Schlagwort-Archive: fernweh

Fernweh [*.txt]

Der erste Tag NACH dem Urlaub, schon sehn ich mich, weit weg. Nicht so in die ferne Ferne, gar nicht die große weite Welt. Es reicht schon das Gefühl, nicht arbeiten zu müssen. MEIN Fernweh? Nichts müssen, aber alles können.

Den Augenblick wahrnehmen, in ihm verweilen. Alles um mich herum beoachten können, Stille und Ruhe aufnehmen, Hektik und Lärm an mir abgleiten lassen.

ICH? Bin in meinen Ferien. Mich betrifft das alles nicht. Das Gerenne, der Zeitdruck, das Handy am Ohr, das Gehetze, all diese Termine … nö, ich hab frei.

Genau nach diesem unfassbar glücklich machenden Zustand sehn ich mich gerade sehr. Das ist mein Fernweh. Das reicht von meinem Arbeitsplatz bis zum Mond – vielleicht hilft etwas das befreiende Gefühl, die Tür zum Büro heut Abend pünktlich hinter mir zu schließen.

—–

Mein – ja, ich gebe es zu, sehr sehnsüchtiger – Beitrag zum Schreib-Projekt [*.txt], das dritte Wort lautet #Fernweh.

Spruch zum Wochenende: Hundert kleine Freuden

„Hundert kleine Freuden sind tausendmal mehr wert als eine große.“ (Johannes Kepler)

Die letzten Tage beherzige ich bewusst den Vorsatz, gewohnte Umgebungen mit Zeit und Aufmerksamkeit zu betrachten. Heimat wie ein Tourist erleben eben. Denn diese Minuten am Tag machen gerade um diese Jahreszeit so etwas wie täglich eine Stunde Urlaub aus. Hunderte von kleinen Freuden am Wegesrand, man muss sie nur bemerken. So wie gestern. Statt auf direktem Weg heimzufahren habe ich einen Umweg gemacht, vorbei an Feldern und Wiesen voll zartem Grün, übersät mit Schlüsselblumen, Löwenzahn, Veilchen, Buschwindröschen… Auf den Bäumen der Schimmer der weißen und rosa Blüten. Über den Seen hing schon die warme Abendsonne, darauf schaukelnde Boote. Tempo raus, Augen auf. Und alles tief in die Seele aufnehmen. Schließlich ist meine letzte Reise etwas her, gerade sind die freien Tage meines Lebens vollgepackt mit viel Arbeiten zu Hause. Meistens find ich das ja toll, aber so hin und wieder … Da kommt dieses Fernweh auf. Dieses unkalkulierbare Ding, das von fernen Orten träumt, von kulinarischen, exotischen Genüssen, von fremden Menschen, anderen Gewohnheiten. Von Architektur, Pflanzen, Landschaften, Eindrücken, Kultur, Tradition, Musik, … Und dazwischen mischen sich Erinnerungen an die Tage unterwegs. Bilder in meinem Kopf. Hach. Weil ich vermute, dass es noch etwas dauert, bis ich wieder planen kann, baue ich mir meine kleine Auszeit wo immer möglich in den Alltag ein. Ich lebe schließlichlich da, wo andere Urlaub machen. Und laut einem bekannten Politiker ist „Bayern die Vorstufe zum Paradies“ …

———————————

Meine Antwort auf Doreens Frage: Hilfe ich habe Fernsucht! „Was tust du, wenn die Wartezeit bis zur nächsten Reise noch lang ist?“

Short Stories: Fernweh

Gestern hab ich von meinem Roadtrip an der Ostküste berichtet, der mit vier Tagen New York enden sollte. Das Leben ist manchmal komisch, wir mussten berufsbedingt früher als geplant zurückfliegen. Und auf New York verzichten. Wir waren flexibel – und würden ja trotzdem einiges davon zu sehen bekommen: auf dem Weg zum Flughafen wollten wir uns viel Zeit lassen, die Skyline sehen und fotografieren, zumindest etwas „schnuppern“. Bei einem Flugtermin abends lässt sich doch ganz gut kompensieren? So weit so gut. 3 Wochen lang hatten wir herrlichen Spätsommer, wundervolles Wetter. Unterwegs in den Süden am Tag vor dem Heimflug hat uns Regen mit tiefhängenden Wolken erwischt. Die sich nicht mehr verziehen wollten … Kurz: wir haben gar nichts gesehen, teilweise auch nicht die Straße vor unserer Nase, waren einfach nur erleichtert, heil am Flughafen anzukommen und den Mietwagen abzugeben. Und uns ins Trockene zu flüchten. Werde nie vergessen, dass wir uns zum Abschluss in JFK eine Fußmassage gegönnt haben! Weil wir nach der Fahrt durch den Regen Entspannung gebraucht haben. Den Big Apple – hab ich nicht zu sehen bekommen. Seitdem gibt es diesen vagen Plan, einen City-Trip mit der besten Freundin. Jahreszeit wäre uns eigentlich egal, denn die Stadt scheint immer besonders zu sein. Und gerade beim Schreiben bahnt sich das Fernweh seinen Raum – ich muss mal wieder nach Angeboten suchen. Und nach einem winzig kleinen freien Zeitfenster, das würde uns doch reichen. Also: eines Tages werden wir da sein, uns die Stadt erlaufen, wahrscheinlich Millionen Bilder schießen. Und so viel mehr. Fernweh, das ist auch Vorfreude!

Im September fragen Andrea und Bine: „Die Urlaubszeit neigt sich bei vielen – besonders bei Familien mit Kindern – dem Ende zu. Wo wart Ihr dieses Jahr? In den Bergen? Am Meer? An einem See? Hat es Euch dort gefallen? Würdet Ihr wieder hin? Oder wart Ihr gar nicht im Urlaub? Habt Ihr es Euch auf Balkonien oder im Garten gut gehen lassen? Und wenn Ihr nicht weg wart, wo wärt Ihr gerne hingefahren, hingeflogen? Hast Du ein Reiseziel, wovon Du schon lange träumst? Erzählt mal!“

Fernweh und Sehnsucht nach Zeit

Ich bin gerne zu Hause, lebe schließlich in Bayern, das so übel nicht ist – aber genauso gerne reise ich. Und gerade heute hat mich das Fernweh so was von gepackt – und das riesengroße, schon beinahe unendliche Verlangen nach Zeit. Viel Zeit. Eine Auszeit. Um ganz weit weg zu verreisen. Das muss nicht das Ende der Welt sein, im Gegenteil, ich fänds auch mal wunder-wunderschön, ein paar Monate über diesen Sommer Zeit zu haben und einfach ganz gemütlich durch Deutschland und die nachbarländer zu reisen. Also nicht nur so ein paar wichtige Punkte abklappern, sondern wirklich Zeit haben. Um kreuz und quer zu fahren. Vielleicht mit dem Auto oder noch besser mit einem Wohnmobil.

Was ich mir so vornehmen würde? Um ehrlich zu sein, gar nichts. Ich würde losfahren. Auf kleinen Straßen, da anhalten, wo es mir gefällt. Weiterfahren, wenn ich nichts finde, was mich anspricht. Auch mal rein in die Stadt, aber vor allem unterwegs sein. Das Land sehen. Die Augen offenhalten, die Gedanken frei machen und alles auf mich wirken lassen. Tage Tage sein lassen, nicht auf die Uhrzeit schauen. Was, schon wieder Sonntag? Schon wieder eine Woche um? Egal, ich hab noch den ganzen Sommer Zeit …

Wäre schon ein sehr tolles Gefühl? Und das könnte ich, um ehrlich zu sein, überall auf der Welt ausfüllen. Es gibt keinen Ort, den ich nicht mit eigenen Augen sehen möchte. Kein Land, das ich nicht besuchen würde. Keinen Kontinent, den ich ausschließe. Im Gegenteil, ich finde die Welt hat überall etwas ganz einzigartiges, schönes und ansprechendes zu bieten … manchmal bezaubernd, manchmal macht es einen sehr ehrfürchtig, vor dem eigenen Wohlstand, manches ist abstoßend, aber auch das erweitert den eigenen Horizont.

Auf meiner Wunschliste stehen für dieses Jahr Brasilien und New York – und natürlich würde ich gerne mal wieder meine Patenkinder in der Schweiz besuchen. So viele Ideen im Kopf, aber es hapert am Terminkalender. Fernweh, die Sehnsucht nach viel Zeit und der unsichere Blick auf den Kalender sind eine üble Kombi. Und dann erzählt eine Kollegin auch noch, dass sie ein Sabbatical macht, Ende des Monats nach Kanada geht. … Ich will auch – also was planen. Es mir ganz fest vornehmen. Und dann schon mal wegträumen. Gut, dass die Woche fast rum ist und ich 3 Tage Wochenende hab. Also richtig viel Zeit 🙂