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Wahlphilosophie

Zum ersten Mal nach circa 20 Jahren war ich gestern Abend wieder bei der Wahl der Hallertauer Hopfenkönigin. Alljährlich an einem Montag strömen die Massen aufs Volksfest Wolnzach. Wer einen Sitzplatz im Zelt hat ist wahlberechtigt. Wie in den alten Tagen gibt es Lagerbildung, gestern waren nur zwei Kandidatinnen für drei Positionen angetreten, da ist klar, dass beide gewählt werden. Die Veranstaltung war etwas zäh, nett ist die Vorstellungsrunde, in der sich die Kandidatinnen mit eigenen Worten vorstellen. Danach ist eine moderierte Fragenrunde, das war mühsam. Das bis gestern aktive Dreigestirn hat sich mit einem wechselnd vorgetragenen Gedicht verabschiedet, viele Insider, na ja. Dann eine große Runde amtierende Hoheiten, von der Bier- und Dirndlkönigin zum Tettnanger Dreigestirn, mittendrin ein Hopfenprinz. Alles hätte auch kürzer gereicht ..
Während die Stimmzettel ausgezählt wurden bin ich mit meiner Freundin in die Erinnerung eingetaucht, damals, 1996, zog sie auf Stimmfamg durchs Festzelt, der eine Bruder mit dem hopfenbekränzten Taferl vorne weg, der zweite trommelnd hinterher, im Schlepptau ein Nachbarsbursche im Hopfendoldenkostüm, hinterher der Bürgermeister ihres Ortes … ein bekannter Zeitungsfotograf weiß: "schon damals super fotogen, auf jedem Bild offene, strahlende Agen." Das Markenzeichen hat die Hopfenkönigin 1996/97 bis heute (auf Fotos von uns beiden sieht eine immer super aus ….).

Am Ende hat gestern Abend Theresa mit knappem Vorsprung den Titel gewonnen. Unsere Katharina, wegen der wir da waren, ist Vizekönigin. Da war ganz bestimmt auch ein klitzekleines bisschen Enttäuschung im Raum. Wobei, da es keine Hopfenprinzessin gibt, da keine dritte Kandidatin da war, gibt es ohnehin viel zu viel zu tun für die zwei. Da wird's auch der Nummer zwei keine Sekunde langweilig werden … und in der Großfamilie sind wir doch recht stolz, jetzt für 12 Monate ein gekröntes Haupt in unseren Reihen zu haben.
Und schaut euch bitte das Tattoo an, dieser Arm gehört auf einen Hopfenthron, oder?

Sonntagsfreude: Ruhige Wiesn-Zeit

Mag schon so sein, also dass 2015 die entspannteste Wiesn seit Jahren ist. Weniger los soll sein – ja, das empfinde auch ich so. Kein Gedränge, gefühlt weniger Menschen, kaum Zelte wegen Überfüllung geschlossen. Allerdings bin auch ich weniger unterwegs, bin abends erst spät da, ohne den Willen, zum Feiern ins Zelt zu gehen. Dafür hatte ich Tischreservierungen, am Eröffnungstag im geliebten Herzkasperlzelt auf der Oidn Wiesn mit der Kapelle Josef Menzl,  

  

am Italienersamstag Mittagswiesn,  

 Sonntag Abend im Winzerer Fähndl.  

 Mit Dänen gefeiert, von Italienern als eine von ihnen „missinterpretiert“ worden, über Japaner und Chinesen und deren Bier-Fassungsvermögen gegrinst, mit Musikern geflirtet, ein Selfie mit Andreas Bourani gemacht, Mandeln von überall genascht …. Ich mag die Wiesn – und gehe den „harten“ Trinkern ganz einfach aus dem Weg.  

 Unter der Woche war ich abends mit einigen Mädels schön mollig eingepackt draußen bummeln, die 

  Stände rund um die Bavaria bewundern,  Krinoline und Riesenrad fahren,

 eine Kleinigkeit essen, im Teufelsrad lachen – und Bilder machen. Vor allem vom Mond, den ich auf der Spitze vom Skyfall erwischt hab. 

  Und heute hoff ich, dass ich trotz Baustelle noch etwas Tageslicht mitbekomme, für Bilder vom Wiesnausklang. Drückt mir die Daumen, denn etwas bunte Farben tun in dem ganzen Staub und Dreck einer Renovierung einfach Herz und Seele gut.

Schönen Wiesn-Endspurt – und einen tollen Altweibersommer-Sonntag!
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Mein Beitrag zur Blogparade „Ozapft is“ von muenchen.de – aus der Rubrik Sonntagsfreude.