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Sonntagsfreude: Zapfig

img_5889Ich mag diese besondere Stimmung am Sonntagmorgen auf dem Land – während unter der Woche die Zeitungsträgerin längst da war, damit der Landbewohner zum Frühstück seine lokalen Nachrichten studieren kann, ist Sonntag um die Zeit noch niemand unterwegs. Heute treibt es nicht mal die Hundebesitzer hinaus – es ist zapfig-klirrend-bitter-kalt und himmlisch-ruhig.

Ich bin heilfroh über die neuen Fenster, die diese Kälte aussperren, im ganzen Haus ist es mollig warm. Trotzdem werde ich auch heute, trotz Wind und Temperaturen, eine große Runde laufen gehen, am Wochenende frische Luft zu bekommen ist gerade gefühlt wichtiger als jemals zuvor.

Ich bin überglücklich, dass meine Mama wieder fit ist. Sie ist zum Jahresende von einem „tobenden“ Weisheitszahn befreit worden, der so fest mit dem Kiefer verbunden war, dass der Chirurg ordentlich ins Schwitzen gekommen ist. Das hat schon genug weh getan, dummerweise hat sie auch noch eine Nebenwirkung des Antibiotikums bekommen, hatte so starke Darmprobleme, dass sie jetzt wieder ein Antibiotikum nehmen muss … aber es geht ihr von Tag zu Tag besser.

Ich bin genauso überglücklich, dass der Kinderarzt die bezaubernde Nichte gestern zur Kontrolle ins Krankenhaus geschickt hat, um auszuschließen, dass die Windpocken auch im Auge aktiv sind und auf die Hornhaut drücken. Sie ist gründlich untersucht worden und die Ärzte konnten Entwarnung geben, die Augen haben wohl etwas vom eisigen Zug abbekommen, aber gestern Nachmittag konnte sie schon wieder auf der Couch „flaggen“ und lesen. Die Windpocken sind immer noch doof – und sie fühlt sich gerade nicht sehr hübsch, „bloß keine Fotos, das sieht so hässlich aus …“ Etwas erschreckend übrigens einmal mehr, wie wenig das Personal nachdenkt, der Pförtner in der Klinik hätte sie trotz vorherigem Anruf und entsprechender Anweisung des Kinderarztes mit ansteckenden Windpocken einfach in die Notaufnahme geschickt, wo ja weitere kranke Menschen warten. …

Ich liebe meine Schwester, die nicht nur die weltbeste Schwester und Mama, sondern auch eine verdammt gute Psychologin ist. Und mir gestern echt den Kopf gewaschen hat. Wie recht sie hat. Also werde ich morgen nicht erklären, warum, sondern sagen, dass ich eine Entscheidung getroffen habe. Ich glaube, ihr müsst nicht mal die Daumen drücken, Das tut richtig gut.

Jetzt werd ich diesem traumhaften Sonnen-Tag etwas beim Wachwerden zuschauen, später nach draußen gehen und mich später drin wieder aufwärmen. Und vielleicht schaffe ich heute Nachmittag, eine kleine Ausstellung zu besuchen. Mal sehen, was der Tag so bringt.

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.“

Das mit den Steinen

Am „ganz ganz sehr sehr sehr viel zu“ frühen Morgen des 12. Geburtstags waren zwei schon wach, während alle anderen noch fest schliefen. Monsieur, weil er sich so auf seinen Tag gefreut hat, auf Geschenke, Glückwünsche … und ich, weil ich nicht schlafen konnte. Bevor es uns langweilig werden konnte ist dem Geburtstagskind du Jour etwas eingefallen, er hat mich in das kleine „Museum“ in seinem Zimmer mitgenommen. In einem gar nicht kleinen Regal liegen Schätze. Steine, von allen Kontinenten, reine und unreine, schillernde, glatte, geschliffene, ungeschliffene, schimmernde, undurchsichtige, helle, dunkle, quarzhaltige, … – mit unwahrscheinlich wohlklingenden Namen.

Amethyst, Rubin, Bernstein … Auch wenn es keine Juwelen sind, ein paar kostbare Exemplare sind dabei. Und wohlgemerkt: dabei geht’s nicht um die Euros, die so ein Edelstein kostet, sondern der Wert bemisst sich für einen wahren Sammler in ideellen Maßstäben. Und der frischgebackene 12jährige hat mir zu jedem Stein etwas erklärt, zur Entstehung, zur Farbe, zum Aussehen, zum Abbau, usw. Ich bin immer noch sehr beeindruckt vom Fachwissen – und erinnerte mich an Gespräche über Gesteins- bzw. Höhlenforscher vor etlichen Jahren. Die Faszination hat er also immer noch. Und ich glaub, ich komm nächstes Jahr mit zur Mineralstoffmesse, da gibt’s bestimmt die ein oder andere Entdeckung.