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Glückspilz-Momente (9): Beruflich reisen


… kann schon die Gedankengänge anregen: gestern habe ich mich dabei ertappt, dass ich eine mehr als 6stündige Anreise für ein 1.500 Kilometer entfernt liegendes Ziel (da es keine Direktverbindung gibt sind es allerdings mehr als 2.500 Kilometer gewesen …) viel finde. Und das, wo ich doch gerade wieder ganz genau merke, wie entspannt wir Neuzeitmenschen quasi innerhalb eines Tages fast einmal um die ganze Welt kommen – wogegen die Landshuter Braut 1475 für die etwas mehr als 800 Kilometer Landweg mehr als zwei Monate unterwegs war. Gut, sich das bewusst zu machen, wenn man den Aufwand mal wieder innerlich hinterfragt.


Dann bin ich gestern an der französischen Westküste aber wirklich und wahrhaftig in einer wieder ganz anderen Welt gelandet. Hier regieren keine Uhrzeiten, alles ist gechillt. Zum Termin etwas zu spät kommen ist eigentlich bereits eingeplant, alles ist möglich, nichts muss. Hatten wir auf den letzten Kilometern noch dichte Wolken und Regen riss später der Himmel auf: zum Abend gab es blauen Himmel und angenehme Temperaturen mit Sonne pur.


Und meine Sinne dürfen beobachten, staunen, wahrnehmen. Heute Vormittag zum Beispiel „musste“ ich am Strand sitzen und den Wellenreitern zusehen, zu dumm aber auch … 😉

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Ein Beitrag zu den Glückspilz-Momenten im Juli 2017. Danke an die Initiatorinnen Petra, Maire und Mel für den schönen Impuls, Glückspilz-Momente in dieser so treffenden Rubrik festhalten zu dürfen.

Stell dir vor, du bist auf Geschäftsreise und wirst richtig krank …

Wenn man unterwegs ist kann es einen auch mal umhauen … So geschehen heute bei uns im Büro – hatte nicht das Geringste mit der Wetterlage in Deutschland zu tun. Ein Kollege aus England hatte schon gestern viele Meetings, heute morgen bricht er dann auf der Toilette richtiggehend zusammen. Klagt über nicht zuzuordnende Schmerzen, fasst sich abwechselnd an den Magen, ans Herz, an die Schulter. Sehr diffus, sehr erschreckend. Meine Kollegin wartet nicht ab sondern packt ihn direkt ins Auto und fährt mit ihm ins Krankenhaus. Nicht in irgendein beliebiges, sondern ins deutsche Herzzentrum, könnte ja ein Herzinfarkt sein? Typische Managerkrankheit?

Dort wird er untersucht, zum Glück geht es ihm so schlecht, dass er alles mit sich geschehen lässt. Und er ist von Experten umsorgt, wird supernett behandelt, alle geben sich größte Mühe, ihm trotz der fremden Sprache so viel möglich zu erklären, es ihm so angenehm möglich zu machen. Mittlerweile geht es ihm zum Glück wieder gut, er darf die Nacht wahrscheinlich sogar „zuhause“, also im Hotel verbringen. Beruhigend? Na ja, also wenns mir schlecht geht, dann wollte ich ungern in England sein. Klar ist es ein Vorteil, mit Herzbeschwerden in einem weltweit ausgezeichneten Herzzentrum zu sein. Aber auf Reisen krank zu werden ist ohnehin schon unangenehm, in einer fremden Umgebung fühle zumindest ich mich noch unwohler. Krankenhaus bedeutet für mich immer Fluchtgedanken, ich war selber noch nie krank im Krankenhaus, hab mich aber auch noch nie in einem Krankenhaus wohlgefühlt, wenn ich jemanden besucht habe. Dann noch lauter mir unbekannte Menschen, Ärzte und Pfleger, die sicher gut in dem sind, was sie tun, …

Phhhh, da fühle ich mich schon bei der Vorstellung nicht wohl! Aber Glück für meinen englischen Kollegen: er wurde begleitet, musste sich selbst um nichts kümmern, wurde nicht im Krankenwagen abgeholt, sondern von einer Kollegin persönlich chauffiert und begleitet. Das hilft mit Sicherheit auch in solchen Augenblicken – und hoffentlich fehlt ihm nichts, hoffentlich bekommt er bald die Freigabe, nach Hause gehen zu dürfen und hoffentlich kann er sich dann auch schnell erholen!