bringen kann, die Pflege einfordern. Im www bin ich an verschiedenen Stellen über einen Text in unterschiedlichen Varianten gestolpert. Die sich im Sinn aber ähneln:

„Vater und Sohn genießen ein Abendessen in einem Restaurant. Der Vater ist in die Jahre gekommen. Während er isst fällt immer wieder etwas von seiner Gabel. Nach dem Essen begleitet der Sohn seinen Vater zum Waschraum, wischt ihm liebevoll Essensreste aus dem faltigen Gesicht, wäscht die Flecken aus der Kleidung, kämmt ihm das graue Haar und richtet zum Schluss seine verrutschte Brille. Als der Sohn die Rechnung zahlt herrscht im gesamten Restaurant Schweigen. Da steht ein älterer Herr unter den Gästen auf und fragt: „Meinen Sie nicht, dass Sie etwas hier gelassen haben?“ Der Sohn antwortet: „Nein, das habe ich nicht.“ „Doch, Sie haben hier jedem Sohn eine Lektion hinterlassen – und jedem Vater Hoffnung!“ (Verfasser unbekannt)