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Paula und die diebische Elster: Vorlesegeschichten aus der Nachbarschaft

Bei den Nachbarsmädels rückt öfter mal die ganze Familienmannschaft an, wenn im Garten was gearbeitet werden muss. Dabei ist auch immer die Tante, laut dem Papa der Mädels kann die richtig gut anpacken, aber meist geht dabei auch was kaputt. Eines Tages hat Paula mitbekommen, wie die Tante immer und immer wieder Meter für Meter im Garten abgesucht hat. „Das kann doch gar nicht sein, ich hatte die Brille gerade noch – jetzt ist sie spurlos verschwunden.“ Die Ärmste, ohne Brille ist die doch bestimmt ganz blind?

Paula sucht auf ihrer Seite vom Zaun alles gründlich ab, nix. Keine Brille weit und breit. Doch, da oben, auf dem Dach der Garage, da spaziert die Elster mit stolzgeschwellter Brust auf und ab. Im Schnabel hat sie etwas, das schon seeeehr an die Tantenbrille erinnert. Paula bellt aufgeregt, dummerweise können die Menschen das nicht verstehen …

Die arme Tante muss ohne Brille nach Hause fahren.

Tage später sieht Paula beim Gassigehen etwas neben dem Bürgersteig glitzern. Aufgeregt bellt sie. Herrchen Andi bleibt zwar stehen, er achtet aber nicht auf das, was sie ihm zeigen möchte. Dafür kommt gerade das große Nachbarsmädchen auf dem Roller vorbei. Die macht vielleicht große Augen und ruft: „Da liegt ja die Brille meiner Tante!“ Genau, Paula wedelt begeistert mit dem Schwanz. Und sie und Andi begleiten die Finderin auf dem Heimweg, nicht, dass die Brille noch mal abhanden kommt. Sicher ist sicher.

Garten-Kino

Der Garten im neuen Zuhause der Nichten ist der Hit, wenns um tierische Beobachtungen geht. Die zur Familie gehörenden Hasen sind zwischenzeitlich ins ausbruchsichere Winterdomizil umgezogen – und auch die Hornissen scheinen ihr Vogelhaus bereits verlassen zu haben. Weiterhin leben die beiden Igel im hinteren Gartenbereich, wo ihnen die bezaubernde Nichte eine Vielzahl von Unterschlupfmöglichkeiten aufgeschichtet hat.

Vor allem Vögel aller Größen und Gattungen bereichern das Entertainmentprogramm rund ums Haus. Dazu gehören diebische Elstern ebenso wie trällernde Amseln oder freche Spatzen. Hin und wieder schauen auch Tauben vorbei.

Am Wochenende hab ich jetzt eine ganz aufgeregte Nachricht bekommen, Sonntag haben die Damen während des Mittagessens sogar ein Eisvogel an der Vogeltränke erspäht – selbst wenn’s „nur“ ein sehr ähnlich aussehender Bienenfresser war, sensationell, was da an natürlichem Kino-Programm auf der anderen Seite des Fenster geboten wird?!

Fotos gibts nicht von dem seltenen Besucher, auf ein kindlich-lautes „Booh“ reagieren tierische Protagonisten doch recht eindeutig mit Flucht woandershin 🤔😊😉