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Kummerspeck

Jedes Kind reagiert anders auf Veränderung. Auch wenn Nichte 2.0 auf einen oberflächlichen Blick den Umzug mit allen Herausforderungen gut weggesteckt hat, im Kindergarten und in der neuen Umgebung angekommen ist … sie vermisst auch so vieles. Die alten Freunde, den gewohnten Kindergarten, die Nachbarn und so viel mehr, was zum alten Zuhause und damit zur Sicherheit gehört. Mit dem Umzug hat der Druck auf sie was das deutliche Reden angeht sehr zugenommen. Und Schwimmen soll sie jetzt noch schnell vor der Einschulung lernen. Und das Radfahren klappt auch noch nicht zuverlässig genug. Und weniger essen soll sie …

Wobei der Kinderarzt meine Schwester dann direkt auf das Thema Kummerspeck angesprochen hat und klargemacht hat, dass zu viel Druck an dieser Stelle nur den Kummer erhöht …

Und dann noch das typische Schwesternphänomen: anstatt die Mittlere jetzt liebevoll zu umarmen und ihr beizustehen verbünden sich Groß und Klein gegen sie. Das hat sie mir auch kürzlich sehr traurig erzählt. Keine Frage, dass das unsere 5jährige Verfechterin von „allen soll es Bitteschön gut gehen“ tief verletzt. Und nicht nur sie, auch ich beobachte das grade alles mit viel Kopfschütteln. Und wenigstens versuche ich ein kleines bisschen gegenzusteuern … weil ein trauriges Kind, das geht so gar nicht ❣️

Spruch zum Wochenende: Viel zu wenig langsam

p1290068… ist das alles schon wieder hektisch, schnell und viel zu viel geworden? Da komme ich noch nicht so ganz mit, mag noch nicht wieder auf Hochtouren laufen. Mein Tempo ist nach wie vor bewusst reduziert und ein Stück weit auch gemäßigt … Da halte ich es fürs Wochenende mit diesem Spruch:

„Ich bin überzeugt, dass wir heute viel zu wenig langsam sind.“ (Robert Walser)

Und bemühe mich, noch ein bisschen in diesem „weniger schnell“ zu verweilen.

Schreibzeit | Arbeitszeiten regeln & Prioritäten setzen | Mai 2016

Bildquelle: Facebook
Bildquelle: Facebook

Selten, aber hin und wieder, da habe ich einen Lauf. Heute zum Beispiel fühle ich mich so hoch effizient: Bekomme alles gebacken, alle Aufgaben werden wie geplant erledigt, unerwartete Projekte: kein Problem. Alltag, Beruf, Privatleben, ALLES „läuft“. Wenn ich jetzt selbstkritisch selten und über heute schreibe, dann weil ich tatsächlich gefühlt oft Jahre genau dieses nicht schaffe. Geplant und strukturiert alles hinzubekommen. Meistens bin ich eher das totale Gegenteil. Im Job läuft es im Verhältnis ganz gut. Da arbeite ich fokussiert ab, erledige, was „am lautesten“ schreit, bekomme mit etwas Überstunden dann auch irgendwie alles geregelt. Nur Privat fehlt dann eben immer an allen Ecken und Enden Zeit. Das bleibt dann meist am Haushalt hängen, oder eher: der bleibt eben liegen. Weil halt. To-Do-Listen? Die wachsen und breiten sich aus. Oder verschwinden. So kann ich nicht arbeiten 😉

Im Ernst: ich habe aufgehört, mich von allem hetzen und stressen zu lassen. Alle Aufgaben in meinem Job sind definitiv nicht überlebensnotwendig. Wichtig ja, aber auch nur, wenn sie durchdacht und sogfältig ausgeführt werden. Deshalb erledige ich eins nach dem anderen. Und gerate auch nicht aus dem Konzept, wenn was zusätzlich spontan dringlicher und noch eiliger ist. So lassen sich selbst Krisensituationen meistern, die sind nie geplant, selten kalkulierbar und immer unerwartet. Und ganz ehrlich: seitdem ich aufgehört habe, mir den Stress und Druck der perfekten Abläufe und Zeitfristen zu machen, laufen Aufgaben gefühlt schneller ab? So zumindest mein Empfinden. Ich kenne ja auch einige strukturierte Menschen, für die wäre mein Leben abseits genau organisierter Abläufe ganz sicher ein hoher Stressfaktor …

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Bine wills wissen: „Wie regelt und organisiert Ihr Eure Arbeitstage? Habt Ihr feste Rituale, welcher Job als erstes und welcher als letztes bearbeitet wird? Habt Ihr in Eurem Job überhaupt die Möglichkeit und Erlaubnis, Euch von social media Kanälen ablenken zu lassen? Habt Ihr Euch schonmal einen Wecker oder andere Hilfsmittel zu Nutzen gemacht, um Euch bei Aufgaben nicht zu verzetteln und konzentriert innerhalb einer Zeitspanne zu arbeiten?“

Spruch zum Wochenende: Das Glück des Augenblicks

„Das Glück des Augenblicks – manchmal fällts uns in den Schoß. Wie ein Wink, den uns das Leben gibt. Scheinbar nichts – und dabei doch so groß. Wir müssen es nur sehn, die Zeichen nur verstehn, erfreu dich – dieser Leuchtspur des Geschicks. Es ist der Augenblick des Glücks. Ein kleines Wort voll Herzlichkeit, die Wärme der Geborgenheit, der Klang des Kinderlachens, die Blume dort am Wegesrand. Der Halt, den du bei schwerem Stand erfährst von Freundeshand. Was auch je uns treffen könnte, immer neu gibt’s Glücksmomente. Nimm sie wahr, erkenn die Harmonie, versäum sie nie … Das Glück des Augenblicks, die Perlen unsrer Lebensschnur. Sie schimmern hell, doch flüchtig nur. Vorbei, so schön sie waren. Wie kurz er sei, der Augenblick, Verleih ihm Dauer, nimm dein Glück zu dir. Bewahr ein Stück. Lass uns aus vergangnen Tagen Funken in uns weitertragen. Und dann kommt ein neues Hochgefühl. Das ist schon viel – unsagbar viel. Das Glück des Augenblicks, wir müssen es nur sehn, die Zeichen nur verstehn. Erfreu dich – dieser Leuchtspur des Geschicks. Es ist der Augenblick des Glücks.“(Udo Jürgens)
Was sind wir für Glückspilze, die beste Freundin und ich. Dass wir uns gestern sehen durften. Was für ein Geschenk in dieser viel zu voll gestopften Woche, wo es davor nicht geklappt hat, unsere Jobs seit Wochen, Monaten viel abfordern, sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, wir uns beide die Devise ausgegeben haben: bis Weihnachten durchhalten. Irgendwie. Und dann bin ich einen Tag in Düsseldorf, eigentlich keine Zeit, aber abends, vor dem Rückflug, ein Zeitfenster. Und sie hat tagsüber einen Termin auswärts, fliegt aber abends zurück. Heim. Vielleicht? Wenigstens auf eine Umarmung und ein Hallo?
Und ja, es hat geklappt. Wir saßen zu zweit mutterseelenallein im trubeligen Flughafenambiente, mittendrin, nur wir, haben uns ausgetauscht. Hat so gutgetan. Ich bin dankbar für diesen Glücksmoment, gestern Abend vollkommen im Jetzt und Hier, heute morgen mit einem übervollen Herzen. Einfach nur glücklich, dass wir Dinge möglich machen. Weil wir uns wichtig sind. Hach.