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Verwunderung

Ich wohne in einem Wohngebiet. Mit ausreichend Tiefgaragen und Garagen und Stellplätzen. Ohne Wohnsilos. Meine Straße hat keinen Durchgangsverkehr, da parken nur Anwohner und Besucher des Lokals an der Ecke. Es gibt Tage, an denen ich mich wundere:

  • Gestern abend stand direkt vor meinem Haus eine Familie bei strömendem Regen in einer Parklücke, 5 Erwachsene, ein Kleinkind auf dem Arm, um einen Parkplatz freizuhalten, der für 2 Autos gereicht hätte. Als ich nachgefragt habe, ob sie beide Parkplätze freihalten, bekam ich die schnippische, also durchaus schuldbewusste Antwort: „Da kommt gleich jemand!“ Ich parkte also einen Kilometer entfernt, lief im strömenden Regen an der Gesellschaft vorbei zu meiner Haustür, „jemand“ war in der Zwischenzeit angekommen: und hat sich mit einem Auto so in die 2 Parkplätze gestellt, dass eben nur ein Auto drin parken kann – logisch!
  • Am selben Abend, während ich bei strömendem Regen einen Kilometer bis zu mir laufe, fallen mir 2 geparkte Autos auf: ein BMW-Cabrio und ein Passat. Beide mit offenem Kofferraum. Was bei strömendem Regen beim Passat jetzt nicht ganz so schlimm ist – aber ins Cabrio hats ordentlich reingeregnet? Weit und breit niemand – hätte ich die Deckel schließen sollen?
  • Heute morgen muss die Feuerwehr ins Wohngebiet, offensichtlich ein Notfall, denn sie kommen mit 2 großen Fahrzeugen und Blaulicht. Sie probieren von zwei Seiten, an das betroffene Grundstück heranzufahren, was ihnen aber nicht gelingt. Denn: die Dame, „jemand“, die gestern abend die 2 Parkplätze blockiert hat, hat heute morgen das Auto zum Beladen mal eben mitten in der Straße stehen lassen (deshalb konnte ich auch nicht ohne Umweg aus meiner Straße rausfahren … und ich sollte auch erwähnen, dass die beiden Parkplätze daneben frei waren ???). Die zweite mögliche Zufahrt wurde von einem Lieferwagen blockiert, der in zweiter Reihe stand und sich vom Martinshorn nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Zum Thema Verwunderung möchte ich Meister Goethe zitieren: „Was gibt einer Begebenheit den Reiz? Nicht ihre Wichtigkeit, nicht der Einfluß. den sie hat, sondern die Neuheit. Nur das Neue scheint gewöhnlich wichtig, weil es ohne Zusammenhang Verwunderung errregt und unsere Einbildungskraft einen Augenblick in Bewegung setzt, unser Gefühl nur leicht berührt und unseren Verstand völlig in Ruhe läßt.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

Spruch zum Wochenende: Charity

In unserem Unternehmen sind die Mitarbeiter regelmäßig zweimal im Jahr zu Charity Aktionen aufgerufen. Diese Woche konnte/sollte jeder 4 Stunden seiner Arbeitszeit investieren, um für einen wohltätigen Zweck zu arbeiten. Und wie jedes Jahr bemerke ich: erst hat keiner Zeit, keiner Lust, keiner mag so recht. Wenn sie sich dann aber auf den Weg machen, gemeinsam etwas tun, etwas umsetzen, einen Garten umbuddeln, eine Wand streichen, ein Trampolin aufbauen, dann ist das nicht nur für den guten Zweck und wohltätig. Im Gegenteil: es macht Spaß, alle sind mit Feuereifer dabei. Ich habe in mehr als 5 Jahren kein einziges Mal erlebt, dass man das als „Arbeit“ gesehen hätte. Und ich kann mich nicht erinnern, dass jemand am nächsten Tag gejammert hätte, weil es zu viel war oder alles andere auf dem Schreibtisch liegen geblieben ist. Einen Tag etwas für andere tun erweitert den eigenen Horizont und hilft – meiner Meinung nach – sich wieder mal realisitisch einzuordnen. Vielleicht auch, sich nicht ganz so wichtig zu nehmen? Deshalb hab ich dieses Mal zwei Sprüche (meiner all time favourites) zum Wochenende ausgewählt:

„Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ (Erich Kästner)

 

Und wenn ihr euch jetzt fragt, warum ich über „sie“ spreche: ich bin der interne Motivator und Motor der Aktion, meinen eigenen zeitlichen Einsatz habe ich noch vor mir: wir werden im Juli ein Sommerkinderfest unterstützen, da werde ich was für mich und für die Kids tun 😉