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Mein Herz tanzt #7

Weil es tanzen will. Und gestern Abend so einfach zum Tanzen gebracht wurde.

Aber erst mal: Ich freu mich so, denn mein „Plan“ geht auf. Im Januar bin ich mit einer kleinen Runde von Musikfreunden in ein Konzert gegangen – statt die Tickets zu „kassieren“ hab ich allen eine Aufgabe gestellt: in diesem Jahr mit mir in ein Konzert zu gehen und dann die Eintrittskarten zu übernehmenn.

So wurde ich gestern von der viel mehr als Konzertfreundin mit Bruckner überrascht. So lautet der Familienname der Brüder Jakob und Matti – und die zwei machen verdammt gute Musik. Kein Wunder, dass Gregor Meyle sie im vergangenen Jahr im Sommer als Support mit auf seine Festivaltour genommen hat. Deutscher Indie-Pop vom Feinsten, immer wieder überraschend, aber auch mit einem großen Wiedererkennungswert. Und wenn vom Frontmann bis zum Bassisten die ganze Bühne tänzelt ist es „halt schon“ schwer, nicht mitzutanzen?

Eine gute Entscheidung, dass ihr euren Schlagzeuger extra über den Hauptbahnhof aus Köln „einfliegen“ lassen habt. Auch dass der aus Liverpool stammende Münchner Bassist am besten bairisch spricht war am Ende Nebensache. Ein tolles Konzert haben wir zwei Glückspilze gestern miterleben dürfen, das macht dankbar – und lässt das Herz heute weitertanzen …

Auf keinen Fall vergessen möchte ich die Kölner Vorband Hey Judeschka, so sympathisch, so gut – hört rein, uneingeschränkt empfehlenswert:

Ein Höhepunkt waren die beiden Bruckner Brüder akustisch, umringt vom Publikum, das fast atemlos lauschte. Na gut, ein paar betrunkene Ausnahmen leider nicht. Ich vermute, die drei Herren sind nicht nur uns unangenehm aufgefallen. Zum Glück hinterlässt deren Anwesenheit bei mir heute in der Erinnerung immer wieder nur schmunzelndes Kopfschütteln … zum Schluss standen da alle 7 Musiker, harmonisch im Kreis und haben gemeinsam Musik gemacht, das war wunderbar. Vielen Dank dafür.

Und für die Bilder aus dem Orange House an die liebste Konzertfreundin (ich hab vor lauter Begeisterung anscheinend keine gemacht …)

3 Tage in Krakau

Wer wie ich mittelalterliche Städte liebt, der wird Krakau mögen. Die Altstadt ist nicht ohne Grund UNESCO-Kulturerbe. Die Polen sind zu Recht stolz auf die schönen alten Bauten, den großen Marktplatz, die vielen Museen! Kirchen, die Burg Wawel. In der Altstadt und im angrenzenden jüdischen Viertel Kaszimierz kann man problemlos alles zu Fuß erlaufen, nett ist eine Kutschfahrt in den auf Hochglanz polierten weißen Kutschen, die am Marktplatz abfahrbereit stehen. Der Sinn eines elektrobetriebenen Fahrzeugs namens Melek, das durch die Stadt chauffiert, die Fahrer spielen zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten Ansagen vom Band ein, hat sich mir nicht erschlossen – mag sein, dass es sich an all jene richtet, die nicht gern zu Fuß unterwegs sind?

Um Burg Wawel wirklich gesehen zu haben braucht man mehrere Tage, wir durften ein paar Einblicke werfen, fotografieren ist im Inneren verboten. Schade, dass wir den Ausblick durch dicke Wolken nicht erlebt haben, oft sieht man weit, bis in die Berge. Wir haben überall Führungen bekommen, davon möchte ich abraten. Leider sind die Guides nicht deutschsprachig, das Englisch war mit wenigen Ausnahmen schwer verständlich, sehr schnell, sehr hart, gespickt mit Ausdrücken, die nicht zwingend aussagen, um was es geht.

Das Schindler-Museum haben wir deshalb zweimal besucht, beim ersten Mal hatte ich das Gefühl, viel zu schnell durchgeschleust worden zu sein. Kein Verweilen möglich, kein sich in die Emotion fallen lassen. Und ihr könnt euch vorstellen, dass es viele Gefühle sind, die in den nachgestellten Szenen des Krakauer Ghetto hochkommen …

Wunderschön war unser Ausflug in die Salzmine Wieliszk. Nur muss man wissen, dass man erst mal etwa 400 Treppenstufen in etwa hundert Meter Tiefe hinabsteigt, um frühestens 3 Stunden später wieder das Tageslicht zu erblicken. Nix für Menschen mit Platzangst. Die Geschichte des Salz ist beeindruckend, die unzähligen Schächte sind ein Labyrinth, hier darf niemand auf eigene Faist unterwegs sein. Ich habe die Kunst unter Tage bewundert, die vielgerühmte Kinga-Kapelle ist wirklich ein Meisterwerk, ich habe Salzwasser mit mehr als 30 Prozent Salzanteil gekostet und Salz von der Wand gekratzt. Der kurze Angstmoment beim Hochfahren in einem engen Aufzug der Arbeiter wurde zum Glück durch eine Schulklasse, die im zweiten Aufzug juchzte und kicherte vollkommen ausgeschaltet, Danke dafür.

Ich kann Krakau in der Vorweihnachtszeit aus vollem Herzen empfehlen, der Weihnachtsmarkt ist natürlich kommerziell, aber zuckersüß. Immerhin an einem Stand habe ich vegetarische Angebore entdeckt, sonst war das Essensangebot durchaus fleischlastig, wobei der sogenannte Räucherkäse ganze Stände füllt …

Fortsetzung folgt, falls mir noch was einfällt, denn die Eindrücke waren so vielfältig ☺️

Stolz wie Bolle

So, ich hab eine 2 bekommen, also ein „gut“ – ok, nicht ganz ich, aber indirekt. Irgendwie. Mit. Warum? Im Dezember war ich mit meiner alten Freundin in einem Konzert, mit ihrer schon ganz schön großen Tochter. Die in die 8. Klasse geht. Es war der Abend vor einer Schulaufgabe. Im Fach Deutsch, eine Textaufgabe. Und da fragt mir das Mädel Löcher in den Bauch. Weil ihre Lehrerin jetzt nicht so gut ist im Erklären. Und die ganze Klasse schlicht nicht versteht, was eigentlich die Aufgabe sein soll … Gut, ich auch nicht. Aber ich bin da einfach mal ganz basisorientiert rangegangen, Aufgabe und Text gründlich lesen, W-Fragen, kurz ein Konzept überlegen – und so kurz wie möglich fassen.

Und was soll ich sagen: die Tochter meiner Freundin hat heute die Arbeit zurückbekommen, eine 2 – und die beste Arbeit der Klasse, die sogar als gutes Beispiel besprochen wurde. Ja, da bin ich einfach mal ganz gerne mit stolz. Wie Bolle 🙂

Stolz wie Oskar

Der Große hat dieser Tage Tests geschrieben, in Mathe, Deutsch und als Textaufgabe musste er drei themengebundene Gedichte verfassen: im Meer, auf dem Oktoberfest und noch ein Thema (das der ollen Tante entfallen ist …). Er bittet mich, seine Noten zu erraten. Ich tippe 3×1- und behalte recht. Glückwunsch!!!!

Nicht nur das: als einer von 4 Schülern des Jahrgangs ist er ausgewählt worden, seine Lehrer zu beurteilen. Musste beispielsweise Angaben machen, ob sie nett sind, gut erklären können, klar sagen, was sie von Schülern erwarten und noch viel mehr. Ganz schön viel, was der kleine Große da gerade stemmt? Und soooo gut hinbekommt? Nicht nur er ist grad stolz wie Oskar!