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Einfach mal machen

Witzig, wie man manchmal im Leben mit der eigenen Voreingenommenheit konfrontiert wird …? Auch wenn ich ja gerne behaupten würde, vorurteilslos zu sein und ALLES mal zu probieren, dann ist dem natürlich NICHT so.

Jetzt haben wir in einem meiner Mädelsfreundeskreise vor ein paar Monaten beschlossen, dass wir uns zum regelmäßigen Wiedersehen „Events“ suchen und diese gemeinsam besuchen. Reihum ist immer eine fürs Organisieren zuständig und bezahlt dann auch die Tickets. War mein Vorschlag, weil ich es doof finde, dass man sich immer Geschenke für jemanden einfallen lassen muss, der sich ja alles selber kaufen kann … und dann erledigt sich das mit „einen Geburtstag feiern wir, der andere wird vergessen“ auch von ganz allein 🙂

Gesagt getan war dieses Mal ein Escape Room dran. Für 3 von uns neu, für mich auch per se etwas, worauf ich selbst niemals gekommen wäre. Und ich gestehe: soooo begeistert war ich nicht von der Idee…

Dabei wars einfach nur witzig. 4 Mädels und 1 Stunde Zeit, um eine Bombe zu entschärfen. Nach 20 Minuten dachten wir, wir hätten es schon geschafft, aber es waren doch noch ein paar ungelöste Aufgaben … und was haben wir gelacht, als wir kapiert haben, wie weit wir vom eigentlichen Ziel entfernt waren …

Es hat großen Spaß gemacht, war tatsächlich Teambuilding, jede von uns hat was beigetragen und wir haben soooooo viel gelacht. Und einmal mehr: einfach mal machen schadet gar nix, im Gegenteil 😜

Sonntagsfreude: 24 Stunden (in) München

Wenn sich 3 seit 10 Jahren nicht mehr gesehen haben – und die Mama der einen uns das sagen muss, weil es sich, vor allem für mich, gar nicht so anfühlt.


Wenn der Schnee uns schon zum Start eine Flugverspätung beschert, das aber alles ganz genau so passt.

Wenn wir uns erst mal soooo verquatschen – und es dabei, wie schon 2007 in Lindau, so tief in jede von uns hineingeht, sich jede öffnen darf, weil wir uns zuhören, aufmerksam füreinander sind.


Wenn wir dann doch losgehen, um die Stadt zu erleben – und sogar der Himmel mit uns strahlt.


Wenn wir 9 Weihnachtsmärkte schaffen, ohne es zu merken, einfach weil wir uns treiben lassen und es Spaß macht, gemeinsam zu laufen.


Wenn wir ganz nebenbei Sightseeing in der eigenen Stadt machen – und da trotzdem alles möglich ist, weil keine Erwartungshaltung da ist.


Wenn wir so viel sehen – und uns um 20 Uhr durchgefroren auf den Heimweg machen, um jede mit einer Wärmflasche und unter Deckenbergen wieder warm zu werden.


Wenn uns so viele schöne Bilder des gemeinsam erlebten Tages durch die Erinnerung laufen.

Wenn es ein großes Geschenk ist, mich am frühen Weg mit Semmeln und Brezen auf den Weg einmal quer durch die Stadt zu machen und gemeinsam zu Frühstücken.

Wenn es nicht langweilig wird, jeder beitragen darf, wir gemeinsame Pläne schmieden – und sich die 24 gemeinsamen Stunden wie viel mehr und wunderschöne Zeit anfühlen.

So endet ein ziemlich perfektes Mädelswochenende, das genau deshalb so wunderbar war, weil keine von uns dreien sich verändert hat, auch wenn 10 Jahre vergangen sind. Ich bin trotz Schnee und glatten Straßen zwischenzeitlich heil auf dem Land angekommen, unsere Gastgeberin hat es sich auf der Couch gemütlich gemacht und lässt das Wochenende ruhig ausklingen, Nummer 3 startet hoffentlich bald mit Verspätung vom Flughafen und wird zu Hause von ihren Eltern abgeholt, die ihr auch noch eine Brotzeit in der Tupperdose mitbringen … schön war’s.

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

Weihnachtsgeschenk

Mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst war ein Wiedersehen mit alten Freundinnen – genau richtig, da ich erkältungsbedingt viel zu viel Zeit im Bett verbracht habe, statt reale Freunde zu treffen. Also hab ich mich fast 10 Jahre späterauf die virtuelle Tour nach Stars Hollow gemacht und ein Jahr mit Lorelai und Rory in den 4 Jahreszeiten verbracht. Die Gilmore Girls sind zurück, es ist alles anders, aber auch wieder nicht. Richard Gilmore fehlt, sonst sind alle bekannten Gesichter und alle verflossenen Liebhaber dabei.Und auch wenn die 10 Jahre an keinem spurlos vorübergegangen sind, es war schön, wieder mit den Mädels zu sein … auch wenn ich nach wie vor klar für Christopher und Logan bin. Auch daran hat sich für mit nichts geändert 😉 

Aber natürlich hat sich etwas verändert, diese Staffel ist anders. Es ging darum, abzuschließen. Auf das erfolgreiche Format aufzusetzen. Ein Wiedersehen, das gleichzeitig ein Abschluss sein soll. Gelungen? Ansichtssache. Jeder Wegbegleiter der Gilmore Girls wird da jetzt so seine Sichtweise haben. Ich habe mich nach meinen magischen Szenen gesehnt, den herzwärmenden, überraschenden aus früheren Folgen. Das können an Tanztheater erinnernde Szenen nicht kompensieren. Ja, es gibt wieder die magischen Lichter von Stars Hollow in der Hochzeitsszene, aber das wirkt doch sehr gewollt … Und dann merkt man, wie sehr man sich an etwas gewöhnt hat: ein paar Synchronsprecher sind ausgetauscht worden. Das hat mich doch sehr irritiert, insofern muss ich die 8. Staffel wohl noch mal im englischen Orginal sehen. Auch, um noch mehr von der alten Faszination wieder zu finden.

Das mit dem blauen Auge

Ist gerade wortwörtlich zu nehmen. Meine Mama hat nämlich zwei. Blau unterlaufene Augen. Sie gehen auf eine große Platzwunde auf der Stirn zurück. Die Donnerstag Abend von einem Notarzt so vernäht wurden, dass eine heftige Blutung gestoppt wurde. Sie wurde nämlich beim Überqueren einer Straße von einem Auto „angefahren“. Ehrlich gesagt, ganz genau weiß keiner, was und wie passiert ist. 

Sie war mit ihren Schulfreundinnen zu einem Nachmittag im Café verabredet. Es wurde recht spät, aber die Mädels hatten immer noch nicht ausgeratscht. Also mussten sie auch noch auf dem Weg zum Parkplatz letzte wichtige Informationen austauschen. Und haben im Entenmarsch die Straße überquert. Plötzlich gab es einen lauten Knall, die Mama lag irgendwie, kam selber wieder auf die Beine, bluüberströmt. Plötzlich stand dann ein schlotternder Autofahrer, der immer wieder beteuerte, dass er sie nicht gesehen habe … 

Ums Eck ist eine Arztpraxis, sie wurde behandelt und genäht. Der Schock saß bei allen tief. Die Damen haben dann übrigens nicht angerufen und Bescheid gegeben, sie haben geklingelt, die Mama im Dunkeln versteckt und meinen Vater „vorgewarnt“. Die ist – immer noch unter Schock – direkt ins Bett. Die Platzwunde ist sehr groß, deswegen hat das noch lange nachgeblutet. Aber zwischenzeitlich ist sie „vogelfrisch“, die ausgiebige Analyse und Ausdeutung ist eingeläutet, sie saß schon viel zu lang am Telefon, zwecks Nachbesprechung.

Blöd nur, dass gestern die Tochter (übrigens bin ich die Tochter, der gerne übel wird, wenn ein anderer sich wehtut) beim Verbandswechsel dabei war. Und ich habe deutlichst gehört, was der Doktor über Ruhe geben und sich schonen gesagt hat. Insofern werd ich sie auch heute auf die Couch verbannen, damit sie sich erholen kann.

Zusammenfassend bedanken wir uns bei der Horde von Schutzengeln, die aktiv waren – und sind glücklich, im wahrsten Sinn des Wortes mit eben zwei blauen Augen davongekommen zu sein.

Achso – das Bild der blau zugeschwollenen Augen ist laut Meinung der bezaubernden Nichte halt ein Bild der zugeschwollenen Oma, erspar ich euch trotzdem. Und zeig das Bild vom Unfallort, da ist rundrum überall Blut, also echt schwer, zu sagen wo wie was warum …