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Tantengewissensbisse

Ich sollte viel mehr aufschreiben, zum Beispiel, dass mittlerweile Nichte 3.0 schon frühmorgens mit mir Video konferiert. Oder dass ich für Nichte 2.0 schon eeewig die Paula-Geschichten digital einlesen wollte, damit sie die jederzeit anhören kann, wenn sie möchte. (jetzt erst mal ganz aktuell wird Hänsel und Gretel gewünscht, immer eins nach dem anderen). Und dass die bezaubernde Nichte meine Herbstferienpläne durcheinanderwirbelt, weil sie ja auch noch ihre beste Freundin besuchen will …

Gibt grad so viel, was wichtiger ist, als etwas für später aufzuschreiben. Weil es jetzt passiert. Deshalb wird es wohl noch ein bisschen unregelmäßig bleiben mit der Bloggerei – ich vermute, das „passt schon“.

[kinderkram] 17 #Martinsumzug

Es ist nicht so, dass Kinder schon seit tausenden von Jahren Laternen basteln, um damit durch die Nacht zu ziehen. Man darf eher vermuten, dass sich das Brauchtum aus der Entstehung von Kindergärten heraus entwickelt hat. Nicht nur in den katholischen Gebieten, wo traditionell am 11. November der Namenstag des Heiligen Martin gefeiert wird. Dort wird der Umzug meist auch von einem Schauspiel zu seiner Legende begleitet, das zeigt, wie der Reiter in einer kalten Nacht seinen Mantel mit einem Bettler teilt. Anderswo heißt die Tradition schlicht Laternelaufen. Alles hat sich aber wohl aus traditionellen Herbst- bzw. Martinifeuern und den in den Kirchen zur Messe entzündeten Kerzen und Laternen entwickelt.

Heute basteln die Kinder im Vorfeld Laternen, manche thematisch, manche bunt. Manche schön, andere weniger. Und es werden Lieder einstudiert, „Ich geh mit meiner Laterne, rabimmel, rabammel, rabumm“, „Kommt, wir wolln Laterne laufen“ oder „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“. Und wenn es dunkel wird, kommt der große Moment: das Licht wird angezündet und beim durch die Straßen ziehen erleuchten die Kinder die Nacht.

Egal, ob das Brauchtum und unter welchem Namen auch immer fortgesetzt wird: es geht darum, dass in der dunklen Jahreszeit ein Licht leuchtet. Und das lieben nicht nur die Kleinen.


Kurz und knapp ein Auszug meiner Gedanken rund um den Martinsumzug. Oder Laternenzug. Oder Lichterzug … Der Blickwinkel einer Erwachsenen, die als Kind nie eine besonders hübsche Laterne gebastelt hat. Weil sie zum Ende hin immer zu ungeduldig war und schnell fertig werden wollte. Die es nach dem ersten eher gruseligen Moment sehr schön fand, mit Lichtern durch die Nacht zu ziehen. An Kinder. Für später. Wer Lust und Zeit hat, ist herzlich zum Gedankenaustausch eingeladen: wie steht ihr zum Thema Martinsumzug? Seht ihr darin eine erhaltenswerte Tradition? Oder kann das weg…

Langsam …

Langsam und noch eher selten denke ich: das wär jetzt eigentlich was zum Aufschreiben.

Zum Beispiel, wenn Nichte 2.0 zeitgleich mit der Tante mit Grippe kränkelt, mich aber am liebsten schon beim Aufwachen frühmorgens anrufen wollen würde. Übrigens nicht, um mit mir zu quatschen. Trotzdem verlangt sie höchst energisch das Telefon, mit dem sie dann – wie sie es den Großen abschaut – geschäftig auf und ab läuft. Oder es zum Spielen beiseite legt …

Nachdem alle die Grippewelle hinter sich haben, hat’s jetzt meine Schwester, die ja „nie krank“ ist, und meinen Bruder, der ja Fasching hat und nicht ausfallen „kann“, erwischt. Und das sind genau die beiden, die immer über alle anderen sagen, sie sollen sich mit dem bisschen Erkältung nicht so anstellen ….

Auch der philosophische Ansatz der bezaubernden Nichte ist es wert, für später aufgeschrieben zu werden. Dass mich ihre kleine Schwester Gigi statt Coco nennt kommentierte sie mit: „Sollten wir noch ein Geschwister bekommen, nennt dich das bestimmt Kaka …“ Tja.

Das mit dem Schnee fanden übereinstimmend alle toll, die ersten Schneeglöckchen wurden aber ebenfalls begeistert begrüßt. Für die Nichten ist es der erste Frühling im eigenen Garten, der tatsächlich ein Frühlingsblüher-Meer zu werden verspricht, hach. Und der Opa baut ihnen eine tolle Schaukel.

Mit den Zeugnissen der beiden Drittklässler-Patenmädels sind alle Anteilnehmenden und Beteiligten seeeehr zufrieden, am schönsten finden beide, dass ihre Lehrerin sie in einigen Fällen besser einschätzt, als sie sich selbst.

Monsieur hat erstmalig auch 3en im Zeugnis, das ist neu, er nimmt es aber sehr gelassen. Ich finds gut.

Meine Mutter kommt mit der neuen Hüfte super klar, natürlich hat sie bereits Fenster geputzt, „war aber nicht so, wie sonst …“. Die Krücken hat sie schon auf Kur häufig weggelassen, für „weitere“ Strecken setzt sie aber doch die geschenkten Walkingstöcke ein. Insgesamt alles viiiieeeel besser, als die letzten Monate vor der OP. Ach ja, auch Autofahren mit Kupplung hat sie im Hof schon geübt, lässt sich aber sicherheitshalber doch noch chauffieren.

Dummerweise hat mein Papa tatsächlich nicht nur das ein oder andere Zipperlein, sondern ein paar echte Baustellen. Bandscheibe, ein Nerv in der Hand und auffällige Zuckerwerte. Und er hat sich jetzt doch endlich durchgerungen, sich ein Hörgerät zu holen, denn mittlerweile vermiest ihm das schlechte Gehör oft genug die Laune … die restlichen Beschwerden? Wir werden sehen, die letzten Tage war ja Frühling und er konnte raus, zum Arbeiten. Da tat überhaupt nix mehr weh. …

1.01

Während ich meinen 5. Kontinent besucht habe, hat sich Nichte 2.0 in ihr zweites Lebensjahr entwickelt, der erste Monat im zweiten Jahr bzw. der 13. Monat in der Zusammenfassung:

  • Sie läuft, noch etwas wacklig und kurze Distanzen, aber es klappt von Tag zu Tag besser
  • Gegessen wird alles, gerne auch gewürzt – auch so manches, was sie lieber nicht essen sollte. Nur wenn ein anderer was hat will sie das partout auch kosten. Füttern wird notgedrungen akzeptiert, eigentlich ist selber essen angesagt, da dabei aber so viel daneben geht praktizieren alle einvernehmlich eine Symbiose.
  • Schlafen ist unverändert nicht ihr Hobby, weder tagsüber noch nachts, sie wehrt sich regelrecht mit Händen und Füßen gegen das Einschlafen. Ach, wenn wir zwei doch nur tauschen könnten – ein Vormittags- und ein Nachmittagsschläfchen, für mich klingt das zu verlockend … wahrscheinlich wird sie später mal über diese Schilderung schmunzeln 😉
  • Zähne bekommen ist großer Mist, „zum Glück“ kommen anscheinend 4 Schneidezähne auf einmal, das ist besonders toll – bedeutet gerade eine Menge Drücken und blöde Schmerzen, und damit einhergehend viel Geschrei
  • Noch sind die Worte unverständlich, aber sie „spricht“ mittlerweile fast so viel und vor allem laut wie ihre Umgebung. Und versteht jedes Wort, bei Fragen nickt sie oder schüttelt energisch den Kopf.
  • Trinken ist überlebensnotwendig, toll, dass sie Durst ganz deutlich zeigt und von sich aus wirklich reichlich Flüssigkeit fordert, auch darin ähnelt sie ihrer großen Schwester.
  • In der Babyschaukel darf man sie gerne ganz wild und hoch schubsen, sie lacht und findet es großartig. In der großen Schaukel auf dem Spielplatz muss sie auch unbedingt bei jedem Besuch sitzen, allerdings hält sie sich da alleine gut fest und es darf nur ganz sacht geschaukelt werden – oder sie lässt sich von der großen Schwester guuuut festhalten.
  • Wenn die an einem Sommerbiathlon teilnimmt kann man sie übrigens mit lauten Rufen und Klatschen prima anfeuern. Also wenn man nicht zu sehr vom Geschehen rundrum abgelenkt ist. Zum Glück haben Tante Keks und Tante Coco gut aufgepasst, und rechtzeitig angefeuert …
  • Wir zwei genießen zwischenzeitlich unsere Ausflüge mit dem Kinderwagen und entdecken unterwegs ganz schön viel: Störche, Enten, Gänse, Hühner, Puten, Tauben, ein Reh, einen Hasen und ganz viele Küken. Und Hunde. Und Kühe. Eigentlich werden wir ja losgeschickt, damit sie schläft – da brauche ich aber Ausdauer. Also insgesamt muss ich mindestens 2 Stunden schieben, weil meist schläft sie frühestens so nach eineinhalb Stunden ein – wer dann stehenbleibt hat verloren: mit stehendem Gefährt werden direkt die neugierigen Äuglein geöffnet … für mich nicht schlecht, ich bewege mich und darf meine Gedanken frei laufen lassen. Also für uns beide ein perfekter „Deal“.
  • Lieblingsspiel ist gerade putzen, also einen Lappen nehmen und den Tisch abwischen, oder ihren Kindersitz, oder den Boden drunter. Praktisch, wenn man da noch „essen für später“ findet, das wird dann weggehapst.
  • Das Haar wächst, die Mama hofft, dass die Locken der großen Schwester auch bei ihr durchkommen. Egal, so oder so trägt die modebewusste kleine Dame jetzt immer eine Spange, um den Pony aus dem Gesicht zu haben.