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Sonntagsfreude: Aprilwetter im März

Ich schaue dem Wetter heute „ganz gechillt“ durchs Fenster zu – auch von der Couch kann ich klar erkennen, dass das ein turbulentes Sammelsurium ist. Von blauem Himmel, ein paar Wölkchen bis hin zu Wolkengebirgen war da schon alles dabei. Von einem lauen Lüftchen bis zum stürmischen Sturm. Dazwischen war es mal trocken, sogar mit Sonne, dann hatten wir Regenschauer und ein paar mal große tanzende Schneeflocken …

Für mich grad nicht so gut, die Nichten haben das ganz gut zusammengefasst: bei so einem Wetter muss man immer eine Mütze aufsetzen, Tante Coco. Sonst bekommt man eine Ohrenentzündung. Ich meine, dass ich meistens eine aufhatte, hab dummerweise doppelseitig trotzdem wohl Zug und vor allem zu viel davon erwischt?

In jedem Fall hab ich mir die letzten Tage zweimal viel Heilsalbe ins Ohr streichen lassen und viel geruht. Mittlerweile bin ich nach so viel nichts tun unruhig – aber vernünftig. Man verpasst grad nicht so viel – und mit meinen Ohren ist nicht zu spaßen, die merken sich jedes zu früh. Da halte ich gerne noch etwas durch …

Projekt ABC #C wie Chaos

Manchmal würd ich mir grad eine Art Beamer wünschen – so nach dem Motto „Scotty, es geht los“ – und wenn Scotty dann an seinen Reglern dreht surrt es kurz, danach ist das Chaos beseitigt. Alle noch so kleinen Krims und Krams sind wieder ordentlich in Schubladen oder wo auch immer verstaut. Und auffindbar, wenn ich dann später danach suche. Tatsächlich sind mittlerweile fast alle Kisten ausgepackt und ca. 80 Prozent ist so einigermaßen ordentlich. Die restlichen 20 Prozent sind die Dinge, die auch in der alten Wohnung „mal so rumlagen“. Die leg ich jetzt öfter auf einen Haufen zusammen. Das meiste bekomm ich mit Zeit sortiert und an einen logischen Platz. Für den Rest hab ich zwischenzeitlich, obwohl ich schon vor dem Umzug unendlich viel weggeschmissen hatte, große blaue Müllbeutel …

Ich freu mich auf den Tag, an dem das Chaos beendet ist. Punkt.

Danke für den schönen Schreibimpuls an den Wortmann.

Paula und die Wanzen: Vorlesegeschichten aus der Nachbarschaft

Es ist Herbst, die Tage werden jahreszeitlich kürzer. Deshalb drehen Paula und Herrchen Andi grad je eine Runde am Morgen, die zweite ist schon nach dem Mittagessen, damit sie beide nicht in die Dunkelheit kommen. Den restlichen Nachmittag verbringt Paula gern dösend in den warmen Sonnenstrahlen auf der Terrasse. Die letzten Tage fühlt sie sich dabei aber gestört. Grund sind Wanzen. Nicht eine oder zwei. Nein, eine ganze Horde bevölkert die sonnige Hauswand. Und anstatt in Ruhe zu dösen, wie Paula das gerne tun würde, kommen die untereinander nicht so recht miteinander klar.

Schon wieder tönt es „Iiich war aber vor die hier, also verzieh dich.“ „Iiiich bin aber schon viel öfter hier gewesen, deshalb verzieh du dich.“ „Pah, ihr beiden habt überhaupt nichts hier zu suchen, das ist der Platz, den ich mir ausgesucht hab.“ Und eine vierte schreit auch noch rein: „Hauswand ist einmal im Jahr, das lass iiiiich mir von euch nicht vermiesen.“

Paula seufzt. Und weil es sie heute echt stört fragt sie nach: „Sagt mal, wo kommt ihr denn plötzlich her?“ „Übers Jahr wohnen wir in den Bäumen und Sträuchern. Da ist es auch recht schön. Aber jetzt im Herbst ist es an der Hauswand so schön warm, da ist es uns hier lieber,“ antwortet eine. „Und warum müsst ihr euch jetzt genau streiten? Die Wand ist doch riesengroß, da habt ihr alle reichlich Platz, ohne euch in die Quere zu kommen?“ Ganz empört reden jetzt alle durcheinander … irgendwann konzentriert sich Paula auf die Wanze, die ihr am nächsten ist, „… was denkst du denn? Ganz klar: ich hab den schönsten Platz verdient. Und garantiert lass ich mich da nicht vertreiben. Iiiiiich doch nicht. Pah, was denkst du denn?“

So oder so ähnlich sind die Fetzen, die Durcheinander an Paulas Ohr gelangen. Von jeder Wanze. „Tja, wenn ihr so gern streitet, dann macht einfach weiter so,“ sagt Paula missmutig und trollt sich an ihr alternatives Sonnenplätzchen am Teich. Sie horcht und grinst vergnügt. Ist das schön einsam, friedlich und ruhig hier. Zufrieden legt sie den Kopf auf die Vorderpfoten und genießt dösend den herbstlich warmen Sonnenschein.