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Ruhige Lichtspiele

Wäre ich ohne das Bayern 3 Dorffest in meinem Leben je nach Georgensgmünd gekommen? Ich vermute nein, dabei ist es ein reizendes Dorf. Im Fränkischen Seenland. Durchaus touristisch, nettes Fachwerk, ganz in der Nähe vom Großen Brombachsee. Bei einem kurzen Spaziergang durchs Dorf haben wir zufällig sehr schöne Ecken entdeckt. Hätten wir mehr Zeit gehabt, was angesichts des straffen Plans so einer Festivität einfach nicht gegeben ist, wären wir sicher den Planetenweg bis Spalt gegangen. Aber 7 Kilometer schafft man nicht in 20 Minuten. Insofern sind wir vom Festivalgelände einfach an der Rezat entlang ins Dorf geschlendert, an der St. Georgs Kirche vorbei zum ältesten Haus des Ortes. Dort sind wir ebenfalls zufällig dem Hinweis zum Jüdischen Friedhof gefolgt und an einer zauberhaften Stelle gelandet, einer Lichtung auf einem Hügel, die ganze Anlage ist eine Oase der Ruhe und des Friedens mit  faszinierenden Lichtspielen. Ein wunderbarer Platz für die letzte Ruhestätte? Und für uns ein Ort zum Durchatmen, zur Ruhe kommen  – kein Wunder, dass wir beim anschließenden Silbermond-Konzert so herrlich entspannt waren ♡

Impressionen aus dem Autofenster

Manchmal bin ich ein echter Glückspilz, darf das, was ich gern tue mit dem, was ich gern sehe mit dem, was im Terminkalender anfällt verknüpfen. Und kann dabei Augenblicke sammeln, die erzählenswert sind. Diese Woche war ich im Auto unterwegs, zu einem Termin, den ich mit einem Besuch bei den Patenkindern verknüpfen konnte, die Urlaub in Franken machen. Unterwegs gabs so viel zu sehen, dass es allein schon Geschichtsbücher füllen könnte:

– Störche in der Wiese auf der Suche nach Futter
– der Kirchgang zu Maria Himmelfahrt, überall Menschen unterwegs mit einem Kräuterbuschen, liebevoll gebunden, mit Kornblumenblau, Sonnenblumen, Getreide, Hopfen, Salbei, Oregano, Rosmarin, Ringelblumen, Minze, Weizen, Kamille, Schafgarbe, Petersilie, wer hat bindet eine Zucchini- oder Kürbisblüte und als farbliche Auffrischung ein paar Blumenblüten in Rosa bis Pink dazwischen….

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– Hopfen, Hopfenfelder, so weit das Auge reicht, dazu Mähdrescher auf den Weizenfeldern, manchmal wirbeln die so viel Staub auf, dass es wie Nebelschwaden wuchert
– Farben, Weite, Hügel, der Himmel, Bairisch Blau und Weiß
– wunderschönes Altmühltal, eigentlich ein Wunder, dass nicht mehr Radlfahrer unterwegs waren, auch vom Auto aus hat man wunder-wunderschöne Ausblicke auf Fluss, Wälder, Dörfer
-Fachwerkdörfchen in Franken, man merkt beim Fahren ganz genau wo Bayern endet und Franken beginnt, die Bauweise ist so ganz anders
– eine alte Dampflokomotive neben einer modernen Lok (stehen auf dem Firmengelände von Bögl) direkt an der Straße
– kleine ganz reizende Straßendörfer mit immer wieder überraschenden Aus- und Einblicken, in einen Hinterhof, auf einen Dorfplatz, die Dorflinde, Schwäne auf einem Dorfteich …

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– und dazu quasi einen ganzen Zoo auf den Weiden unterwegs: Schafe, Ziegen, Kühe in allen Farbtönen, Pferde, Haflinger, Shetlandponies, Hühner, Enten, Gänse, Rehe, Hirsche und sogar eine Lama-Herde

Wenn man dann noch am Ziel ankommt, die Patenkinder nach Monaten weitermachen, als hätten wir uns gestern gesehen, sofort wieder an mir hängen und wir eine paradiesische Zeit in traumhafter Umgebung haben, dann bin ich einmal mehr ehrfürchtig vor dem Wunder des Augenblicks, sehr.