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Das mit den verregneten Konzerten

In Sachen verregnete Konzerte hab ich unzählige Geschichten zu erzählen. Es sind äußerst ruhmreiche Episoden darunter, wie ein Müllbeutel als Regenschutz in Benediktbeuern. Oder eine bis dahin neue Lederjacke für AC/DC in Wels. Es gab auch mal eine Pfützenparty im Olympiastadion. Oder die unerwartete erste Reihe in Knetzgau.

Das Gewitter am Sonntag hat mir ein bislang noch nicht gekanntes Erlebnis beschert: die Veranstalter haben sich entschieden, das Konzert auf dem Moosburger Plan für eine Stunde zu unterbrechen, um niemanden zu gefährden. 

Und so saßen 700 Konzertbesucher in Regenklamotten im Kastulusmünster, bekannt für seine tolle Akustik. In diesem speziellen Fall war auch der Blick auf den Leinberger-Altar besonders, der war indirekt beleuchtet, in den beiden Seitenfenstern zuckten fast im Minutentakt die Blitze … So eine nicht geplante Pause im gotischen Bau hat durchaus etwas Meditatives …

Ich hab die Auszeit sehr genossen, die 3 Musikprogramme des Abends auch. Allerdings hätten Gruberich mit ihrem Fichten-Tango, Monika Darsch mit ihren Jodlern und Luz amoi mit der Kirschblütenzeit für mich alle mindestens noch 2-3 Stücke mehr spielen dürfen, um mich wirklich mitzunehmen, damit ich in der jeweiligen Musik ankomme. 

Und immer wieder witzig, zu beobachten, dass auch bei so professionellen Musikern auf der Bühne mal eine Kleinigkeit schief geht, die Gitarre nachgestimmt werden muss, das Instrument ausgetauscht werden muss, weil doch ein anderes Stück gespielt wird …

Sehr gut gefallen hat mir die kurze Jam-Session am Ende, was für wunderbare Musiker da miteinander harmonierten …

Nette Anekdote: die Dame neben mir hat mir das Programm vorgelesen, als 4. Band hat die Jam-Session angekündigt … Toll übrigens, was kulturell mittlerweile in der Kleinstadt meiner Schulzeit geboten ist. Großes Kompliment dafür und gerne mehr davon 😉

Kindheitserinnerungen #3: Musik

Gerne hätt ich Klavierspielen gelernt, nur war meine Schnupperstunde alles andere als das, was ich mir unter Klavierspielen so vorgestellt hatte. Insofern hab ich das direkt abgebrochen. Auch auf der Gitarre kann ich zwar klimpern, aber nicht mehr. Aber Blockflöte, die kann ich spielen. 

Gelernt hab ich es bei Herrn Fischer, der war mit seiner mobilen Musikschule auf den Dörfern unterwegs. Einmal die Woche, ich glaube mich zu erinnern, dass es der Mittwoch Nachmittag war, kam er in einen Raum hinter dem Rathaus, es war der Gruppenübungsraum der Feuerwehr. Wir dürften im Schnitt so 8 bis 10 Kinder gewesen sein. Die einen mit etwas mehr, die anderen mit etwas weniger musikalischem Talent. Und so lernten wir Woche für Woche, Monat für Monat weitere Stücke aus dem roten Notenbuch für Blockflöte. Um am Jahresende ein Konzert in der Grundschule zu spielen. Für die Zuhörer muss es grauenhaft gewesen sein, aber alle sind tapfer geblieben und haben am Schluss applaudiert. 

Ich war sogar ein weiteres Jahr im Blockflötenkurs „für Fortgeschrittene“. Danach allerdings hatte ich zugegebenermaßen keine Lust mehr, obwohl Herr Fischer viel Musikalität in mir vermutete. Und mir für mein damaliges Alter so grauenhafte Vorschläge wie Hackbrett oder Harfe machte … Richtig, mein Abschied von Herrn Fischers Angebot war für immer. Nur musste ich dann im Musikunterricht am Gymnasium auch noch Blockflöte spielen. Da gabs sogar Noten drauf (obwohl der Vater eines Mitschülers dagegen sein Veto eingelegt hatte, hm). 

Was mir Herrn Fischers Musikschule aber fürs Leben beigebracht hat: ich kann Noten lesen. Und in meiner späteren Laufbahn als Sängerin musste mir die Flöte öfter mal helfen, Passagen einzustudieren. Natürlich nur, wenn keiner Zeit hatte, mich auf dem Klavier zu begleiten. Daher kam öfter mal der Gedanke, dass ich doch zu gern Klavier gelernt hätte … Tja.

Nina sammelt Kindheitserinnerungen, dieses Mal ist ihr Thema Musik.