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Worüber ich mich freue

Um mich herum bemerke ich so viel kreativen Umgang mit dem ja eigentlich gar nicht Lockdown. Damit meine ich eben nicht die Verstöße dagegen, sondern das, was eben erlaubt ist.

So haben sich Bekannte, die sich monatelang „eingesperrt“ gefühlt haben, Langlaufskier und Tourenski gekauft, die sie sich bislang irgendwo in den Alpen geliehen haben – und machen das jetzt zu Hause. Andere kennen mittlerweile alle Holledauer Hügel, die sich zum Skifahren eignen. Ich beobachte Freundinnenpaare, die sich mit zwei Autos an einem Parkplatz treffen, um ausgerüstet mit einer gut gefüllten Thermoskanne und ein paar Stücken Kuchen schöne Wege bis zu einem schönen Flecken zu gehen. So ersetzen sie den bislang üblichen Kaffeeklatsch. Hab auch schon Herren mit Bier auf abgelegenen Bänken sitzen sehen. Ich kann gar nicht zählen, wieviel nur in meinem engsten Umfeld in den zapfigkalten Tagen mit Eisformationen experimentiert haben, ich und so viele mehr mit meinen Seifenblasen, Eis-Gugelhupfs, gefrorene Blüten, Teelichter in Schnee-Arrangements, da war wirklich viel geboten. Und so viele entdecken die schönen Plätze in der eigenen Umgebung – und posten da genauso schöne Aufnahmen wie sonst aus den Urlaubs-Hotspots weltweit … ja, darüber freue ich mich.

Heimliche Mitbewohner

Bei den Nichten ist immer was los. Gestern mussten die neugierigen Mädels in der frühen Dämmerung unbedingt noch eine Runde ums Haus drehen. Die Mission war klar: auf der Spur der Fledermäuse

🦇 hat die bezaubernde Nichte nämlich schon öfter gesehen, wenn sie frühmorgens auf dem Weg zur Schule das Haus verlässt. Und natürlich will die Kleinere dann auch erleben, was die Große entdeckt hat. Zu dumm nur, dass sich die heimlichen Mitbewohner gestern partout nicht blicken lassen haben … ob die Lautstärke der jungen Entdeckerinnen auf ihrem Pirschgang eine Rolle gespielt hat? Bestimmt nicht 😉

Entdecken [*.txt]

Im Außen entdecken: Augen auf, aufmerksam sein, hinschauen – schon entdecken wir. Oder könn(t)en, wenn wir woll(t)en …

Das wahre Abenteuer beginnt, wenn wir zulassen, uns selbst zu entdecken. Mich selbst erkennen ist ganz schön schwer. Damit meine ich nicht das, was mir täglich im Spiegel begegnet. Die äußere Hülle, die ich sehe, mit der ich, wie jeder, mehr oder weniger zufrieden bin … selbst oberflächlich gesehen ist es schließlich nicht leicht, das zu sehen, was im Spiegel zu sehen ist. Sich zu akzeptieren, zu mögen, sich vielleicht hübsch zu finden, gar, sich selbst zu lieben.

Dann hat aber auch ein jeder ein Innenleben. Gedanken, Geheimnisse, Gefühle, Gewissen, Gelüste, Geformtes, Gewachsenes, Genormtes, ….

Und Hand aufs Herz: Wie oft fällt das Entdecken des eigenen selbst am allerschwersten? Wie oft habe ich mich als Kind oder Jugendlicher ertappt, eine Rolle gespielt, etwas gegen meine innere Überzeugung getan. Wollte oft sein, wie jemand anders. Scheinbar. Denn wer weiß, ob derjenige selbst so war, wie er sich gab?

Seitdem ich mir zugestehe, mich selbst zu entdecken, bin ich auf der wirklich spannenden Reise meines eigenen Lebens angekommen. Gedanklich, aber auch in meiner Positionierung nach innen und außen.

Wer bin ich? Was will ich? Was tut mir gut? Muss ich immer? Darf ich auch mal? Auch mal öfter? Wie viel und was kommt aus mir, wie viel und was kommt von anderen? Wer und vor allem was beeinflusst mich, bringt mich zum Nachdenken? Worauf nehme ich Rücksicht und warum? Wann verhalte ich mich rücksichtslos? Wann nehme ich mich selbst zu viel zurück, aus Rücksicht auf andere …?

Es bleibt spannend. Und ich genieße diese Entdeckungsreise – auch wenn ich immer wieder an einen Punkt komme, der mir nicht schmeckt. An dem ich anders bin, als ich gerne sein möchte. Gehört dazu. Und bietet Entwicklungsspielraum …

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Schreiben – lesen – konTXTualisieren: das 5. Wort im kreativen Schreibprojekt Projekt.txt lautet: entdecken.

Spruch zum Wochenende: Geburtstag

Liebe bezaubernde Nichte,

als obs gestern geswesen wär kann ich mich erinnern an den Tag deiner Geburt. Es hat begonnen, zu schneien, ganz Bayern wurde weiß. Und mittendrin ist da eine sehr besondere Schneeflocke auf die Welt gekommen. 6 Jahre ist das her, heute feierst du deinen 6. Geburtstag. Viel haben wir schon gemeinsam erlebt – und ich freu mich darauf, heute mit dir zu feiern. Alles Liebe und Gute, kleine große Weltentdeckerin. Hab einen schönen Geburtstag!

Alles Liebe von deiner Tante, deren Welt du seit dem ersten Tag bereicherst

„Wenn Kinder die Welt erobern, dann treten sie einfach in dein Leben. Sie nehmen dich einfach gefangen, zeigen dir, dass sie dich brauchen.
Wenn Kinder die Welt erobern, wärmen sie sich an dir und fühlen sich wohl in deiner Hand, lassen sich führen und zeigen dir die Schönheit der Sekunde.
Wenn Kinder die Welt erobern, stecken sich dich mit ihrem Lächeln, aber auch mit ihren Tränen an und erklären dir, was Anteilnahme heißt.
Wenn Kinder die Welt erobern, freuen sie sich über eine kleine Münze und stoßen Schreie des Entzückens über Entdeckungen aus, an denen wir vorübergehen.
Wenn Kinder die Welt erobern, dann treten sie einfach ein in dein Leben, andere Dimensionen werden dich ab nun bewegen – denn sie haben deine Welt erobert.“ (Verfasser unbekannt)