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Kleine Beobachtung

Hat wahrscheinlich jeder schon mal beobachtet – gestern bin ich mittags mit einem Kollegen essen gegangen. „Abwechslung“ zu unserem Covid-Mittagspausenalltag. Ziel war das besondere Ambiente eines Biergartens in der Nähe. Wunderschön, im Hof einer ehemaligen Flugwerft, der Blick ins Grüne bzw. auf ein historisches Backsteingebäude. Wir haben uns über unsere Beobachtungen ausgetauscht. Und die komplette Stunde durchgeredet. Nicht nur über den Job. Schön.

Am Nebentisch ein Paar, sehr gepflegt. Sie kamen aus einer Richtung, setzten sich, nahmen die Speisekarten. Nach der Bestellung Schweigen, ihr Blick nach links, seiner auch, aber in die andere Richtung … Schweigen. Aber kein inniges Schweigen. Zwei Menschen, die sich schlicht eine Stunde lang nichts zu sagen hatten. Sie war aber eher auf Kontakt aus. Hat sich dann intensiv mit unseren Gesprächen und mit dem Vertreiben von Wespen beschäftigt …

Sonntagsfreude: Mädelswochenende mit Kaiserwetter

Auch wenn in den letzten 48 Stunden manchmal hohe Wogen unterwegs waren, alles in allem hatten wir für unser Mädelswochenende Kaiserwetter. Sogar fast Vollmond. Und konnten schon einiges von dem schaffen, was die beiden kleinen Damen sich so von einem Wochenende mit der Großfamilie erwarten.

  • Viel Oma-Essen schnabulieren und alles sooooo genießen, was sie zu Hause nicht selbstverständlich bekommen
  • Mit Oma und Opa Kartenspielen
  • Auf den großen Gesundheitsbällen um die Wette rollern und hüpfen
  • Geschichten lesen und vorlesen lassen
  • Den kleinen Onkel im Übergangs-Zuhause auf dem Bauernhof besuchen und dabei bei den Kälbern hallo sagen
  • Ausnutzen, dass man öfter mal mit Fernsehen darf
  • Spezi trinken
  • Sich von der Tante überallhin begleiten und tragen lassen
  • Die Tante mal ein paar Minuten ganz für sich haben
  • Die wenigen Momente mit dem großen Onkel auskosten, der hatte dummerweise ein großes Fußball-Hallenturnier an der Backe. Aber wenn er sich sehen lassen hat haben ihn die Mädels richtig gefeiert.

Was wir nicht geschafft haben: Sonnenaufgänge fotografieren

Was die Große nervt: dass die Kleine immer ihren Willen kriegt

Was die Kleine nervt: wenn sie irgendwas nicht darf, obwohl sie doch schon so groß ist. Hin und wieder will sie aber auch einfach nur das Baby sein …

Ich hab ein paar kleine Blessuren, denn Nichte 2.0 ist nicht immer sehr zärtlich mit der geliebten Tante, auch, mal. Aber meist zeigt sie ihre Liebe eher rabiat. Und zum Tragen wird sie mir langsam aber sicher auch echt zu schwer … Tanten sind eben doch keine coolen, alles packende Mamas. Punkt.

Alles in allem: wir hatten es ganz schön schön miteinander. Bis zum nächsten Mal!

Sonntagsfreude: Organisiert

Still und heimlich bewundere ich sie schon, diese super organisierten Menschen. Bei denen immer alles aufgeräumt ist – sowohl das, was man zu sehen bekommt, als auch die ja weniger präsenten Abläufe. Und wenn ich dann manchmal, also schon eher selten, schaffe, für meine Verhältnisse super organisiert zu sein, dann freu ich mich umso mehr. Für die kommende Woche hab ich vorgekocht. Gemüse, das als Suppe und Auflauf meine Mittagspausen abwechslungsreich gestalten wird. Das hat neben meinem mir selbst gewählten „Bewegung an der frischen Luft“ Vorsatz alles super funktioniert. Darüber freu ich mich heute sehr – und hab trotzdem einen freien Nachmittag vor mir. Und quasi stressfreie Abende, weil ich nur noch aufwärmen muss. Hach.

Ohne kleine Aufregung geht’s bei uns nicht

Kurz vor seinem Geburtstag ist bei meinem Vater ein stark verengter Spinalkanaltunnel diagnostiziert worden, eine Operation unausweichlich, da er sonst nicht mehr lang laufen könne. Den Eingriff hat er dennoch auf nach den Feierlichkeiten verschoben. Mittwoch ist er schon etwas nervös ins Krankenhaus – auch wenn die Methode selbst minimalinversiv ist, immerhin wird da direkt am Nervenkanal gearbeitet, risikoreich. Und der Papa war ja schon seit Monaten genervt durch seinen eingeschränkten Bewegungsradius …

Am Abend des Operationstages hab ich zu Hause angerufen, weil ich mir so dachte, der Eingriff sollte längst rum sein, ob es denn schon Infos gebe, wie es gelaufen ist – da war er aber noch im Aufwachraum. War knifflig und hat länger gedauert, als angesetzt. In dem Moment, als meine Mutter noch am Erklären der spärlichen Informationen ist, muss sie auflegen. „Du, da steht die Feuerwehr im Hof – bei uns brennt es aber gar nicht. Oder doch …?“ Und legt auf.

DAS ist mal perfekt für mich. Übe Geduld. Sie wird sich schon melden.

Hat sie nicht. Zum Glück bin ich lang genug Mitglied der Familie, um zu wissen, dann ist entweder nix passiert oder glimpflich. Herausgestellt hat sich: der Mann, der wegen starker Rauchentwicklung alarmiert hatte, war wohl sehr aufgeregt und hat die Straßennamen durcheinander gebracht. Bei uns im Hof standen die Mannschaften neben Fahrzeugen und Gerätschaften von zwei Ortsfeuerwehren, ein Rettungswagen und später die Polizei …

Mein Vater konnte über die Erzählung abends schon etwas schmerzverzerrt lachen, bei meinem Besuch gestern saß er stützstrumpfbesockt beim Abendessen. Ich wollte schon Mitleid haben, denn auf dem Teller sah es sehr nach den Resten einer Gemüsesuppe aus. Verwundert hab ich noch mal nachgefragt. Es waren die Reste eines Wurstsalats, der Papa hat die Wurst zielsicher zwischen den gesunden Bestandteilen herausgepickt und von allen ihm schädlichen Komponenten „gesäubert“. Ich würd sagen: es geht ihm schon ganz gut.