Schlagwort-Archive: elfe

Begegnung mit einer Elfe

Heute morgen bekam ich Post von einer Elfe: die bezaubernde Nichte geht zum Kinderfasching, in viel rosa und als Elfen-Zauberin-Hexen-Schmetterling-Oder-So verkleidet. Hat mich an eine Begegnung vom Wochenende erinnert:

Unterwegs in Schwabing sind die beste Freundin und ich an einem Café eigentlich schon vorbeigelaufen, dann fiel mein Blick auf ein zum Outdoor-Sofa umfunktionierten Kinderbett, dasselbe steht seit einigen Jahren in unserem Garten. Der Blick schweifte weiter, bezaubernd der Ort. Wir lesen die handgeschriebene Tafel neben der Eingangstür – und freuen uns, denn hier gebt es neben kulinarischen Kuchen-Köstlichkeiten „immer ein Lächeln“. Davon dürfen wir uns jetzt eine große Portion abholen, denn wir werden von einer Kellnerin strahlend eingeladen, uns umzusehen. Drinnen erwartet uns ein buntes Sammelsurium von Gemütlichkeit. Ein bisschen wie in Chocolat, aber mehr in Lindgrün, große und kleine Sitzgelegenheiten, ein Buffet mit wunderbarem alten Porzellan. Und der Duft von frisch gebackenem Kuchen. Wir schnuppern und entscheiden uns, an diesem Ort zu bleiben, auf einen Tee und ein Stück Kuchen. Und setzen uns auf eine Bank in der Sonne. Die verschwindet, dafür erscheint die sechsjährige Tochter des Hauses, das Nesthäkchen. Sie unterhält uns mit ihrer Sicht der Welt, berichtet von einem unmöglichen Mädchen, das schlecht erzogen ist. Sie überlegt sich, deren Mama mal gründlich die Meinung zu sagen. Wir lächeln, das Gespräch dreht sich um die Familienkonstellation mit ihren Halbgeschwistern, soooo langweilig. Outfits, Frisuren, Augenfarben, die Planung der bald anstehenden Geburtstagsfeiern. Dann verschwindet sie, bringt uns Geschenke. Wir sind vollkommen überrascht, verstehen aber auch, dass alles aus tiefstem Herzen kommt. Und sie hat uns vor allem einen zauberhaften Moment geschenkt, ein Gespräch mit einer sehr reifen, weisen 6jährigen. Für mich war sie eine Elfe ohne Flügel.

Erzähl-ein-Märchen-Tag

Es war einmal … Warum genau hat die Menschheit wohl begonnen, Märchen zu erzählen? Das „Entertainment“ in den vergangenen Jahrtausenden hatte nicht so viel mit den Freizeitaktivitäten von heute zu tun. Der Tag und das Tagwerk begann, irgendwann wurde es Abend. Und wenn die Menschen nicht zu müde waren, dann haben sie Geschichten erzählt. Einige konnten das besser, sie waren fantasievoller, kreativer, hatten die besseren Stimmen. Wussten, wie sie mit Worten Spannung erzeugen. In verschiedenen Kulturen blieben die Märchen in der Familie bzw. im Haus, in anderen Kulturkreisen hat sich ein Beruf daraus entwickelt, der Märchenerzähler war eine Attraktion auf Jahrmärkten oder bei Hofe. Dann gab es noch die Menschen, die die Geschichten sammelten und sie irgendwann aufschrieben. Zum Glück, so sind uns viele der Erzählungen bis heute überliefert, zum Beispiel die Märchensammlung der Brüder Grimm oder Märchen aus 1001 Nacht …

Der heutige Tag steht weltweit unter dem Motto „Erzähl ein Märchen“. Es geht ums Geschichtenerzählen, um das Vorlesen oder selber erfinden, ums Fabulieren und die Fantasie anregen. Da können Prinzessinnen, Zauberer, Kobolde, Elfen, Ritter, Zwerge, Riesen, Helden oder Hexen vorkommen, es kann eine Liebesgeschichte mit Happy End sein, Menschen werden in Tiere verwandelt – oder eine Welt, in der Tiere sprechen können, Kleider tragen und Berufe haben …

Eine wunderschöne Erzählung ist Peterchens Mondfahrt, von der ich hier eine niedergeschriebene Fassung gefunden habe – schon praktisch, wenn man kein Buch zur Hand hat? Oder

Und vielleicht regt der Erzähl-ein-Märchen-Tag ja den ein oder anderen an, eine Geschichte zu erzählen? Ich freu mich drauf 🙂

Verkleiden

20140209-165117.jpg
1. da steht nix von Tanten
2. hatte ich nach meinem letztjährigen Erlebnis so gar keine Lust auf Kinderfasching
3. gabs trotzdem kein Gegenargument, das die bezaubernde Nichte akzeptiert hätte

Also haben wir uns gestern mal wieder als Chaos-Gespann auf den Weg gemacht. Ins Pfarrheim, wo der Herr Pfarrer, mindestens 50 Kinder und deren Eltern tatsächlich gewartet haben, bis wir die passenden Hausschuhe zum Prinzessin-Elfen-Schmetterlings-Outfit (selbstverständlich in rosa) anhatten und uns zum letzten freien Sitz durchschlängelten. Die nächsten 20 Minuten war der Ablauf problemlos, alle Kids entweder mit mitmachen oder zuschauen-hören beschäftigt. Danach schnappten sich alle Eltern Tische und Stühle, Tante und Nichte waren noch mit Überlegungen beschäftigt. Zum Glück hat die Mama der besten Anna-Freundin für uns mitgedacht. Denn „Ich will mir Kuchen schnappen!!!“ Und diesen nicht irgendwo essen, sondern am Tisch, neben Anna, von einem Teller. Die Nichte weiß, wo’s den Kuchen gibt, schnappt sich ohne Rücksicht auf Verluste bei den anderen Kuchenvorräten zielsicher einen Muffin mit Smarties, zwei kleine Gugl und ein Cupcake mit Schokoguss – fertig. „Wo ist mein Teller?“ Anklagender Blick, vorwurfsvolle Schnute? Endlich am Tisch, Anna sitzt auf dem Schoß ihrer Mama, wir … „nein, nein, nein, ich muss sitzen.“ Klar, ich lehne mich an die kühle Wand. Froh, stehen zu können. Ich soll den Cupcake fertigessen, nachdem sie die Schokolade abgeknabbert hat. Wir haben unterwegs die kleinen Gugl verloren. Müssen jetzt sofort neue holen. Danach ist das Programm schnell langweilig, mitmachen und tanzen war ja auch im Vorjahr nicht ihr Ding. Und mittlerweile wird sie auf dem Arm viel zu schnell viel zu schwer. „Wollen wir heim, was spielen?“ Au ja. Das war mein kurzer Ausflug in die bunt kostümierte Welt des Faschings 2014. Schön kurz – und dieses Mal habe ich es etwas weniger schmerzhaft empfunden.

Nachwort: ich bin voll Bewunderung für alle Eltern, die es schaffen, ein tolles Kostüm für ihre Kids vorzubereiten und sich sogar selbst zu verkleiden. Die auf dieser Art Veranstaltungen mitmachen, mitspielen, mittanzen, im Cowboykostüm, im Pippi-Langstrumpf-Outfit, passend zum Junior als Clown … Hab die meisten Erwachsenen am Kostüm des Vorjahres wiedererkannt, bei den Kids gabs neben Prinzessin, Wasserfee, Seiltänzerin, Krokodil, Cowboy, Polizist echt viel, passend zum Motto des Nachmittags: Südsee 😉