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Musik am Mittwoch: Mistletoe

Es gibt Talente, die lassen im wahrsten Sinn des Wortes die Zeit für einen Augenblick still stehen.

Ich muss zugeben, dass mir schön warm ums Herz wird, wenn ich Allie Sherlock zuhöre, wie sie „Mistletoe“ singt. Gut so, denn: Hier streikt nämlich pünktlich zu den Feiertagen die Heizung, zum Glück gibt’s zwei gute alte Holzöfen im Haus …

Sonntagsfreude: Kochen auf dem Holzofen

Die Hüft-OP meiner Mama hat mir die alleinige Hoheit über die Küche eingebracht – die ich einmal mehr für Kochexperimente auf dem alten Holzofen genutzt habe. Da waren einige tolle Gerichte dabei, festhalten möchte ich die folgenden, die nicht nur was für die Festtage sind:

Gewürz-Blaukraut

Einen Kopf Blaukraut in feine Streifen, zwei-drei Zwiebeln und ruhig 4-5 – gerne schon etwas verschrumpelte – Äpfel schälen und in kleine Würfel schneiden. Ofen gut einheizen und in einem gusseisernen Topf eine Portion Butterschmalz zerlaufen lassen. Erst die Zwiebeln, dann das Blaukraut gut anschwitzen lassen, die Äpfel unterrühren und alles mit etwas braunem Zucker ganz leicht bestäuben – mit einem ordentlichen Schuss Essig und nach Gusto mit Rotwein ablöschen. Mit Gemüsebrühe so aufgießen, dass etwa ein Zentimeter Flüssigkeit im Topf ist. Jetzt die Gewürze zugeben: Salz direkt zum Kraut, in einem Gewürzei oder Teebeutel Pimentkugeln, Wacholderbeeren, Nelken, eine Zimtstange und ein Lorbeerblatt ins Kraut hängen und mitköcheln lassen. Blaukraut auf dem Herd mindestens eineinhalb Stunden gut durchziehen lassen, darf auf der Platte etwas weiter weg vom direkten Feuer sein. Vor dem Servieren noch mal mit Salz, Muskatblüte und Kardamon abschmecken und bei Bedarf nachwürzen. (Wir haben zu Weihnachten sogar einen Rest Glühwein mitköcheln lassen, hat dem Geschmack nicht geschadet :-))

Brezn-Knödel

Holzherd ordentlich befeuern und in einem länglichen Topf Wasser zum Kochen bringen. Wir hatten 4 Brezen übrig, dazu ein paar alte Semmeln, das haben wir alles sehr kleingeschnitten, dann mit etwa einem halben Liter warmer Milch angießen und etwa 10 Minuten durchziehen lassen. Dazu dann 4-5 Eier, einen Bund Petersilie, Salz, Pfeffer und glasig angedünstete Zwiebelwürfel geben. Alles gut vermischen. Auf je eine Lage Alufolie eine Lage Klarsichtfolie auflegen, dann Teig aufteilen und in je eine lange, max 10 Zentimeter dicke Rolle formen. Mit der Klarsichtfolie fest umwickeln, dann mit Alufolie fest umwickeln und gut verschließen. Die Knödelrollen jetzt ins heiße Wasser geben und etwa 30-40 Minuten über nicht direktem Feuer auf der Platte sieden lassen. Auswickeln, in fingerdicke Scheiben schneiden und servieren.

Spätzle

Typisch in meiner Familie sind große Portionen, deshalb hab ich 600 g Mehl mit 8 Eiern und etwas lauwarmem Wasser und einer Prise Salz zu einem schönen Spätzleteig verarbeitet – den sollte man NICHT am Holzherd ruhen lassen, weil er sonst schon etwas zu zäh wird. In der Ruhephase einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen und gut nachheizen – jetzt die Spätzle entweder mit einem speziellen Sieb oder wer das kann vom Brett ins sprudelnde Wasser schaben, so lang ziehen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Dem Spätzlekoch wird dabei ordentlich heiß, deshalb lieber öfter kleine Portionen machen, bei einer Großen kommt man am dampfend heißen Holzofen unangenehm ins Schwitzen … Mit der Kelle abschöpfen, kurz mit kaltem Wasser abbrausen. Auf dem Tisch Geschirrtücher auslegen und darauf verteilen. Jetzt Form ausfetten, die Spätzle einschichten, mit Alufolie abdecken und im Backrohr bis zum Servieren warmhalten.

Kartoffelbrei

Holzofen anheizen und einen Topf mit Wasser aufsetzen, im Einsatz 8 mittelgroße Kartoffeln fertig garen. Jetzt eine Schüssel auf den Wassertopf setzen und die Kartoffeln entweder geschält darin zerstampfen oder direkt durch die Kartoffelpresse damit. In die Masse nach Gefühl etwas erwärmte Milch eingießen und mit Butterstücken verrühren, mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss abschmecken. Vom Herd direkt servieren.

Schweinebraten

Für einen saftigen Schweinebraten ohne Kruste hab ich mal den Bräter auf dem Holzofen getestet: den Ofen gut anheizen, dann das Fleisch von allen Seiten gut mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen, im Bräter auf dem eigenen Fett sowie etwas Tomatenmark und Brotkrumen kurz anbraten lassen, dann mit etwas Brühe aufgießen. Jetzt Karotten, Sellerie und Zwiebel zugeben und den Bräter verschließen. In der Zwischenzeit mittelgroße Kartoffeln schälen, nach etwa 30 Minuten mit in den Bräter geben und als „Bratl-Kartoffeln“ mitschmoren. Den Braten wenden und mit etwas Senf bestreichen. Den Bräter vom direkten Feuer ziehen und für weitere 2,5-3 Stunden köcheln lassen, alle 30 Minuten nachschauen und das Fleisch mit etwas Bier übergießen, bei Bedarf Brühe zugießen. Die letzte halbe Stunde sollte das Fleisch auf der schmalen Seite im Sud liegen, der Rest darf Farbe bekommen. Mit der Gabel den Gartest machen, Vorsicht, je nach Dicke das Fleischstücks kann es fast zerfallen. Jetzt das Fleisch kurz zum Ruhen aus dem Bräter nehmen und die Soße entweder andicken oder mit dem Röstgemüse passieren, Fleisch teilen und servieren.

Putenbraten

Wir hatten eine riesengroße, fast 12 Kilo schwere Pute in zwei Teilen bekommen und als Weihnachtsmenü geplant – also nur die eine Hälfte, weil das ist sogar für meine Familie mit guten Essern eine Herausforderung, die nicht in einem Festmittagsmahl zu bewältigen ist. Die ist tatsächlich genauso einfach zu machen, wie alle anderen Braten. Man schnippelt ordentlich viel Gemüse, das man direkt in die Reine legt (Sellerie, Karotten, Lauch, Petersilienwurzel, Zwiebeln, …), das darf gut gefüllt sein. Dann den halben Vogel von allen Seiten gut mit Salz und Pfeffer einreiben und direkt aufs Gemüse legen. In das gut vorgeheizte Backrohr schieben und erst mal ca. 15 Minuten „anrösten“, dann zum ersten Mal öffnen und mit Gemüsebrühe aufgießen. Jetzt alle 15 Minuten die Pute immer wieder gut mit der unten aufgefangenen Flüssigkeit begießen. Etwa eine halbe Stunde vor Garzeitende Pute aus dem Gemüsebett auf einen Rost legen, die Reine mit dem Gemüse einfach unten ins Rohr stellen. Der Putenbraten braucht mindestens 3 Stunden, damit Brust, Flügel und Bein nicht zu dunkel werden am besten mit etwas Alufolie abdecken. Während das Fleisch ruhen darf das Gemüse passieren und die Sauce abschmecken – jetzt dem Schwager Bescheid geben, dass er sich ums Portionieren kümmert – und alles noch warm servieren.

Jetzt kommen wir zu unserem Problemfall: unsere Pute war zu groß für das zu kleine Backrohr des Holzofens, deshalb mussten wir improvisieren und doch auf den E-Herd umsteigen. Beim nächsten Mal weiß ich das aber und werde beim Zerteilen die benötigten Maße mit durchgeben …

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

Warten aufs Christkind

Wie auch immer man „es“ nennt, Weihnachtsmann, Christkind, Santa Claus … bei all den Geschichten um den Wunschzettel, den Glauben an eine Engels- oder Weihnachtswerkstatt geht es um den besonderen Zauber der Weihnacht, eine magische Zeit. Teresa Stiens schreibt auf ze.tt, warum es wichtig ist, Kindern die Geschichte vom Weihnachtsmann zu erzählen. Dem kann ich mich nur anschließen: ich glaube, dass das Warten aufs Christkind für Groß und Klein gut und richtig ist.

Immer mehr fällt mir auf, wie sehr wir in der digitalen Welt versinken, wie gewaltig uns Handy & Co. im Griff haben. Kaum mehr einer, der an der Haltestelle steht und einfach wartet, kaum mehr eine halbe Stunde ohne Blick aufs Gerät – das Smartphone verändert die Welt. Umso wichtiger, dass wir mit der Handykamera wenigstens die Magie der Vorweihnachtszeit festhalten. Oder?

Gestern haben die Nichte und ich beim traditionellen Feiertags-Spaziergang zu den Hirschen darüber philosophiert, wie es wohl ausschaut, das Christkind. Barfuß, mit einem weißen Kleid, das glitzert … irgendeine Freundin von ihr hat es wohl tatsächlich schon mal gesehen. Wow, das hat mich beeindruckt. Obwohl ich ja so viel älter bin, das Glück hatte ich nie. Und natürlich hab ich mir jahrelang die Nase am Fenster plattgedrückt, durchs Schlüsselloch geguckt, später im Haus an allen möglichen Verstecken nach den Geschenken gesucht, um das Märchen zu entzaubern …

In diesem Jahr hatte ich ja vor Weihnachten ein paar freie Tage und hatte etwas Zeit zum Lesen, dabei bin ich – leider weiß ich nicht mehr wo – über eine Geschichte gestolpert: eine Mama hat erzählt, dass ihr Vater früher sie und ihre Geschwister „eingepackt“ hat, am frühen Heiligabend, meist sind sie erst zu Fuß durchs Dorf gelaufen und haben neugierig in die Nachbarshäuser geschaut, ob das Christkind dort schon Spuren hinterlassen hat. Später sind sie oft im Auto weiter übers Land gefahren, überall neugierig um sich spähend, ob sie „es“ wohl entdecken.

Und wisst ihr was: das hab ich in den letzten Tagen auch ganz bewusst gemacht. Ich war viel im Auto unterwegs und habe mich aufmerksam umgeschaut. Und da war gerade in der Dämmerung viel zu sehen, vom Zauber der Weihnacht. So viele Lichter … schön ist sie, diese Stimmung allüberall. Und mir hat das Warten aufs Christkind in diesem Jahr ganz besonders viel Freude bereitet. Ich mag diese magische Zeit und bin froh, dass ich mir bis in unser digital regiertes Zeitalter ein klein wenig kindliche Fantasie erhalte, die es mir erlaubt, nicht nur zu glauben, was ich sehe oder googeln kann …

Osterferien = Blogpause

Heute sitze ich noch mal am Schreibtisch, wahrscheinlich bis spätabends. Dann wird gepackt – und es geht los in die Ferien. Urlaub auf dem Hausboot über Ostern, chillig durch die Kanäle fahren, Halt machen, wo es schön ist. Schauen, was es unterwegs zu entdecken gibt. Vielleicht das ein oder andere Foto schießen. Und ansonsten einfach nichts durch den Kopf gehen lassen, als Luft, Wind, Wetter, Sonne … Ich freu mich. Und das motiviert mich über die letzten paar Arbeitsstunden – der Berg ist noch nicht so klein, wie ich ihn gerne hätte.

Also gut, jammern hilft nicht – dann pack ichs jetzt mal an: ich wünsch euch allen eine gute Zeit – auf dem Blog ist Pause. Vielleicht hab ich danach so das ein oder andere Erlebnis zu berichten. Wir werden sehen 😉