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Spruch zum Wochenende: Wolkentag

Am Himmel türmen sich heute hohe Wolkenberge – viele Graustufen, dazwischen schillern Nuancen von blau, weiß, rosa … Ja, es ist ein stürmischer Tag. Ja, kann sein, dass Schnee kommt. Und trotzdem kein grauer Tag, im Gegenteil. Der Himmelsmaler schwingt seinen Pinsel und zaubert eine vielfältige Palette an unterschiedlichsten Gebilden. Ich halte es heute ganz mit Marliese Zeidler, deren Spruch ich minimalst abwandeln möchte:

„Ich brauche meine Tagträume, um die Sonne und die unendliche Farbenpracht hinter dunklen Wolken zu sehen.“

Sonntagsfreude: Farbig

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Mein Wochenende wird nachwirken: habe gestern zwar mehr Farbe auf mir selber verteilt, als auf den Balken – aber die Untersicht ist fertig gestrichen. Wir haben noch zwei Stellen, die man vom Gerüst aus nicht gefahrlos erreichen kann, die werden wir angehen, sobald es abgebaut ist. Da sind die Herren jetzt Sommerferienbedingt etwas im Verzug. Und ich frage mich seit Wochen, warum bei einem Baugerüst ein paar Stellen offen geblieben sind, aber ich stecke ja auch nicht in den Gedanken eines Baugerüstaufstellers drin … Hm. Egal, die Folien vor den Fenstern sind endlich weg, der Blick nach draußen tut gut. Merkt man auch meinen Eltern an, die „endlich“ wieder mitbekommen, was draußen passiert. Und auch der Blick nach drinnen ist frei – auf dem Gerüst sitzen seit dem frühen Morgen abwechselnd ein paar Spatzen und ein Rotschwänzchen, die mich beobachten (und durch ihr aufgeregtes Gezwitscher auch mal wieder viel zu früh aufgeweckt haben, aber gut, ich will mich nicht beschweren, an so einem schönen sonnigen Morgen …) und „reinluren“ …

Jetzt ist nur noch die Frage, wie ich die schöne Farbe, die an den Balken gut halten soll, von der Haut weggeschrubbt bekomme? Und definitiv ist meine künstlerische Ader im musischen Bereich „professioneller“, ich hab leider sehr viel gekleckert, das muss heute noch nachgebessert werden 😉

Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita – schaut bei ihr vorbei.

Sonntagsfreude: Der Spatz

Mein Erlebnis des Tages: ein Spatz war nicht einverstanden, dass ich der Haus-Untersicht einen neuen Anstrich verpasse. Also eigentlich das Drumherum seines Zuhauses verschönere. Er war sogar derart empört, dass er lauthals meckernd an meinen Hals geflogen ist. Recht hat er, obwohl ich ja nicht wissen konnte, dass er da drin wohnt. Und er sich bis dahin sehr gut in einem nicht erkennbaren Nest vor mir versteckt hatte. Aus seiner Sicht wahrscheinlich durchaus berechtigt, mich anzugreifen. Aus meiner Perspektive allerdings muss ich sagen: er hatte Glück. Oder besser ich, denn er kann ja fliegen. Hätte durchaus blöd ausgehen können, so in mindestens 7 Metern Höhe. Auf einem schwankenden Gerüst ein Höhenängstler, der aber irgendwie sowohl gestern wie auch heute immer wieder die Balance hält. Jawoll. Ich gebe zu, ich bin grad sehr stolz auf mich, denn auch wenn die Knie zittern und ich mich nach unten sehne, ich hab alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe, also sogar ganz ganz oben.

Sonst freu ich mich, dass wir uns eben einstimmig gegen eine rote für eine anthrazit-graue Linie entlang der Lisenen entschieden haben. Und da ich (wieder mal) am allermeisten Farbe auf mir selbst verteilt habe und die trotz Schrubben nicht abgeht (…) freu ich mich, dass die Mädels heute Abend Rücksicht nehmen und unser Nachhol-Freitag kurz und auf dem Balkn stattfinden wird.

Mehr Sonnagsfeude sammelt Rita.

Weiß [*.txt]

Weiß ist eine edle Farbe, neben Reinheit symbolisiert sie Vollkommenheit. In allen Regionen der Welt kennt man den Kontrast schwarz-weiß. Sie ist die Farbe, die alle anderen Farben in sich birgt, da sie ohne das Lichte, Helle nicht wahrzunehmen wären … Strahlend, aufmunternd und friedlich, dabei auch sachlich und klar. Und vieles mehr wird weiß dargestellt, ob die Erfinder eines besonders elitären Dinners  – Dinner en blanc, White Dinner oder eben weiße Nacht genannt – das alles in Betracht zogen, als sie den Namen so gewählt haben? Die Idee eines überraschenden Picknicks, an besonderen Plätzen, mitten in den spannenden Metropolen unserer Welt. Aber auch viele kleine Städte haben das Modell adaptiert, bauen in sonst privaten Gärten oder Hinterhöfen für einen Abend lange Tafeln auf. Die Veranstalter bewerben den Abend weltweit als „magisches Picknick unzähliger Menschen mit Stil und Geschmack unter freiem Himmel an außergewöhnlichen Orten“. Alle kleiden sich in weiß und nehmen an weiß eingedeckten langen Tischen oder Tafeln Platz. An besonderen Plätzen, wie dem Münchner Marienplatz, vor dem Louvre in Paris, in der Hamburger Hafencity, im Berliner Lustgarten oder im Hudson River Park mit spektakulärem Blick auf die Skyline von New York – der Ort ist immer aufregend, top secret, wird erst sehr kurzfristig bekanntgegeben. Irgendwie weckt das eine besondere Begehrlichkeit, da möchte man dabeisein, dazugehören? Vor ein paar Jahren hab ich mich ergo auch ganz in weiß auf den Weg gemacht – vor Ort dann die Erkenntnis: Zu weiß. Für mich. Ich mag Farbe. Bunte Vielfalt. Weiß ist schön, aber pur auch etwas blass. Zum Glück kann jeder genau so feiern, wie er möchte – bei mir eben lieber kunterbunt, mit wunderbaren Menschen, fröhlich, lieber ausgelassen als zu stilvoll, ohne Anfang und Ende. Meine liebsten Feste leben  von gutem Essen, lachenden Menschen, guter Stimmung und vielen Farben, die sich vermischen und zum genussvollen Augenschmaus werden …

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Ein Beitrag zu Dominiks [*.txt]-Projekt, das 6. Wort lautet weiß.