Die bezaubernde Nichte will in die Schule gehen. Auch wenn sie erst 5 ist. In ihren Augen ist sie nämlich „schon 5“, und damit ganz schön groß. Und will lernen, sich weiterentwickeln. Im Urlaub mussten wir ständig zählen, am liebsten buchstabiert sie. Wer ihr die Buchstaben beigebracht hat? Sie selbst, weil sie alles hinterfragt … Nicht ihre Eltern wollen, dass sie vorzeitig eingeschult wird. Im Gegenteil, meine Schwester hat zeitweise sogar einiges getan, damit sie vielleicht doch noch ein Jahr im Kindergarten bleibt. Aber die Erzieherinnen haben die Schule ja nicht ohne Grund vorgeschlagen. Und für die Nichte war da kein Zögern, keinerlei Unsicherheit. Keine Fragen wie „Kann ich das?“
Bei der Gruppenübung zur Einschulung war sie hochmotiviert, konzentriert, hat die ganze Gruppe geführt. Ohne Coaching, ohne äußere Motivation. Sie ist einfach hingegangen und hat gemacht. Klar war sie auch ein kleines bisschen unsicher. Ganz normal eben. Aber trotzdem waren sich alle Lehrer einig: sie kann das. Und wird deshalb zeitgleich mit der fast ein halbes Jahr älteren Mademoiselle eingeschult. Bei der es auch keinerlei Zweifel gibt. Auch sie freut sich vor allem auf alles, was es zu lernen gibt. Sie will weiterkommen, nicht permanent Babykram machen. Auch bei ihr sind sich alle einig, dass sie reif für die Schule ist. Die Erzieherinnen meinen sogar, sie sei im Kindergarten schlicht unterfordert.
Mann, sind die zwei groß geworden? Und so selbstsicher, beim Welterobern. Von diesem selbstbewussten „Ich will und kann das“, da könnte man sich als Erwachsener öfter mal ein Stück abschauen?