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Sonntagsfreude: Vorsortiert

Die letzten 24 Stunden bin ich tief in der Bildwelt „meiner“ Landshuter Hochzeit versunken – hach, war das schön. Und gar nicht mal so leicht, euch wie angekündigt ein „Best of“ zu zeigen, weil mir ja jedes einzelne Bild lieb und teuer ist …. für den dritten Hochzeitszug konnte ich mich mich jetzt zumindest mit meinem inneren Kritiker einigen – und freu mich über eure Begleitung. Wer „mehr“ Moderation braucht, bitte einfach melden.

Vor dem Zug ziehen Musiker durch die Altstadt.

Punkt 14 Uhr ertönt ein Böllerschuss, der wartende Zug setzt sich in Bewegung, die Glocken von St. Martin, dem höchsten Backsteinturm der Welt, ertönen.

Musiker und „Gesinde“.


Fahnen und Standarten zeigen, woher die Gäste kommen. Das Wappen von Landshut zieren übrigens drei Helme.

Adlige Gäste, dank Dokumentation namentlich bekannt. Vor der „Alten Frau von Sachsen“  Businenbläser, es folgen Edelfräulein mit Buchskranzerl.



Des Kaisers Trumeter samt Pauker hoch zu Ross, die kaiserlichen Insignien (Zepter und Krone) sowie – besonderes Augenmerk auf den jungen Herrrn vor Kaiser Otto und Sohn Maximilian, er hält es in Händen – des Kaisers neues Schwert. Haben die Förderer nach viel Forschung für die LaHo 2017 authentisch anfertigen lassen.


Herzoglicher Hofstaat, angeführt vom Zeremonienmeister, herzogliche Hofkapelle, Hofnarr.





Herzogin Amalie, Mutter des Bräutigams.

Fahnenwerfer.


Polnische Edellfräulein und Junker.

Die Kutsche der Braut, Prinzessin Jadwiga oder Hedwig hat für die Reise von Krakau nach Landshut 1475 sicher öfter mal aufs Pferd gewechselt, da drin wird man nämlich richtig durchgeschüttelt auf dem Pflaster der Altstadt – das arme Pagerl sitzt auch noch gegen die Fahrtrichtung …

Adlige zu Pferde.

Die Reisigen im „Igel“.


Für Kinder und Zigeuner werfen die Zuschauer Münzen – wer eifrig sammelt kriegt einen schönen Batzen Geld zusammen.



Es ist bunt, es ist farbenfroh – manchmal geordnet, manchmal ein ordentlicher Durcheinand.


Vor allem: Herrlich schön ist’s 

Himmel Landshut – tausend Landshut – Hallooo



„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

Servus Mittelalter, pfiade, bis 2021


Schon wieder vorbei, viel zu schnell, aber jede Minute war so eine schöne, fast schon einzigartige Atmosphäre auf dieser Landshuter Hochzeit 2017. Mein großes Lob an alle 2.500 Mitwirkenden hab ich ja schon ausgesprochen – es ist aber auch ein Dankeschön angebracht. An die Förderer, die gemeinsam mit Polizei, THW, Feuerwehren & Co  für eine sichere Atmosphäre gesorgt haben … es war eine wirklich friedvolle Laho. Ein ausgelassenes Fest, eine Party – auf den Tribünen, auf dem Zehrplatz und überall in der Stadt.


Mein schönster Moment mit ganz viel Gänsehaut gestern beim 4. und letzten Hochzeitszug war, als der Zug zum zweiten Mal in die Altstadt kam – ab dem letzten Drittel haben gefühlt alle Musiker gemeinsam zum mittelalterlichen Tanz aufgespielt, und alle, Komödianten, Gaukler, fahrendes Volk und sogar die Nachhut vom THW, haben gemeinsam die Altstadt durchtanzt. Was für eine ausgelassende Stimmung, es war bezaubernd!


Ich habe so viele Momente gesammelt, zu viele, als dass ich sie heute schon alle aufschreiben könnte. So viel durfte ich sehen, erleben, beobachten. Es ist immer eine Unmenge an Emotion im Raum, wie hat einer der Darsteller so schön über seinen vielleicht 3jährigen Sohn gesagt: „Der is a richtige Mittelalter-Wanze …“, weil ihm so gut taugt, im Kostüm zu laufen, mit den anderen Kindern zu spielen, das Lagerleben. Genau das spüre ich, dass es für die meisten Mitwirkenden von klein bis groß zwar eine Rolle, aber eine zum Wohlfühlen ist. Die sie gerne machen, die sie mit Leben befüllen.


Ich werde hier sicher noch mehr Eindrücke festhalten und auch aus den zigtausend Bildern noch mal ein Best of heraussuchen – nur: die Technik hat mir gestern einen üblen Streich gespielt. Warum, weshalb, wieso? Keine Ahnung, ich konnte nicht mehr hochladen. Ging nichts. Gar nichts. Ich hab mich so geärgert, die bezaubernde Nichte musste mich arg trösten, denn schließlich wollte ich ja vor allem unsere gemeinsamen Bilder hochladen, damit sie die auch heute schon auf ihrem Tablet anschauen kann …. Grrrr, womit wir bei den Vorzügen des MIttelalters wären: damals gabs keine Technik, die nicht funktionieren konnte. Da musste man sich über „nix“ ärgern und die erlebten Bilder einfach ganz tief im Herzen drin aufbewahren. …

Himmel Landshut, tausend Landshut – Landshut Hallooo

4 Wochenenden: 2.500 Stars


Jeder Mitwirkende der Landshuter Hochzeit trägt zum Erlebnis bei. Das sind 2.500 Stars, die 3 Wochen lang ins Kostüm schlüpfen, ihrer Figur den eigenen Charakter verleihen. Natürlich die Darsteller des Brautpaars Hedwig und Georg, Eltern des Bräutigams und unzählige Adlige sowie Posten des herzoglichen Hofstands. Dann wären Vertreter des Bürgertums, Ritter und und und. Alle dank der historischen Aufzeichnungen belegt, auch, wie viel Personal, Pferde, usw. sie mitbrachten, in welchem Haus sie untergebracht waren, etc. pp. Wer in ihre Rollen schlüpft, kann über die Person nachlesen, sich einfühlen und das verkörpern.


Weit mehr Rollen sind „namenlos“, und dennoch haucht der Darsteller seinem historischen Kostüm ganz viel Leben ein. Jeder aus der Gruppe der Stadtwachen kann beispielsweise im Gespräch darüber berichten, was die Aufgaben im Mittelalter waren, wie die Männer lebten … wer mit den polnischen Edelfräulein, den begleitenden Freundinnen der Braut, spricht, erfährt, wie die Anreise ab Krakau 1475 verlief. Die Mitarbeiter der herzoglichen Hofküche geben – nach dem Kochen – bereitwillig Auskunft zur Speisenfolge, aber auch zur üblichen Ernährung der Zeit. Und ganz besonders sind für mich die Gespräche mit den Musikern, die liebevoll jedes Detail ihrer mittelalterlichen Instrumente erläutern. So habe ich bei den Zinkenisten eine Mischung aus Trompete und Flöte entdeckt, mit sehr schönem Klang.


Jeder Mitwirkende unterhält sich gerne – gibt auf Fragen Auskunft, erzählt über seine Rolle, wie lange er schon Hochzeiter ist. Einige bleiben lebenslang in einer Gruppe, andere wechseln. Es sind persönliche Geschichten, oft ist es eine lange Familientradition. Über die Generationen weitervererbt. Und übrigens gibt es immer wieder neue Gesichter unter den Mitwirkenden. Es macht so viel Spaß, in dieses Abenteuer einzutauchen, Gespräche zu beginnen und dabei jedes Mal etwas dazu zu lernen …