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Mehr Stress durch längeren Arbeitsweg …

Seit einigen Monaten hat sich mein Arbeitsweg verändert, ich bin täglich deutlich mehr Zeit unterwegs, bin mehr auf der Straße – das merkt man auch an meinen „Episoden aus dem Leben eines Autofahrers“. Gefühlt fühle ich mich dadurch gestresster – und habe in dem Kontext diesen Artikel gefunden. Auch ich bemerke, dass es vor allem das Ungewisse ist, das stresst: nie kann man sicher sein, wie lange man unterwegs sein wird. Das bedeutet auch, dass ich gefühlt oft unpünktlich bin – was ich nicht gerne bin. Hm. Dann auch der finanzielle Aspekt: Pendeln kostet Geld, Benzin ist teuer. Ja, das alles “ wusste“ ich vorher. „Wie“ es sich für mich anfühlt kann ich aber erst jetzt einschätzen. Mein soziales Leben klappt meistens gut, auch wenn es in den letzten Monaten anstrengender und organisationsintensiver geworden ist, Freunde zu treffen, auch hier ein zusätzlicher Stressfaktor. Umziehen finde ich aber definitiv keine Lösung, gerade im Hinblick auf mein privates Umfeld.
Dann gibt es Tage wie gestern, wo ich die komplette Strecke mit blauem Himmel und einem wunderbaren Panoramablick auf die Alpenkette belohnt werde. Und auf dem Heimweg die erste Halbzeit des WM-Auftakts der Deutschen im Radio miterlebe. Zu jedem Tor der 3 Tore wurde gehupt, einige LKW-Fahrer haben ihre Lichterkette aufleuchten lassen … Da wird der Arbeitsweg zum Ziel, zum Erlebnis. Hat einfach so mit Stress gar nichts mehr zu tun. Zwei Kolleginnen und ich haben zudem eine Fahrgemeinschaft gegründet, das entstresst auch ungemein. Und letzte Woche waren wir zum ersten Mal mit dem Radl unterwegs: ein Stück raus aus der Stadt mit dem öffentlichen Nahverkehr. Dann strampeln immer am See entlang, mit Blick auf Berge, Bäume, Wiesen, Felder und ty<pische Architektur der Region. Sind nur morgens mehr als 25 Kilometer, abends knappe 20. Und leider, das war meinem Knie noch zu viel – seitdem zwickt es wieder arg. Nächster Versuch dann wieder bei nächster Gelegenheit, dem ganz ehrlich: das Fahrradfahren entstresst mich auch. Würd ich wirklich gern wenigstens den Sommer über beibehalten.

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Tal des Lebens

Seit November führt mich mein Arbeitsweg an den Ammersee – unter anderem fahre ich dabei täglich durch Utting. Und wundere mich dort regelmäßig über ein Schild mit Hinweis auf das „Tal des Lebens“. Als Ortsunkundiger fällt mir so was auf. Und ich hab mir so meine Gedanken gemacht: ob sich wohl ein mystischer Ort dahinter verbirgt? Ob der Bach inmitten des Tals in grauer Vorzeit als Lebensquell gesehen wurde? Steckt ein religiöser Gedanke dahinter? Bestimmt eine alte Tradition, schließlich hat die Gemeinde stolz Schilder aufgestellt?
Tatsächlich findet sich im Internet kein“echter“ Hinweis, keine touristische Fußnote, außer einem Artikel, der den neuen Weg entlang des Mühlbachs vorstellt. Und bedauert, dass er etwas wenig repräsentativ ausfällt … Schade eigentlich? Laut meinen ortsansässigen Kolleginnen ist es einen netten kurzen Spaziergang wert, also werde ich in den kommenden Sommerwochen einfach mal rausspringen und das Tal des Lebens auf eigene Faust erkunden 🙂

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