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Abfärben

Ein bisschen musste ich heute zwar schmunzeln, aber ein Teil von mir freut sich einfach nur diebisch, dass meine verrückten Ideen auf die Nichten „abfärben“. So wurde ich gegen 17.30 Uhr sehr aufgeregt von der bezaubernden Nichte höchstpersönlich angerufen, ob ich selbst auch schon draußen am Start sei … das Fragezeichen in meinem Kopf musste dann mithilfe meiner Schwester geklärt werden ( um die Uhrzeit hätte es ein paar Minuten deutlichen Ausblick auf die Mitte der Woche gestartete Satellitenkette geben sollen – nur leider war bei den Nichten bewölkt.) Und obwohl ich alle möglichen Ausblicke mit den passenden Gradangaben versucht habe: bei mir wie auch im restlichen Bayern hat die Wolkendecke den Blick verhindert …

Und das alles bringt mich zum Grinsen – wie auch der Fakt, dass nach dem Nötigsten an Kommunikation wieder – wie aktuell immer – Nichte 3.0 die Macht über das Mobiltelefon erobert und wir das immer gleiche Telefonat führen: Coco? Hallo? Coco? Hallo? … und so weiter und so fort 😉

Das mit dem Lebkuchenteig

Wenns um Ideen für Kindergeburtstage geht, die viel Arbeit, aber auch viel Spaß machen, bin ich bekanntermaßen ganz vorne dabei – jetzt feiern wir Samstag nicht die erste Party der bezaubernden Nichte, dazu ist es der 7. Geburtstag, also eine magische Zahl. Da muss was besonders her. Gewünscht hat sie sich: Reiten, gutes Essen, Basteln …

Also wirds wieder ein Geburtstag im Pferdestall, statt 1 Pferd für viele Kinder wie vor 2 Jahren soll es dieses Mal ein Pony pro Kind sein. Danach gibts Kuchen und Nudelsalat, die Oma muss ihr einen Igelkuchen machen – nur beim letzten Punkt war guter Rat teuer. Weil irgendwie gabs ja alles schon mal. Und meine Idee, gemeinsam Plätzchen zu backen, wär zwar super – geht aber im Reiterstüberl wegen nicht vorhandenem Herd nicht … also weitergedacht: Wieso bastelt nicht jedes Kind ein Lebkuchenhaus, zum mit nach Hause nehmen? Dann brauchts auch keine Gastgeschenke. Entschieden, so wirds gemacht.

Also hab ich am Wochenende Lebkuchen gebacken. Zweimal, weil der erste Teig war außer knochenhart und hässlich mal gar nix. Der lies sich erst nicht ausrollen, danach aber ganz bestimmt nicht schneiden. Den ersten hatte ich aus den Weiten des www, war von einer Userin als „super einfach und perfekt für Lebkuchenhäuser“ angepriesen worden. Von wegen! Da gabs dann auch eine vorsichtige telefonische Nachfrage der Nichte, ob denn schon noch alles klappen würde? …

In so einem Fall geht Frau auf Nummer sicher, es gibt ein Kochbuch, auf das in unserer Familie verlässlich zurückgegriffen wird, Hedwig Maria Stubers „Ich helf dir kochen“. Da klappt einfach jedes Rezept, wie auch die Honiglebkuchen, die ich zwar leicht abgewandelt habe, aber: wir haben genug Material für 10 Lebkuchenhäuser. Ich hab sogar ein paar Teile extra gemacht, falls was bricht. Und für Deko hats auch gereicht 😉

Die „Suche“ nach dem „Richtigen“

„Du findest schon noch den Richtigen …“. Aha. Gibts den denn? Existiert der? Für jeden Menschen? Also in echt? Und muss man/frau die/den Richtige(n) finden, um ein glückliches Leben zu führen? Es gibt eine Menge Tipps, Anregungen, gute Wünsche, Ideen – aber auch eine ganze Menge dummes Geschwätz (Highlights immer wieder: Top10-Tipps – so findest auch du den Richtigen), das man sich als Single, ob weiblich oder männlich und unabhängig vom Alter immer mal anhören muss. Fast immer unaufgefordert. Ja, ich hab schon Situationen erlebt, in denen mich nur mein weiterlaufendes Gedankenkarussell von einer deutlichen und ganz sicher unhöflichen Antwort abgehalten hat.

Eine Beobachtung: Ich erlebe diese stupide Beratungssituation äußerst selten, wenn ich mit zufriedenen, glücklichen Paaren zusammen bin. Die stellen meist nur die interessierte Frage, warum ich allein bin. Was nicht zu beantworten ist, weil es genauso zufällig ist, wie sie einen Partner gefunden haben. Dann eher Fragen zum Leben allgemein – und gut ist’s. Die vermeintlich guten Tipps gibts eigentlich immer von Menschen, denen ich ganz sicher keine Frage zu ihrem Beziehungsstatus stellen möchte. Die schnell in Erklärungsnot kommen. Die mit jemandem zusammen sind, um nicht allein zu sein. Die ihre eigene Beziehungssituation als „es ist schwierig“ definieren würden. Vielleicht auch selber Single, aber natürlich aus anderen,. nachvollziehbaren, weil logische“re“n Gründen. Whatever. Ich habe es mal sehr böse durchgefochten. Fragen ausschließlich mit Gegenfragen beantwortet. Wurde natürlich als exzentrisch eingestuft, als latent unzufrieden, als zickig. Wahrscheinlich noch als vieles anderes, was mir nicht einfällt. Bin ich alles nicht, im Gegenteil. Ich führe ein glückliches erfülltes Leben. Und bin auch gerne bereit, es zu teilen. Nur ist Bereitschaft allein nicht das entscheidende Kriterium.

Wie gestern schon geschrieben: die wenigsten von uns entscheiden sich bewusst, allein, also ohne Partner, zu Leben. Ich habe in meinem Umfeld sehr attraktive, interessante, liebevolle Menschen, durchaus beziehungsfähig. Die aber  – auf Zeit oder permanent – ohne Partner durchs Leben gehen. Ob sie nach der/dem Richtigen suchen? Sie werden zumindest kompromissloser. Mit jeder Enttäuschung gibt es individuell Komponenten, an denen man nicht mehr vorbeisehen wird. Wer sich aus einer zu engen Partnerschaft befreit wird immer um diese Freiheit kämpfen. Wer aus einer zu lockeren Beziehung aussteigt wird mehr am anderen „kleben“. Ob das Gegenüber darüber genauso denkt? Entscheidet mit, ob Beziehung zwischen zwei Menschen klappen kann.

Und den Schritt in die Partnerschaft wagen – das ist das große Ding. Ja, ich habe in meinem Leben schon einige Beziehungen gelebt, einmal waren es immerhin 7 Jahre. Und trotzdem lebe ich heute allein, bin Single. Und glücklich, so wie es gerade ist. Es gibt die Tage, da wünsche ich mir den Richtigen, den einen, meinen Mr. Big oder „den“ Traummann an meiner Seite. Und es gibt die Tage, da bin ich sehr zufrieden mit meinem Alleinsein. Mit meinem Leben, meiner Unabhängigkeit, mit meiner Sicht der Welt. Die Phasen sind nicht planbar, zeitlich nicht einordenbar. So und nicht anders ist es. Frühlingsgefühle, Schmetterlinge im Bauch, himmelhochjauzend verliebt – immer mal wieder. Nur aktuell nicht von Dauer. Leider? Ja, manchmal schon. Oder auch nicht. Das ist ja das Ding: es geht allein auch ganz gut. Und mal ganz ehrlich Theorie versus Praxis: gerade hab ich keine Gefühle. Ich philosophiere wieder, wenns mich das nächste Mal erwischt. Dann vielleicht weniger „gerade glücklich Single“? Dann auch mit Sicherheit weniger abgeklärt und aufgeräumt im Ist-Zustand …