Letzte Woche ist mir was Komisches passiert: ich hab einen Flirtversuch ziemlich harsch im Keim erstickt … zu meiner Verteidugung möchte ich gerne sagen, dass ich erst im Nachhinein verstanden habe, dass es war, was es war. Alle sagen zwar immer, dass Frauen Multitasking können, ich kann aber offensichtlich nicht gleichzeitig eine ärztliche Diagnose verarbeiten – und dann kapieren, dass die „Einladung zu einem weiteren Gespräch bei einem Abendessen“ nicht so ganz unmittelbar was damit zu tun hatte. Insofern hab ich den durchaus schüchternen Vorschlag mit einem gar nicht netten Statement vernichtet.
Die Situation ist ok, so wie sie ist. Aber etwas höflicher wär ich dann doch gerne gewesen …
Vor vielen Jahren durfte ich einen Abend mit Musik im Stil der 20er-Jahre erleben. Mit einem höflich-korrekten Gastgeber, der darum bat, ein paar Stücke vor Publikum präsentieren zu dürfen. Begleitet von seinem Palastorchester hat Max Raabe das Deutsche Theater in eine Bühne der Weimarer Republik, der sogenannten Golden Twenties, verwandelt, bekannte und weniger bekannte Stücke dieser so glamourösen, etwas verruchten Zeit angestimmt. Bekannt „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Ein Freund, ein guter Freund“.
Über die Jahre hat er mit Annette Humpe gearbeitet, neue Musik im Stil der Zeit entwickelt. Auf seiner Tour kommt er nach München und lädt zu einer „Nacht in Berlin“ ein. Und ich hab mir Tickets gesichert. Werde den Abend mit der Mama der Patenkinder verbringen. Und freu mich vor allem auf „Küssen kann man nicht alleine“ und „Für Frauen ist das kein Problem“.