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Sonntagsfreude: Miteinander

Zeit mit der besten Freundin ist immer kostbar, die letzten Tage waren aber noch wertvoller. 2019 war vieles anders, Ich-Zeit. Erholung. Heilung. Zum ersten Mal seit langer Zeit war unsere räumliche Entfernung nicht nur doof, sondern auch ein Hindernis. Planung nicht möglich. Gemeinsame Zeit nicht nur schöne Gelegenheit. Sondern komplex … oder sogar kompliziert. Zusätzlich Energie fressend. Nicht vorhandene Energie wohlgemerkt.

Umso schöner, dass wir diese frühen Tage des Jahres 2020 miteinander hatten. Inmitten der großen lauten Familie auch mal ein paar tiefsinnige, intime und zweisame Gespräche. Leise. Intensiv. Gnadenlos ehrlich. Wenig Neues, aber einiges, das jetzt zusammenpasst. Ein Bild ergibt. Ein Bild, über das ich mich oft gewundert habe. Unzusammenhängend. Das aber heute erklärt, warum es ihr so wenig gut getan hat. Wieviel Energie es sie gekostet hat …

Ich bin glücklich, dass neben den ernsten Themen viel Raum für Lachen, Leben, Lieben und Genießen geblieben ist. Herrlich schön war dieses gefühlt ewig lange Wochenende. Sehr energiegeladen. Gut, dass die zwei (sie und der Mo) heute früh nach Hause gefahren sind – und jetzt noch etwas Stille mit viel Nachklang genießen dürfen. Und ich auch ❤️

Und noch eines möchte ich festhalten: so viele Bilder in meinem Kopf, so viele Augenblicke und Momente, im Herzen abgespeichert. Denn trotz der wunderbaren Umgebung und der 1000 Motive hab ich keine einzige Erinnerung als Foto festgehalten … keine Zeit.

Durchatmen

Vor ein paar Monaten, um genau zu sein am Hochzeitstag des kleinen Bruders, fiel mir auf, dass sich ein Pigmentfleck in meinem Gesicht verändert hat. Genauer gesagt hat der plötzlich einen tastbaren Wulst gebildet. Da es ohnehin eine recht große Sommersprosse ist, die ich auch nicht – wie die unzähligen anderen – immer schon hatte, sondern die vor ca. 10 Jahren innerhalb von ein paar Monaten kam, dachte ich mir, geh ich mal zum Arzt.

So kam ich in den Genuss der Dermatologie. Ich war zwar mal mit Anfang 20 bei einer Hautärztin, weil ich monatelang sehr trockene empfindliche Haut hatte, aber das ist lang her. Und die Lösung war damals eine „Überweisung“ an die Apotheke, die mir seitdem Cremes, Duschöl und Shampoo „verschreibt“, wie meine Haut es gerade braucht …

Vor nunmehr 6 Wochen hatte ich also einen Termin bei der Dermatologin – zum eigentlichen Datum war ich wegen eines „Denkfehlers“ der MVV-App zu spät gekommen (ich weiß, ein anderes Thema). Da saß ich also im Wartebereich, die Dame neben mir sprach mich an, fragte, ob ich wegen der Pigmentstörung da sei und zeigte mir ihre makellose Wange: „Ich hatte an der Stelle das Gleiche wie Sie, schauen Sie, nichts mehr zu sehen – die Ärztin ist komisch, aber gut!“

Verwundert ging ich ins Sprechzimmer, und nach weniger als einer Minute verstand ich, was mir die Dame sagen wollte. Die Ärztin hat mich erst nach einem sonderbaren Vorgespräch untersucht, die Vorerklärung, also das Einverständnis zur OP hatte sie da bereits ausgefüllt, ohne sich meine Hautveränderung überhaupt angesehen zu haben … dann hat sie mir einiges erläutert. Recht sprunghaft und durcheinander. Da mein OP-Termin aber erst in 4 Wochen war hab ich mir das gemerkt, was ich wichtig fand, also wann ich, nicht nüchtern, da sein sollte, ich darf anschließend nicht Duschen, Autofahren, kein Sport, länger nicht schwimmen und keine Sauna … Rest würde sie mir sicher beim OP-Termin sagen. Dachte ich.

Vor zwei Wochen war dann der „OP-Termin“. Da sie mir das mit der Narkose nicht so ganz im Detail erklärt hatte dachte ich tatsächlich, ich bekomme eine. Wurde aber nur mit Spritzen betäubt, lokal, war auch alles super schnell vorbei. Ich hatte seitdem keine Schmerzen, die Wunde juckt und verheilt gut – und die entnommene Probe ist zwischenzeitlich untersucht wurden, alles unauffällig. Also alles gut soweit.

Fast. Denn direkt nach dem Eingriff, also auf der Heimfahrt hat mein Augenlid „geflattert“. Und ich hab links nur eingeschränkt gesehen. Seitdem fühl ich mich, als ob ein Schleier auf dem Auge wär. Auf Rückfrage, was das sein könnte, hieß es in der Praxis zunächst, das könne von der Narkose kommen. Darüber war die Ärztin jetzt im Gespräch ganz empört, denn das habe nicht das Geringste miteinander zu tun. Ich solle zum Augenarzt gehen, das sei gewiss eine ganz eigene Geschichte … Als Patient bringe man da gerne mal das eine mit dem anderen in Verbindung. Aber den Eingriff mache sie seit x Jahren und diese Folge habe es noch nie gegeben, kann also gar nicht sein. Und Punkt.

Gut, kann sein, kann aber auch anders sein. Auffällig ist, dass es eben unmittelbar nach der Betäubung kam, dass ich seitdem vor allem Abends nicht so gut sehe, was für mich weitere Konsequenzen hat, wie dass ich Termine absage, weil ich mich nicht wohlfühle …

Ich für meinen Fall bin jetzt froh, dass es von Tag zu Tag besser zu werden scheint. Im Zweifel werde ich einen Augenarzt aufsuchen, hoffe aber eigentlich, dass ich mich einfach bald wieder normal fühle und klar sehe. Und dass ich nicht so schnell wieder ein Routine-Fall für die Dermatologie werde. Und Punkt.

Das mit der Distanz

Ich kann Freundschaft auf Distanz. Mit etwas Nachdenken hat das auch wenig mit den Vorteilen von heute zu tun. Konnte ich schon immer, schon länger als Skype, WhatsApp & Co auch über große Entfernungen trotzdem regelmäßigen Kontakt zulassen.

Als mein damals bester Freund in den 90ern in den USA lebte haben wir uns zu regelmäßigen Telefonaten meist mitten in der Nacht verabredet (gut, lag möglicherweise daran, dass ich damals nicht den regelmäßigen Tagesablauf von heute hatte und mir Schlafen anders einteilen konnte). Klappt seit sehr langer Zeit mit der besten Freundin, die seit dem Abitur nur wenige Jahre nahe gelebt hat. Klappt mit meinem Herzensfreund, den ich heute vielleicht mal alle 5 oder 10 Jahre treffe, da sein Leben so weit von meinem entfernt spielt. Hat mit der Patenkinderfamilie in den Jahren in der Schweiz funktioniert. Klappt in alle Teile Deutschlands, nach Brasilien, New York, Brüssel, London oder Kopenhagen, wo Menschen leben, die in meinem Herzen sind. Und immer wieder merke ich, dass auch ein paar Kilometer nicht bedeuten, dass man sich öfter sieht oder sich näher steht.

Und so richtig bewusst geworden ist es mir einmal mehr beim Geburtstagsanruf bei meiner Ruhrpottfreundin: wir kennen uns seit 2002, haben über die Jahre gemeinsam gefeiert, gelacht, waren uns ganz nah, hatten kleine Auszeiten miteinander – wir hören uns oft lange nicht, aber immer, wenn es wichtig ist. Und sind immer im Herzen der anderen. 2017 wird für sie ein Jahr der Veränderung, ich darf ein Stück weit dabei sein. Und bei der Gelegenheit: Wenn jemand aus dem Ruhrgebiet eine Mitarbeiterin sucht, die ein echtes Verkaufstalent ist, von PR über Marketing und Sales bis Coaching versiert ist, mit Affinität zu Spanien und vor Lebenslust und Selbstmotivation sprüht …? Bitte gerne melden.

Und mein Herz tanzt, weil ich weiß, dass es Menschen auf der ganzen Welt gibt, die mir nah sind und auch auf Distanz vertraut bleiben. Es tut gut, sich das immer mal wieder bewusst zu machen. Vor allem, wenn mir „die“ Arbeit, wie diese Woche, alles durcheinanderwirbelt und ich deshalb einem lieben Freund ein fest geplantes Treffen absagen muss …

Musik am Mittwoch

Der Herbst ist die Zeit, in der ich immer, also schon seit Jahren, von schlechtem Gewissen geplagt werde – weil das Jahr fast vorbei und es so viele Menschen gibt, die ich lieber viel öfter, häufiger persönlich sehen möchte … Ja, es ist ein Zeitproblem. Und ja, es sind organisatorische Gründe. Trotzdem, viele hab ich lange nicht gesehen – all denen widme ich diesen kleinen, für mich so besonderen musikalischen Gruß 🙂