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Update von der Baustelle

In den letzten Wochen ist viel passiert: wir haben fertig verputzt, bis auf ein Zimmer trocknet alles gut, die sonnige, warme Woche hat richtig was bewirkt. 3 Zimmer haben schon die neuen Decken. Es wurde gefliest, etwa ein Drittel des Hauses hat frisch gestrichene Wände, ich hab die Türrahmen zum zweiten Mal abgeschliffen, neue Farbe muss trocknen. Wir haben Holzböden abgezogen, müssen noch die Ränder abschleifen, dann geht’s ans Einlassen. Ein Bad ist fertig, in Toilette und großem Bad fehlen die Türen und das Glas der seniorengerechten Dusche. Gut, das wurde noch nicht vermessen … Aber wer will schon kleinlich sein. Wir kommen gerade gut voran, es ist zwar nach wie vor eine Menge Arbeit. Aber oft fehlen nur noch winzige Details. Zum Beispiel Möbel, wie im neuen Schlafzimmer meiner Eltern (da waren sie zu optimistisch, dachten an Lieferzeiten von so maximal 3 oder 4 Wochen). Gut, spätestens Weihnachten wird hoffentlich geliefert. Denn die Eltern wollen heim, ins eigene Haus. Ich muss immer wieder etwas den Kopf schütteln, denn sie jammern. Viel. Zu viel. Dass wirklich nicht jeder den Luxus einer Übergangswohnung genießen darf? Ist den beiden „herzlich egal“… Allerdings kommt jetzt erst mal ohnehin alles anders, denn der kleine Unfall meiner Mutter hat weitreichende Auswirkungen, übernächste Woche bekommt sie ein neues Knie. Wird dann nach dem Krankenhaus erst mal auf Reha sein. Ja, dieses Jahr hat es in sich. Aber: beim Heimkommen wird sie alles seniorengerecht auf einer Ebene haben. Von dem her passt es auch irgendwie zeitlich doch zum Jahr?!

Short Stories: Leidenschaft

Was genau bedeutet das eigentlich: Leidenschaft. Im Wort steckt Leiden, hat es etwas damit zu tun? Wahrscheinlich, weil es tatsächlich Leiden schaffen kann, wenn man etwas leidenschaftlich begehrt, herbeisehnt, sich wünscht … Wikipedia definiert als „eine das Gemüt völlig ergreifende Emotion“. Man ist himmelhochjauchzend. Unter Umständen auch mal zu Tode betrübt. Man kann sowohl leidenschaftlich lieben als auch hassen. Und tatsächlich ist in der ursprünglichen Verwendung des Wortes auch der Leidensaspekt berücksichtigt. Ich denke da an an die leidenschaftlich dramatischen Elemente der tragischen Literatur.

Nun zu meiner Leidenschaft: hin und wieder schreibe ich hier über Musik. Für die ich brenne, glühe, mich verzehre, in ihr aufgehen kann, mich ganz hineinhöre, mit ihr verschmelze. Es gibt wenig, was mich so sehr berühren kann, wie Musik. Sie bringt meine Seele zum Schwingen und meinen Körper zum Klingen. Ich lasse meinen Atem und meine Stimme fließen. Ja, ich summe. Permanent. Was bedeutet: immer. Auch in Augenblicken, in denen das weniger passend ist. Aber das bin ich, das gehört zu mir.
Musik macht mich ganz. Das trifft aktiv wie passiv zu. Beim Selbersingen erlebe ich Momente, in denen die ganze Welt vibriert, weil Musik diesen Ort zu dieser Zeit zum stimmigen Raum macht. Seltene Momente, aber umso kostbarer. Nie hab ich mich mehr im Hier und jetzt gefühlt. Musiker haben in solchen Augenblicken eine sphärische Gänsehaut – Zuhörer auch. Hab ich nämlich auch passiv schon mehrmals erlebt.

Meine Leidenschaft für Musik ist groß, verbindend, hilfreich, mitfühlend, bewegend, aktivierend, motivierend, unbändig, vielfältig – und kann auch vollkommen unerwartet auftreten. Wie gestern abend, wenn die Nachrichten von der Krim musikalisch untermalt werden, durch eine tieftraurige, schicksalsschwangere Melodie …

Diesen Monat wollen Andrea und Bine unter dem Motto Short Stories wissen, wofür man brennt, was begeistert, wofür man Leidenschaft empfindet.