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Sonntagsfreude: Verliebt in die Liebe …

Diese Woche sind die Gemüter beschäftigt, mit einer Familienfeier, einem Happening – aber der Reihe nach: In einer Einladung zu einer standesamtlichen Trauung war viel von Liebe und einem verliebten Paar zu lesen, jetzt sendet das frischverheiratete Paar verliebte Grüße – fast 600 Bilder von einem Tag, an dem überall Herzen zu sehen waren und das Wort Liebe einen Ticken zu oft ins Auge stach. Und gefühlt im Minutentakt Bilder aus den Flitterwochen, scheint viel Zeit für das virtuelle Teilen des Glücks zu sein. Nur das Paar, das so viel darüber schreibt, bei dem kommt das so gar nicht rüber … im Gegenteil.

Es wirkt ein bisschen wie eine Inszenierung, die dummerweise nicht überzeugen kann. Verliebt in die Liebe, aber ohne das echte Gefühl zu erleben … so in etwa. Was würd ich den beiden wünschen, dass sie weniger vom Fotografen gesteuert werden hätten müssen und er einfach nur das mit der Kamera hätte einfangen dürfen, was alle anderen fühlen und sehen hätten dürfen. Und Punkt.

Meine Sonntagsfreude sind meine beiden Nichten, die in der ganzen gestellten Hochzeitstag-Szenerie einfach sich selbst treu geblieben sind, verschmitzt, spielerisch und mit klarem Blick fürs Wesentliche 😉

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.“

Theatersommer für Kids & Co in München

Bildrechte: Deutsches Theater München
Erinnert ihr euch an euren ersten Theaterbesuch? Als Kind? Wie war das für euch? Ich für meinen Teil kann mich noch sehr genau erinnern, dass wir im zarten Grundschulalter regelmäßig einem der Stadttheater der Umgebung Besuche abstatten durften. Was wir sonst gesehen haben kann ich nicht immer nachvollziehen. Unvergessen bleibt aber Das Dschungelbuch. Fand ich in dem Alter als Buch grauenvoll superlangweilig, aber auf der Bühne haben mich die Erlebnisse von Menschenkind Mogli und seinen tierischen Mitstreitern tief in ihren Bann gezogen … 

Jetzt habe ich bei meinem letzten Besuch gesehen, dass das Deutsche Theater ganz aktuell bis zum Juli ein Programm speziell für junge Besucher aufgelegt hat. „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ und „An der Arche um Acht“ kenne ich nicht, aber „Der kleine Drache Kokosnuss rettet die Welt“ und „Der Grüffelo“ les ich richtig gerne vor und vertiefe mich mit den Kids in die wunderbaren Bildwelten. Das kann ich mir auf der Bühne sehr gut vorstellen. Wobei: nicht jedes Kind mag jedes Buch, kenne für beide große Fans, aber habe auch erlebt, dass schon die erste Seite rigide abgelehnt und eine Alternative gefordert wurde …. Ist, wie so vieles im Leben eben Geschmackssache. Das aber nur zu Info, falls jemand sich überlegt, mit einem anspruchsvollen kleinen Zuschauer ins Programm zu gehen. Etwas „Vorfühlen“ schadet keinesfalls, auch wenn Theater ganz anders als Buchvorlesen wirkt.

Verschlungen hab ich in meiner Zeit als Leseratte (egal was, Hauptsache viel und vor allem ununterbrochen) sämtliche Bücher von Enid Blyton, also auch die „Fünf Freunde“. Könnte mir denken, dass sich die Inszenierung eher an die nicht ganz Kleinen richtet und auch noch für Teens eignet, die sich auf das Abenteuer Theater einlassen wollen. Also ich überleg mir auf alle Fälle, hinzugehen, bestimmt eine Gelegenheit, mich mal wieder ein Stück weit wie 13 zu fühlen. Wer kommt mit? 😉 

Hier gibt’s mehr Infos und Termine.

Das mit dem Wiedersehen nach Jahren

Als mein großes Patenkind geboren wurde, gab es ein „wir“, „wir“ wurden Paten. Als der Große noch kein Jahr alt war haben „wir“ uns getrennt. Vernünftig, weil die zwei, die zum „wir“ gehörten weder zueinander passten, noch dasselbe wollten. Nicht dasselbe fühlten, dachten, geschweige denn erlebten. Das ist schon Jahre her und meist nebensächlich. Dennoch musste ich mich gestern vor dem Wiedersehen wappnen, denn das „er“ des „wir“ hat seine Art. Die mich schon damals oft innerlich zum Kochen brachte. Nicht, was ihr denkt: „er“ hat eine Art, sich zu inszenieren. Möchte da jetzt gar nicht in die Tiefen der Psychologie einsteigen, es reicht schon, dass Eigen- und Fremdsicht oft weit auseinanderklaffen. Schein und Sein sind nicht nur als Wort, sondern auch im Sinn unterschiedlich. Jetzt ist eine Kommunion im Leben vielleicht nur ein Tag von vielen, für mein Patenkind war es ein sehr besonderer Tag. Er möchte im Mittelpunkt des Interesses stehen, hat die Menschen eingeladen, mit denen er feiern möchte. Familie und Freunde. Es ist ihm wichtig, Kommunion zu feiern. Und diesen Raum für „seinen Tag“ wünscht er sich von Herzen, er genießt Tage wie diese. Wenn ein anderer das dann nutzt, sich selbst zu vermarkten (man verzeihe mir das Wort, aber das trifft es einfach am allerbesten), das mag ich nicht. Und kann da – ganz entgegen meines sonstigen Naturells – zickig reagieren. Aber ging gut. Wie auch die Oma der Patenkinder festgestellt hat: „Schön, dass ihr so harmonisch miteinander klar kommt – nicht selbstverständlich!“

Und darauf bin ich jetzt ein winzig kleines bisschen stolz, weil 50 Prozent hab ich dann ja zur Harmonie beigetragen. Also: mindestens …. 🙂