
„Positiv zu bleiben bedeutet nicht, dass die Dinge immer funktionieren werden. Vielmehr ist es das Wissen, dass es dir gut gehen wird, egal wie es ausgeht.” (Garth Ennis)
… nehmen die beiden Patenmädels jetzt in Angriff. Nicht ganz so selbstbewusst wie damals Monsieur. Aber dennoch haben sie in ihren Übertrittsempfehlungen gute Ausgangs-Grundlagen für die weiterführende schulische Ausbildung attestiert bekommen. So oder so: mit den Sommerferien endet für die bezaubernde Nichte und Mademoiselle die Grundschulzeit …
In den nächsten Wochen werden sich die zwei mal mögliche Schulen anschauen. Ich bin gespannt. Und bleibe der Meinung, dass nichts muss, und alles möglich sein kann.
So, ich hab eine 2 bekommen, also ein „gut“ – ok, nicht ganz ich, aber indirekt. Irgendwie. Mit. Warum? Im Dezember war ich mit meiner alten Freundin in einem Konzert, mit ihrer schon ganz schön großen Tochter. Die in die 8. Klasse geht. Es war der Abend vor einer Schulaufgabe. Im Fach Deutsch, eine Textaufgabe. Und da fragt mir das Mädel Löcher in den Bauch. Weil ihre Lehrerin jetzt nicht so gut ist im Erklären. Und die ganze Klasse schlicht nicht versteht, was eigentlich die Aufgabe sein soll … Gut, ich auch nicht. Aber ich bin da einfach mal ganz basisorientiert rangegangen, Aufgabe und Text gründlich lesen, W-Fragen, kurz ein Konzept überlegen – und so kurz wie möglich fassen.
Und was soll ich sagen: die Tochter meiner Freundin hat heute die Arbeit zurückbekommen, eine 2 – und die beste Arbeit der Klasse, die sogar als gutes Beispiel besprochen wurde. Ja, da bin ich einfach mal ganz gerne mit stolz. Wie Bolle 🙂
Dieses Jahr ist anders, ich verhalte mich anders. In vielen Beziehungen bin ich der aktive Part, melde mich regelmäßig, organisiere, besuche, kümmere mich, … Jetzt muss ich wohl sagen: war. Dieses Jahr ist anders, meine freie Zeit verbringe ich auf der Baustelle. Statt mich bei Menschen zu melden, die mir wichtig sind verhalte ich mich reaktiv. Wer sich nicht bei mir meldet hört auch nichts von mir. Muss ich deshalb ein schlechtes Gewissen haben? Nein. Trotzdem hab ich mir die Frage gestellt. Typisch. So bin ich. Aber ich schaffe es, gelassener zu werden. Akzeptiere, dass ich wahrnehme, wie meine besondere Situation auch meine Umgebung verändert. Und bin sehr dankbar. Für meine Familie. Für meine engsten Freunde. Die sich konstant mit mir entwickeln. An mir dranbleiben. Mich wahrnehmen. Verstehen. Mich begleiten. Schlechtes Gewissen? Nein, immer öfter Gelassenheit. So ist es. Und nicht anders. Tut sehr sehr gut.
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Ein Beitrag zu Dominiks [*.txt]-Projekt, das 14. Wort lautet „Gewissen“.