Schlagwort-Archive: ichzeit

Wunsch und Wirklichkeit

Erinnern wir uns – vor einem Jahr, Da haben sich alle gewünscht, dass endlich mal wieder „so richtig“ Winter sein soll. War überall zu lesen, in den Medien, wie sehr wir unter diesen Nicht-Wintern ohne Schnee leiden – wohlgemerkt die Auswirkungen auf den Menschen, unsere Sehnsucht, nicht die Bedürfnisse der Natur, eher die psychischen Auswirkungen des Nichterfüllten Wunsches. Darüber haben sowohl Journalisten nach gründlicher Recherche wie auch Privatmenschen oder Experten in den sozialen Medien viel und fundiert und teils sehr „hasserfüllt“ geschrieben. Ganz viele wurden sogar in für Wintersport bekannten Regionen enttäuscht. Da war so viel Sehnsucht. Sogar Wut, weil „wir nie Schnee haben“.

Gerade bekommen wir Winter in Hülle und Fülle. Mit allem, was dazugehört. Sogar in Regionen, die fast nie Schnee haben … Und schon wieder sind so viele unzufrieden. Mit Winter. Und Schnee. Irgendwie schade. Dass unser Wunsch in diesem Jahr so gar nicht zur Wirklichkeit passt – hätten wir nur vor einem Jahr schon diesen Wunsch nach Nicht-Winter gehabt. Das würde uns so viel zufriedener machen …

Und nur als weitere kleine Erinnerung: vor knapp 12 Monaten hat meine „Timeline“ durch die Bank geächzt. Alle wollten es etwas ruhiger, weniger Termine, mehr Ich-Zeit … warum nur klaffen Wunsch und Wirklichkeit mit der Erfüllung offensichtlich so weit auseinander? …?

1000 Fragen an mich #18

341. Worüber kannst du dich immer wieder aufregen?
Straßenverkehr, siehe Episoden aus (m)einem Autofahrerleben.

342. Kann jede Beziehung gerettet werden?
Hm, ich würde gerne schreiben: ja, sofern alle an der Beziehung Beteiligten das so wollen. Das bleibt aber Theorie, die Praxis zeigt, dass es nicht möglich ist.

343. Mit welchem Körperteil bist du total zufrieden?
Mit meinem Kopf.

344. Womit hält du dein Leben spannend?
Indem ich es lebe, mich voll darauf einlasse.

345. Kannst du unter Druck gute Leistungen bringen?
Ja.

346. Welche Lebensphase hast du als besonders angenehm empfunden?
Finde ich im Nachhinein schwierig zu beantworten, weil rückblickend vieles goldener erscheint, als zum gelebten Zeitpunkt. Insofern kann ich mich jetzt nicht richtig gut zwischen Kindheit und Studienzeit entscheiden …

347. Findest du andere Menschen genau so wertvoll wie dich selbst?
Ja.

348. Hast du immer eine Wahl?
Ja.

349. Welche Jahreszeit magst du am liebsten?
Jede hat ihren Reiz, der Frühling verzaubert mich am meisten.

350. Wie hättest du heißen wollen, wenn du deinen Namen selbst hättest aussuchen dürfen?
Bin sehr zufrieden mit meinem kurzen zweisilbigen Namen, zu Schulzeiten hab ich mir immer mindestens 3-4 Silben gewünscht, um abgekürzt zu werden, gab aber auch damals nicht „den einen“. Mit meinem Nichtenspitznamen Coco bin ich ebenfalls sehr glücklich.

351. Wie eitel bist du?
So mittel?

352. Folgst du eher deinem Herzen oder deinem Verstand?
Spontan würde ich Verstand sagen, mit etwas Nachdenken 50:50.

353. Welches Risiko bist du zuletzt eingegangen?
Ich hab ein Flugticket ohne Reiserücktrittversicherung gekauft.

354. Übernimmst du häufig die Gesprächsführung?
Ja.

355. Welchem fiktiven Charakter aus einer Fernsehserie ähnelst du?
Ich hab zwar als Teenager kein Kind bekommen, aber sonst entdecke ich immer wieder Gemeinsamkeiten mit Lorelai Gilmore von den „Gilmore Girls“.

356. Was darf bei einem guten Fest nicht fehlen?
Lachen, gute Musik, interessante Gespräche …

357. Fällt es dir leicht, Komplimente anzunehmen?
Mal mehr, mal weniger – mit unechten, unaufrichtigen Schmeicheleien tue ich mich sehr schwer.

358. Wie gut achtest du auf deine Gesundheit?
Ich fürchte, das hab ich etwas schleifen lassen. Aber ich bin auf einem guten Weg.

359. Welchen Stellenwert nimmt Sex in deinem Leben ein?
Nicht elementar, aber wichtig.

360. Wie verbringst du am liebsten deinen Urlaub?
Meine schönsten Reisen waren Roadtrips, aber auch meine aktuelle Auszeit als „Urlaub dahoam“ entpuppt sich als perfekt.


Johanna alias pinkepank stellt 1000 Fragen, sie und viele viele andere Blogger antworten. Spannend, dieser Weg der Selbstfindung, anhand gängiger Fragen etwas Selbstreflektion. Dazu sicher viele Infos für meine Patenkinder zum Nachlesen. Deshalb wird das – statt immer wieder mal sogenannten Blogstöckchen – (m)ein Schreibprojekt für 2018, mal kurz, mal ausführlich. Ganz so, wie es sich ergibt.

Sonntagsfreude: Urlaubsgefühle


Ich muss schon etwas grinsen, denn das schlechte Gewissen, gekündigt zu haben und immer noch nicht zu wissen, wie es weitergeht – das bleibt seit Tagen aus. Ich habe die letzten Tage und Wochen – endlich mal wieder – viele Menschen getroffen, und merke: ich habe aufgehört, „es“ zu erklären. Sondern gebe einfach nur noch den Status Quo weiter. Und dass es mir damit gut geht, muss ich nicht mehr erklären. Man sieht es mir an. Schon in den ersten Urlaubstagen meinte eine Freundin: „Du siehst aus, als ob dir eine Riesenlast von den Schultern genommen wurde – du gehst wieder viel aufrechter und unbelasteter …“


Das zieht sich durch. Und ich nutze meine Zeit, es laufen Bewerbungen, ich führe Gespräche. Dazu sehe ich Freunde, die ich lange nicht getroffen habe. Ich kümmere mich um mich, tue, was ich lang nicht geschafft habe, verbringe Zeit auf dem Stadt-Balkon und im Garten auf dem Land, lese Bücher, genieße meinen Urlaub dahoam …


Und daneben entsteht gerade eine kleine Idee, aus ein paar Gedanken ist ein Konzept geworden, das ich als ersten Entwurf aufs Papier bringe. So richtig nichts tue ich also nicht, aber es ist meine Form von Auszeit – und es tut mir gut und fühlt sich deshalb richtig an.

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.“

1. Mädelswochenende zu viert

Vielen Dank für die guten Wünsche, mein Finger ist gestern tatsächlich in die Nudelmaschine geraten – ja, auch ich wusste nicht, dass man sich da fies schneiden kann, sonst hätte ich wahrscheinlich nicht so naiv mit dem Finger reingestochert, um festsitzenden Teig rauszubohren. Mittlerweile blutet nix mehr und ich tippe mit ca. 4 Fingern – läuft 🙂

Die letzten beiden Tage waren also unsere erste Mädelszeit zu viert, 2×2 Schwestern, recht unterschiedliche Befindlichkeiten. Und einmal mehr wurde ich in Erinnerungen an die eigene Kindheit katapultiert: keine der Rollen ist so richtig rundrum gut?

Die Jüngste zu sein ist halt doof, weil man überall dabei sein, an der Mama kleben, am liebsten dauernd bespaßt werden will, immer Hunger hat, am liebsten nicht schlafen würde … und Schreien zwar hübsch laut ist, trotzdem aber ja nicht immer zum gewünschten Ziel führt (weils halt Schreien oder Plappern, aber noch nicht deutlich sprechen ist!). Und die unkalkulierbaren, nicht lenkbaren Launen, die schlicht für niemanden interpretierbar sind, jaja.

Die Zweitjüngste muss sich an dieses Große-Schwester-Sein gewöhnen, für das große Verständnis ist sie noch zu sehr Kind, auch wenn sie meistens super mitmacht ist es nicht immer gut genug. Und durch die eigene kindliche Verspieltheit und das Überhören von Bitten oder Forderungen zieht sie viel zu oft den Ärger auf sich – ist auch manchmal der Prellbock, wenn die Kleinste anstrengend ist. Keine gute Position, bin schließlich lang genug selber große Schwester, um zu wissen, dass man nix richtig machen kann und im Zweifel auch noch schuld ist, wenn die Kleinere Mist baut … Unzufriedenheit, die erneut was nach sich zieht, ein Teufelskreis.

Dann wäre da die Frau Mama, die theoretisch großes Glück mit ihren beiden Exemplaren hat – wär da nur nicht das manchmal nervtötende Schreien und an ihr Hängen von Nichte 2.0, das schier sich potenzierende Gemotze und Gezicke der sonst so bezaubernden Nichte … dazu die nutzlosen Versuche, ein ordentliches Haus und Garten zu haben, einen Tagesablauf hinzubekommen, zu funktionieren, und halt auch so ein ganz kleines bisschen Ich-Zeit-Vermissen … im Zweifel kommt dann auch mal die Überlastung durch. Weil – und das sage ich ohne eigene Erfahrung rein auf Beobachtung basierend: Mama-Sein ist zeitweise die Hölle … (zum Glück kommen die Himmelsmomente in genau passenden regelmäßigen Abständen! Korrekt?)

„Dazwischen“ die Tante, die vergeblich versucht, auszugleichen, dazusein, sich mit der kleinen und großen Nichte „ausbalanciert“ zu beschäftigen, ohne zwischen die Fronten zu kommen, die Mama zu entlasten, jedem Aufmerksamkeit zu widmen … hui.

Und dass da auch was schiefgeht ist ganz normal, denn vier Mädels auf einem Haufen. Zwiwschendrin wars super nett – und ich hoffe, die schönen Erinnerungen überwiegen:

  • wir haben gemeinsam und offensichtlich zufriedenstellend für die beiden Bewohner den Hasenstall ausgemistet
  • Nichte 2.0 hat es, obwohl von beiden Seiten bewacht, geschafft, sich eine Beule zu holen – das war aber zum Glück der einzige Unfall
  • obwohl das „Stammschwimmbad“ wegen Meisterschaften zu war haben wir im alternativen Etablissement die Schwimm-Freibad-Saison eröffnet, sind mindestens eine Stunde im großen Außenbecken umnterwegs gewesen UND Trommelwirbel: die Nichte schafft eine komplette lange Bahn ohne Zwischenstop. Das ist einen Applaus wert – zwischendrin haben wir uns eine Liege geschnappt, einen Raben beobachtet und übers Leben philosophiert UND keinen Sonnenbrand bekommen. Ein sehr gelungener Ausflug.
  • Nach dem Abendessen gab es einen richtig coolen Film, und danach sind alle „gern“ ins Bett gegangen
  • frei Schnauze Kuchen backen wurde zwar von der Frau Mama skeptisch beäugt, aber ist trotzdem was geworden (danke für den Hinweis mit dem Fett … :-))
  • den Sonntagvormittag haben wir mit einem Ausflug in die wunderschöne Bücherei begonnen, danach mussten wir beim nach dem Herrn Storch „spechten“ ein Eis essen … und haben auch den zweiten Storch besucht, schon schön, unterwegs im Hallertauer Storchenland
  • auch der Besuch bei der Pferdefreundin hat geklappt, die Pferdedame ist grad leider angeschlagen, was Reiten unmöglich macht, aber auf Hochglanz poliert etwas in den Wald geführt werden macht ihr auch Spaß – und wir haben endlich unsere Drohung wahrgemacht und den selbstgebackenen Kuchen zum Picknick mitgebracht, war sogar lecker 😋
  • nur die Gartenarbeit bei klirrend-flirrenden hochsommerlichen Apriltemperaturen war dann fast zu viel, hoffentlich wachsen unsere angesäaten Blumen und Kräuter trotzdem
  • und zum Schluss gabs sogar noch Spielespaß (natürlich hat die Nichte gewonnen, ich bin und bleibe Tollpatsch)

Ich sag mal: bis bald zum nächsten Mal, wenn wir uns alle von diesem schönen Mädelswochenende erholt haben? 🙂