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Sonntagsfreude: Hopfazupf 2019

Dieses Jahr hab ich meinen Vorsatz nicht nur angedacht, sondern mit familiärer Unterstützung (ein herzliches Dankeschön, dass ich nicht nur vorbeikommen, sondern auch überall reinluren durfte!!!) geplant: Fotografieren in der Hopfazupf, nicht nur draußen in den Hopfengärten, sondern bei der Verarbeitung in der Halle.


Der Hopfen liegt bereit zur Verarbeitung.


Jede Hopfenrebe wird unten eingehängt, die Maschine zieht die Last dann nach oben.


Sieht nicht nur schön aus, es verströmt so viel Duftaroma – macht übrigens angenehm müde – man sagt ja, dass man vom Bier die richtige Bettschwere bekommt. Scheint am Hopfenanteil zu liegen.


Oben rein in die Hopfenmaschine …


… die trennt die Dolden ab und lässt sie aufs Band laufen.


Ein paar Bänder weiter der Aufstieg zum Sammelcontainer.


Der wird solange gefüllt, bis er voll ist.


Wobei, regelmäßig kommt die nächste Ladung in die Hopfendarre.


Die wird bis zum Strich befällt, dann beginnt die Hopfensauna.


Die Gerätschaften zum Verteilen.


Jetzt geht’s ein Stockwerk tiefer in die Hitze.


Nach dem Ofen quasi eine Hopfendusche.


Mit der richtigen Temperatur auf dem Hopfenboden verteilt. Abgekühlt geht’s später durch die Luke wieder eins tiefer.


Ein letztes Transportband …


… ehe der Hopfen als Paket verpackt wird. Keine kratzigen Hopfensäcke mehr – auch wenn sie für mich durchaus einen nostalgischen Charme hatten.


Blick durch die Halle mit den hochgelagerten Hopfenpaketen.


Das, was übrig bleibt, wird mit einem Rohr als Hopfenkonfetti herausgeblasen – und ordentlich von einem Container aufgefangen.


Und mein liebstes Bildmotiv: das, was überall rumfliegt. Ich find auch den Hopfendreck attraktiv. Ja, ich denke, das ist echte Hopfenliebe.

Schön war er, mein Ausflug in die Hallertauer Hopfazupf 2019. Und ein kleines bisschen echter, erdiger und vor allem dreckiger, als bei Hopfenzupfveranstaltungen, die zwar hübsch anzuschauen sind, mir aber zu „sauber“ sind.

Kirtahutschn

Gestern wurde in Bayern Kirchweih gefeiert, nachmittags hab ich mich mit der Kamera ausgestattet auf einen ausgiebigsten Spaziergang begeben. Durchs Dorf und rundrum auf die großen Bauernhöfe, denn ich war auf der Suche nach einem speziellen Bildmotiv: einer „Kirtahutschn“. Übersetzt heißt Hutschn soviel wie Schaukeln, Kirta ist bairisch für Kirchweih. Dahinter versteckt sich keine gewöhnliche Schaukel, die Bauern haben auf ihren Höfen alljährlich am Kirchweihtag ein laaanges, stabiles Brett aufgehängt, meistens an Ketten. Und zwar unter einem Vordach oder in einer Halle, so dass es weit und hoch hin- und herschwingen kann.

Da setzt man sich nicht wie auf eine Schaukel drauf, sondern breitbeinig, ein Kind, Teenager oder Erwachsener hinter dem anderen, jeder hält sich am Vordermann fest. Im Idealfall ist das ganze Brett besetzt, sonst wirds eine rutschige Angelegenheit. Der Erste und der Letzte sind teilweise „etwas eingeengt“ … Meine Hoffnung war, dass ich gestern ein paar strahlende Kids aufs Bild bekomme. Nur leider, ringsrum Fehlanzeige. So hätte mein Bild aussehen können – oder die Version für Schisser wie mich, mit Sicherung 😉

Mein Vater hat übrigens viele Jahre lang eine Kirtahutschn unters Vordach gebaut. Als kleines Kind hatte ich – eh klar – Schiss und bin maximalst mal eine kurze Runde mitgehutscht. Nicht so meine Schwester, die war der wilde Chef, höher, weiter, immer weiter. Später fand ichs dann aber auch supertoll und besonders, weil ja nur einmal im Jahr.

Und alles wie immer

Schon ist’s wieder vorbei, das jährliche Messe-Highlight. Das dürfte grob geschätzt meine 12. ITB gewesen sein, so viel Vorbereitung, dann schnippst man 2x mit den Fingern. Und es geht nach Hause. Es war wie immer, und doch neu. Auf der Messe selbst wenig „echte News“. Aber muss man, wenn es ums Reisen, um Urlaub, um die schönste Zeit des Jahres zu verbringen, immer alles neu erfinden? Es gibt sooo viele wunderschöne Orte auf dieser Erde. Ich wage einfach mal ganz frech zu bezweifeln, dass man das alles auch nur ansatzweise in einem Menschenleben sehen und erfassen kann. Auf dem Berliner Messegelände bekommt man Halle für Halle kleine Eindrücke. Und selbst das ist nicht in ein paar Stunden oder Tagen zu schaffen. Wie immer jammert jeder, weil er viel zu viele Termine hat, die Wege auf dem Messegelände viel zu weit sind – und man viel zu wenig spontan jemanden treffen und quatschen kann … Ja, genau. Nächstes Jahr machen wir mal alle keine Termine und sind spontan 😉

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Auf jeder Messe nehm ich mir vor, genug zu essen und zu trinken, hat leider gar nicht geklappt. Dafür das Abendessen mit meiner lieben Freundin, das wir beide innerlich schon abgesagt hatten. Und dann waren wir spontan doch – und haben einen lieben Freund mitgenommen, der ab sofort fester Bestandteil unseres gemeinsamen Messeplans sein wird. Klar ist das auch immer ein Stück weit geschäftlich. Aber eben nur ein Stück. Schön wars nämlich. So richtig. Genau wie die anschließende Messeparty, die ich trotz Erkältung erstaunlich gut gemeistert habe. Spirit of Soul(die Musiker waren einfach nur großartig, kann ich nur empfehlen!) und meinem Partylöwen-Team sei Dank!

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Mein persönlich schönstes Messeerlebnis war Zeit, ich hab gut geplant, was das Leben erleichtert. Und jedes Wiedersehen von lieben Menschen ist und bleibt eine Bereicherung. Ich habe zu wenig gesehen, war zwar fast auf dem gesamten Gelände, musste aber meist schnell vorankommen. Was mir aufgefallen ist und mich sogar zum Stehenbleiben animiert hat: Sachsen hatte die Frauenkirche en miniature dabei, der Stand war wie ein Museum aufgemacht, hat mir gut gefallen. Dazu gab es eine Art Verkostungsbar mit Obst in Gläsern, die mit Wein/Schnaps/??? aufgefüllt wurden. Hatte natürlich keine Zeit, um das zu testen. Dafür hatte ich die Sekunde, ein Mädels-Trio mit der Elefantenfamilie am Sri Lanka Stand aufzunehmen, „wie im Urlaub“!
Berlin hat sich von seiner sonnigsten Seite gezeigt, was hätte ich dafür gegeben, länger da zu sein und weniger in den Messehallen bleiben zu müssen. Ich gestehe, dass ich mir manchmal einen kleinen Umweg über das Außengelände gegönnt habe. Einfach weils so gut tut.

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Ach ja, falls es (immer noch) jemanden interessiert: klar, wir sind wieder von Tegel aus geflogen. Unfassbar, ich hab mich doch schon vor 2 Jahren für immer vom alten Flughafen verabschiedet? Das ist und bleibt eine Lachnummer. Kleine Anekdote zum Schluss: nach der Landung in Berlin müssen alle Passagiere erst mal auf die Toilette. Es gibt nur 3 Kabinen. Kommentar einer Mitreisenden in der Kloschlange: „Und am neuen Flughafen stehen Hunderte leer …!“