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Das mit der Urlaubspost

Leider hat die Post es nicht geschafft, eine Karte, die Mademoiselle den Großeltern aus dem Urlaub geschickt hatte, aus England nach Bayern zu transportieren. Zu schade, denn da stand soooo viel drauf … zum Glück hatten die Eltern alles im Bild festgehalten, denn es ist definitiv randvoll mit Erinnerungen:

Und am Schreibstil liegts nicht, Anschrift hatten die Eltern „maschinenlesbar“ aufs Adressfeld geschrieben 😉

Das mit der Distanz

Ich kann Freundschaft auf Distanz. Mit etwas Nachdenken hat das auch wenig mit den Vorteilen von heute zu tun. Konnte ich schon immer, schon länger als Skype, WhatsApp & Co auch über große Entfernungen trotzdem regelmäßigen Kontakt zulassen.

Als mein damals bester Freund in den 90ern in den USA lebte haben wir uns zu regelmäßigen Telefonaten meist mitten in der Nacht verabredet (gut, lag möglicherweise daran, dass ich damals nicht den regelmäßigen Tagesablauf von heute hatte und mir Schlafen anders einteilen konnte). Klappt seit sehr langer Zeit mit der besten Freundin, die seit dem Abitur nur wenige Jahre nahe gelebt hat. Klappt mit meinem Herzensfreund, den ich heute vielleicht mal alle 5 oder 10 Jahre treffe, da sein Leben so weit von meinem entfernt spielt. Hat mit der Patenkinderfamilie in den Jahren in der Schweiz funktioniert. Klappt in alle Teile Deutschlands, nach Brasilien, New York, Brüssel, London oder Kopenhagen, wo Menschen leben, die in meinem Herzen sind. Und immer wieder merke ich, dass auch ein paar Kilometer nicht bedeuten, dass man sich öfter sieht oder sich näher steht.

Und so richtig bewusst geworden ist es mir einmal mehr beim Geburtstagsanruf bei meiner Ruhrpottfreundin: wir kennen uns seit 2002, haben über die Jahre gemeinsam gefeiert, gelacht, waren uns ganz nah, hatten kleine Auszeiten miteinander – wir hören uns oft lange nicht, aber immer, wenn es wichtig ist. Und sind immer im Herzen der anderen. 2017 wird für sie ein Jahr der Veränderung, ich darf ein Stück weit dabei sein. Und bei der Gelegenheit: Wenn jemand aus dem Ruhrgebiet eine Mitarbeiterin sucht, die ein echtes Verkaufstalent ist, von PR über Marketing und Sales bis Coaching versiert ist, mit Affinität zu Spanien und vor Lebenslust und Selbstmotivation sprüht …? Bitte gerne melden.

Und mein Herz tanzt, weil ich weiß, dass es Menschen auf der ganzen Welt gibt, die mir nah sind und auch auf Distanz vertraut bleiben. Es tut gut, sich das immer mal wieder bewusst zu machen. Vor allem, wenn mir „die“ Arbeit, wie diese Woche, alles durcheinanderwirbelt und ich deshalb einem lieben Freund ein fest geplantes Treffen absagen muss …

#Sonntagsfreude: Schnee, Regen, Sturm

Erst kam der Schnee, dann Regen – innerhalb von wenigen Stunden wich die weiße Pracht. Dann wieder Schnee, darauf viel Regen. Ergibt Eis. Heute ist Sturm angesagt … Hm, Wetter, um auf dem Sofa zu kuscheln. Mit einem guten Buch. Oder einer wiederentdeckten DVD: Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter. Sicher nicht der beste Film der Welt. Aber egal, es geht um eine meiner Lieblingskinderbuchautorinnen, die den legendären Peter Rabbit und viele weitere weit über die Grenzen Englands hinaus bekannte Tier-Charaktere geschaffen hat. In Film tauchen alle ihr bezaubernden Geschöpfe auf, dazu gibt es eine Liebesgeschichte und den Beginn ihrer Karriere – kitschig, aber schön. Genau richtig für diesen ussligen Sonntag nachmittag.

Mehr Sonntagsfreude bitte hier nachlesen.

Zapfig kalt in London

Eigentlich wollte ich heut mal wieder etwas durch London spazieren, vielleicht sogar einen neuen Stadtteil zu Fuß erlaufen? Oder zumindest etwas an der Themse entlang schlendern? Oder durch Notting Hill schlendern, in Läden stöbern, … egal, so weit zum Plan. Die Wirklichkeit war anders, weil es hier zapfig, zapfig kalt ist. Meine letzten Aufenthalte in Englands Hauptstadt haben ja immer all jene Lügen gestraft, die behaupten, hier regnets IMMER, es hat IMMER Nebel, einfach IMMER schlechtes Wetter. Wenn ich die letzten Jahre nach London gereist bin hatte ich IMMER tolles Wetter: einmal im Januar sogar einen strahlend kalten, dafür supersonnigen Morgen auf dem Weg zum Meeting, klare Sicht beim Teamausflug im London Eye, am nächsten Tag beim Rückflug freien Blick auf ganz London. Ein anderes Mal Sommerfeeling Ende April, im T-Shirt durch Soho, Eis schleckend im Hyde Park, Sonnenbrillenalarm.

Hm, dieses Mal also – zumindest heute – alles anders. Es ist wirkliches Shietwetter, kein Regen, dafür schneidend kalter Wind. Ist mit Erkältung nicht ohne, insofern hab ich alle guten Vorhaben schweren Herzens sein lassen, mich mit Mütze, Handschuhen und warmem Schal ausgerüstet. Und zumindest die knapp 2 Meilen von Victoria Station zu meinem Hotel zu Fuß zurückgelegt. Um mich erstmal etwas rund um den Buckingham Palace in die falsche Richtung zu verlaufen. Blöd aber auch – dann einfach umgekehrt und immer Richtung Chelsea Bridge bis in mein Hotel. Unterwegs gabs genug Flair, ein wunderschönes altes Pub, tolle Häuserzeilen im typisch englischen Stil, auch ein paar alte Häuser, die heute so gar nicht mehr in eine Metrolpole zu passen scheinen. Schööööön! Und das letzte Stück um die Brücke gings an zwei wunderschönen Parkanlagen entlang. Wenigstens etwas London eingeatmet.

Ansonsten war heute ein Tag der Premieren: ich nutze mein Hotelzimmer, genieße den Luxus einer eigenen Badewanne, um die Kälte aus den Gliedern zu bekommen. Liebe meinen Bademantel und das superflauschige Handtuch, das zum Kuscheln einlädt. Habe zum ersten Mal in meinem Leben Room Service geordert – natürlich ein Club Sandwich, what else? Und überlege, ob es in englischer Zeit nicht echt zu früh ist, zu schlafen. Aber ich bin so müde …

Noch ein paar Fragen, die ich mir in London immer stelle, weil sie einfach immer aktuell sind:

  • warum tragen die Mädels hier immer Ballerinas und frieren sich anscheinend nicht den Arsch ab bei den Temperaturen?
  • warum brauchen die Engländer immer eine Extrawurst? Linksverkehr, Pfund, …
  • gibts in England eigentlich Bauaufseher, die sich eine Baustelle auch mal daraufhin anschauen, was abenteuerlustige Kinder hier alles finden können?
  • warum gibts hier so viele wirklich auffällige Charakterköpfe?
  • verstehen sich Engländer untereinander, also versteht jeder jeden Dialekt?
  • kann man London wirklich wie seine Westentasche kennen?
  • und die aktuelle Frage dieses Tages aus aktuellem Anlass: glaubt ein Engländer wirklich, dass in diesem Klima die wunderschönen, frisch gepflanzten Olivenbäume in seinem Vorgarten eine Überlebenschance haben? Ist das eigentlich vorsätzlicher Mord an diesen so wunderschönen Pflanzen?

Happy evening