Der Dreikönigstag markiert das Ende der Raunächte und den eigentlichen Neustart ins Jahr – und ich muss sagen: so darf es gerne weiter gehen. Ich hab heute einen Sonnentag in der Natur verbracht – so sche scho 🙂
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Dreikönigstreffen

Klein war es in diesem Jahr, das Familientreffen. Und leise. Zwei Onkel kommen ja nie, wenn die Eltern nach dem Jahramt für meinen verstorbenen Opa zum Essen einladen. Der Zweitälteste, weil er weit entfernt im Schwarzwald lebt und die alte Heimat nur äußerst selten besucht, der Jüngste, weil er generell wenig Interesse an familiären Zusammenkünften hat … Bleiben sechs Geschwister nebst Partnern. Minus eins, denn die ältere Tante hat sich vor etlichen Jahren getrennt und geht seitdem als glücklicher Single durchs Leben. In diesem Jahr hat sich die andere Tante entschuldigt: ihr Mann ist Dialyse-Patient, sein Behandlungs-Rhythmus hat eineTeilnahme verhindert. Ein Onkel, eigentlich laut Eigenaussage der fitteste und sportlichste der Geschwister, hat ernsthafte gesundheitliche Probleme, er ist arg kurzatmig, ihm bleibt regelrecht die Luft weg. Zum Jahresbeginn wurde er zum gründlichen Check ins Krankenhaus gebracht … Dann fehlte noch die Frau meines anderen Onkels wegen Grippe. Da sitzen statt üblicherweise 11 gerade mal 6 um den Tisch. Es geht ruhig zu, nicht nur hinsichtlich der Lautstärke, sie sind auch nachdenklich. Denn natürlich wissen alle, dass nichts selbstverständlich ist, auch Gesundheit nicht. Dem ältesten Onkel zittern manchmal die Hände, gerade ein paar Monate ist es her, da hat er sowas von Glück gehabt: bei einer Routinearbeit ist ihm eine Stahl-Verankerung einmal über den Rücken geknallt. Heute spürt er nur noch den kaputten Lendenwirbel, hätte aber auch ganz schnell ganz anders ausgehen können, sein kleiner Unfall …
Zum Abschied ein herzliches: „Bleibt alle gesund!“
Aktion Sternsinger
Unterwegs im ersten Einsatz als Sternsinger ist morgen am Dreikönigstag der Große. Unterstützt wird er von Mademoiselle, die den Stern tragen darf. Und zwei anderen Jungs. Er ist einer der drei Könige, Text und Lieder sitzen, morgen am späten Vormittag geht’s los. Und Mama ist auch dabei – ich leider nicht, auch wenn ich zu gern Mäuschen spielen würde … Daumen sind gedrückt, dass das Wetter gut wird und die Menschen sich über den Besuch der Sternsinger freuen xxx
Dreikönigstreffen
Wenn anderswo Parteifreunde aufeinandertreffen, reden, sich über politische Ideen, Vorschläge und auch sonst so allerlei austauschen kommen bei meinen Eltern alljährlich die Geschwister meines Vaters zusammen. Mit Ehefrau oder Ehemann im Schlepptau. Meine Mutter macht sich schon Wochen vorher daran, Kochbücher zu studieren, die liegen dann wie Prüfungsunterlagen kurz vor Termin mit Einmerkungen solange offen überall verstreut, bis sie sich auf ein Menü festgelegt hat. Das meistens noch ein paar Mal leicht abgeändert wird – zum Beispiel wurde die Anzahl der Beilagen von vier auf dann doch nur drei reduziert. Zwar nur zähneknirschend, aber nach mehrmaligen Hinweisen auf die Thematik des Seniorentellers meinerseits hat sie dann doch klein beigegeben. Und es wurde in diesem Jahr auch tatsächlich keine Suppe oder sonstige Vorspeise gereicht. In den vergangenen Jahren mussten die armen Tanten und Onkel dann doch das ein oder andere mal abwinken, ob der Massen an Nahrungsmitteln, die ihnen da nach den Weihnachtsfeiertagen auf den Teller geladen wurden. Und das findet dann sogar meine Mama schade, wenn was weggeworfen werden müsste …
Auch beim alljährlichenh Familientreffen wird politisiert, es werden Geschichten ausgetauscht … In einer Lautstärke, die kein Kindergeburtstag toppen kann, egal welches Alter, egal wie viele Kinder. Dennoch setze ich mich gerne dazu und höre etwas rein. Schließlich werden gerade bei solchen Anlässen manchmal wahre Schätze der Erinnerung aufgerissen, zufällig erzählt man sich alte Geschichten. Vieles davon kann ich mir dann auch tatsächlich merken. Vieles ist vielleicht heute nicht wichtig, aber später – wenn man nicht mehr fragen kann – dann wüsste man es gerne.
Ich hätte meine Großeltern gerne vieles gefragt, sie hätten sicher nicht alles erzählt, denn die Kriegsgeneration hat über manche Dinge einfach nur geschwiegen. Ich war und bin dennoch neugierig und durchs Zuhören erfährt man auch immer viel über den Erzählenden, über seine Sicht, seine Weltanschauung, die nicht immer die meine sein muss – die aber immer dafür sorgt, dass der eigene Blickwinkel erweitert wird. Insofern: ich werd auch bei den nächsten Driekönigstreffen dabei sein, auch wenns die nächsten Jahre noch lauter werden wird, irgendwie ist das Klingen in den Ohren trotzdem jedes Mal wert!