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Das mit dem Beobachten

Vor ein paar Wochen hab ich einen Tag im Garten auf dem elterlichen Bauernhof damit verbracht, auf dem Laptop Bilder zu sichten und zu sortieren. Mehrfach fuhr ein schwarzer Van vorbei, komplett verspiegelt, niemand zu erkennen. Immer langsam die Dorfstraße rauf und runter – ich dachte mir erst: die suchen was. Beim gefühlt 7. Mal wurde ich aufmerksam, bin aufgestanden, um aufs Nummernschild zu achten. Danach kam das Auto nicht wieder …

Letztes Wochenende dann aber doch, allerdings spät nachts. Ja, die haben etwas gesucht und vor allem beobachtet, wo Menschen sind, wer, wo, wieviele. Wo im Dorf was zu holen ist, wo sich gut einsteigen lässt, wo Türen – wie auf dem Dorf üblich – niemals verschlossen werden, wo Fenster aufstehen. Wo man durch Garagen ins Haus kommt. Wo vielleicht niemand zu Hause ist? …

Womit sie nicht gerechnet haben ist der leichte Schlaf der Dorfbewohner. So war es zwar einfach, durch die offenstehende Terrassentür bei Bekannten in die Wohnung zu gelangen, der Bewohner hatte allerdings die Polizei bereits per Handy gerufen, ist übrigens der Schwiegersohn in spe eines Kommissars … und im nächsten Hof war tatsächlich nur die Oma allein zu Haus, alle Jungen sind gerade im Urlaub oder waren unterwegs. Die hat nicht lang gefackelt und sehr laut und deutlich gekreischt, dass außer einer alten kranken Frau nix zu holen sei und sie verschwinden sollen. Offensichtlich war das äußerst wirksam. Der Einbrecher hat in der Eile sogar seine Turnschuhe stehen lassen. Und wir alle sind sehr froh, dass das Herz der schwerkranken Dame vor Schreck nicht ausgesetzt hat …

Bei uns sieht man ja, dass renoviert worden ist, ich vermute, den Dieben ist klar, dass auf dem Hof nix außer Schulden zu holen ist? Gut so. Rundherum in den Dörfern und Ortschaften häufen sich ähnliche Fälle, und leider haben die Banden dort auch öfter einiges mitgehen lassen. Und Menschen nicht nur materiellen Schaden zugefügt, sondern sie dabei sogar verletzt. Ich bin zwar immer der Meinung, dass ich keine gute Beute abgeben würde, aber würde mir jemand mein Laptop oder Speichermedien mit meinen wertvollen Bilderinnerungen wegnehmen … Und wenn meinen Eltern was passieren würde, das wäre sowieso nicht zu verzeihen. Und Punkt.

Das mit den Baustellen

Irgendwie passt das so: wer zu Hause eine Baustelle hat, dem fallen andere Baustellen mehr auf? Kann auch sein, dass es nur mir so geht. Auf alle Fälle hab ich jetzt eine neue Baustelle: direkt neben dem Haus, in dem ich arbeite, entsteht ein Mehrfamilienhaus. Seit 2 Wochen hebt ein einsamer Baggerfahrer die Tiefgarage aus. Hin und wieder bekommt er Besuch von einem LKW-Fahrer. Sonst arbeitet er, unterbrochen von vielen Rauchpausen, den Tag über so vor sich hin. Und da mache ich einmal mehr die Beobachtung: Baustellen besitzen eine magische Anziehungskraft. Auf sehr alte und sehr junge Buben. Fast jeden Tag sehe ich einen Herrn im Großvateralter am Zaun lehnen, er holt frische Semmeln beim Bäcker und schaut dann etwa eine halbe Stunde lang dem Baggerfahrer zu. Auch heute, bei strömendem Regen hat er sich einen geschützten Ausguck gesucht und beobachtet das langsame Arbeiten. Die letzten Tage waren auch mindestens zwei kleine Jungs da, die ihre Nasen durch den Zaun gesteckt haben, um besser sehen zu können. Vielleicht ist doch was dran, dass alle Jungs mal Baggerfahrer werden woll(t)en?

PC-Doc

Seit dem Wochenende ist mein Lieblings-Laptop bei einem Spezialisten, ein richtig cooler Typ, lange Haare, Pferdeschwanz, Ramones-T-Shirt, sah aus, als ob er damals mit den Jungs in der Garage mal eben angefangen hätte, an Festplatten zu schrauben. Ich hege die stille Hoffnung, dass der ihn wieder zum Laufen bekommt. Eventuell tuts ja schon ein neuer Akku? Meine Daumen sind gedrückt. Feste xxx

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Ansonsten genieße ich den Traum-Frühlings-Montag. Hab sehr viel Energie, die sich am liebsten durch die Sonne bewegen würde. Die Gedanken im Kopf schlagen Rad, machen Purzelbäume, flattern von Blume zu Blume. Und richtig: tue mich etwas schwer, konzentriert zu arbeiten 😉