Am Sonntag war die bezaubernde Nichte bei ihrer Cousine Marie eingeladen. Eigentlich bei der ganzen Familie, Tante, Onkel, Cousin – aber entscheidend ist, dass sie endlich mal wieder mit ihrer großen Cousine Zeit verbringen durfte. Wenn ich so nachdenke, höre ich eigentlich jedes Mal, wenn wir uns sehen, von Marie. Die Erzählungen sind allumfassend, meine Nichte findet ihre große Cousine tolltolltoll. Sie ist auch quasi immer dabei: Spielen wir Lego und bauen einen Bauernhof, dann ist eine reitende Spielfigur Marie. Setzen wir eine Mütze auf, dann nur die mit den bunten Streifen, die ist nämlich von Marie. Wenn wir uns in die Luft radelnd aufs Bett legen (tolle Erfindung der Tante, auf die ich total stolz bin, denn das kann man stundenlang spielen und es wird niemals nicht langweilig) und einen imaginären Ausflug unternehmen, wen holen wir als Erstes ab …? Richtig: Marie. Irgendwie schon toll, wie diese „große“, weil doppelt so alte, Verwandte grade die Gedanken der kleinen Dame beschäftigt?
Und ich kann mich erinnern: obwohl wir ja mehr als eine Cousine haben fanden auch wir Schwestern im Kindesalter zwei unserer „großen Cousinen“ ganz schön toll. Bei Besuchen haben wir uns ihnen an die imaginäre Rockschürze geklemmt. Und haben mit Sicherheit genau so oft von ihnen gesprochen und erzählt, wie eben jetzt meine Nichte. Witzig, wie sich das wiederholt …