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Das mit dem 1. Schultag

p1100686So ein erster Schultag ist wirklich aufregend, schon die ganzen Vorbereitungen und die kleinen Unsicherheiten: wie ist mein Lehrer? Wo sitze ich? Neben wem? Wer ist in meiner Klasse? Was ist anders an der Schule? … Und ganz wichtig: was ist in meiner Schultüte? Heute waren drei kleine Damen unter den bayerischen Erstklässlern, die mir besonders am Herzen liegen. Die Tochter meines Cousins, Mademoiselle und die bezaubernde Nichte. Und da muss ich einfach über Outfits sprechen: die Cousintochter trug natürlich ihr schönstes Prinzessinnenkleid, Mademoiselle einen auffallenden Hut, die Nichte etwas ungeplant ihr Dirndl. Alle 3 hatten Schultüten in ihren Lieblingsfarben, einmal mit Schmetterling, einmal mit einem Einhorn und vielen Blumen und Sternen, einmal so komplett rundrum mit Einhörnern beklebt – selbstgebastelt, aber klar. Und: alle drei fanden Schule so gut, dass sie morgen wieder hingehen werden.

Als Patentante war ich zur Einschulung der bezaubernden Nichte eingeladen, durfte mit in die Kirche, wo Pfarrer und Lehrkörper die Erstklässler begrüßt und den anderen Grundschülern vorgestellt haben. Nicht kapiert haben alle Anwesenden eine prinzipiell nette Geschichte, vom kleinen, wasserscheuen „Krokodil„, das sich als Drache entpuppt, eben anders als seine scheinbaren Artgenossen ist. Das Willkommensgeschenk, ein Kompass, das für den eigenen Weg eines jeden Schülers steht, ist zu Hause direkt ins Schatzkästchen gewandert. Alles nett gedacht, wenngleich ich vermute, die symbolische Bedeutung des in der Schule groß aufgezogenen Leitspruchs „Es gibt nicht den einen richtigen Weg, es gibt nur deinen richtigen Weg.“ könnte in seiner Bedeutung möglicherweise erst in späteren Jahren wachsen …

Anschließend durften die Schulanfänger auch schon wieder nach Hause gehen, die schweren Schulränzen erst mal in die Ecke stellen und die berstend gefüllten Schultüten auspacken. Sich an den Geschenken freuen, ein bisschen im Kreis der Familie den neuen Lebensabschnitt feiern. Und nachmittags war dann die erste Hausaufgabe dran: jedes Kind hat einen DIN A5 Zettel mitbekommen, auf dem sie ihre Schultüte zeichnen sollten. Mit Unterstützung der künstlerisch nicht wirklich begabten Tante und einer Bleistiftskizze super bewerkstelligt. Danach noch mal lümmeln, spielen, sich freuen. Und irgendwann in den nächsten Tagen, nach dem Fotografentermin, nach dem Wandertag, nach den ganzen Vorbereitungen, nach der Buchausgabe, da geht’s dann los, mit dem Lernen, mit dem Plan, mit dem Ernst des Lebens.

Ernst des Lebens

Hab heute morgen im Radio gehört, dass viele Eltern in ihre schwerste Zeit starten: der erste Kindergartentag ihrer Küken steht bevor. Sie müssen ihre Kinder abgeben… Hm. Für eines meiner Patenkinder beginnt diese Woche auch wieder der Ernst des Lebens, aber Mademoiselle freut sich drauf. Sie ist gerade dabei, sich an die bayrische Lebensumgebung zu gewöhnen. Zur neuen Stadt gehört der neue Kindergarten, da warten viele neue Gesichter, vor allem aber viele potentielle neue Freunde. Mein Eindruck ist, sie kann es kaum erwarten. War ja auch schon in der Schweiz so, dass Mama sie in den Kindergarten brachte, sie sich umdrehte – und weg war sie. Kein Herzschmerz, kein „aber die Mama soll bleiben“. Nix, einfach los, einfach auf Start. Insofern beginnt in den nächsten Tagen eine erlebnisreiche Zeit für sie – und ich freu mich mit ihr. Genau, wie ich mich Freitag gefreut hab, als sie mir einen kleinen Auszug aus ihrem Ballet-Schnupper-Training vorgeführt hat. Gefällt ihr so weit ganz gut, das Tanzen, auf Zehenspitzen Pirouetten drehen, macht sie sonst ja auch total gern. Mal sehen, sie darf noch etwas mehr Ausprobieren, was am meisten Spaß macht, vielleicht ist auch Kids-Zumba was für sie? Eine herrliche Zeit ist das, alles so aufregend, neu und spannend. Ganz viel Spaß beim Erobern deiner neuen Welt!

Das Ding mit dem Humor

Gerade die letzten Wochen stolpere ich gehäuft über Artikel, die sich mit „meinen“ aktuellen gedanklichen Themen beschäftigen. Als ob die Journalisten in meinem Hirn recherchieren würden? 😉 Der hier zum Beispiel:

Wie wichtig ist Lachen am Arbeitsplatz? Mal ganz ehrlich: Ohne Humor? Alles einfach nur schwernehmen? Würde bei mir nicht gehen. In einer Atmosphäre, in der niemals ein lautes Lachen ertönt könnte ich nicht arbeiten. Auch wenns möglicherweise mal nicht passend ist, wenn ein anderer sich gerade konzentrieren muss. Ich würde im wahrsten Sinn des Wortes eingehen, wenn alles immer nur „bierernst“ sein muss.

Und mich beschäftigt aktuell sehr, was viele Eltern von ihren Kindern verlangen. Auch für noch wirklich kleine Menschen setzen Erwachsene in bestimmten Situationen voraus, dass man mit ihnen „normal“ reden können muss. Dass sie einerseits Kind sein sollen, aber in gewissen Situationen denken, fühlen, handeln, verstehen usw. sollen, wie ein Großer. Schwierig, spätestens in der Schule werden die Kids zum Ernst des Lebens angehalten. Dabei sagt dieser Artikel, dass man erwiesenermaßen spielerisch am einfachsten lernen kann? Klar, dass da auch mal was schiefgeht. Trotzdem: mit Humor geht alles leichter. Und spätestens hinterher kann man über vieles doch einfach nur herzlich lachen, oder?