Seitdem ich beide live erlebt habe muss ich sagen: DAS sind meine Musiker. Beide authentisch, beide so unfuckingfassbar genial. 2 Jungs, ihre Gitarren und Stimmen verschmelzen zur perfekten Symphonie … über den einen, der am Montag mich und 70.000 andere Herzen zum Tanzen gebracht hat (und etwas mehr lächelt als der andere), muss ich noch mal separat schreiben.
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Theaterfreu(n)de
Wenn ein langjähriger Freund Theater spielt und es sich terminlich ergibt, dann kehrt Frau (statt in den sonst in Freising üblichen Asamsaal) an zweckentfremdete Stätten ihrer Jugend zurück: für die Dauer des mehrjährigen Umbaus ist in der Luitpoldhalle eine Konstruktion geschaffen worden, die zwar anders, aber doch sehr funktional für die Laienbühne ist. So wurde ich für einen Abend in „eine kleine, verträumte Kleinstadt ins Königlich Bayerische Amtsgericht“ versetzt. Und da merkt man mal wieder: jede Rolle lebt von ihrem Darsteller, vom pflichterfüllten Wachtmeister über die gstandene Wirtin, vom naiven Dirndl hin zur tratschenden Pfarrersköchin, vom pfiffigen Totengräber bis hin zum rechtssprechenden Amtsgerichtsrat. Wie auch bei der bayerischen Kultserie nach einer Idee von Georg Lohmeier ist die bairische Gerechtigkeit manchmal nicht für alle Beteiligten fair, aber immer für ein paar Lacher gut.
Mein Highlight des Abends: ein gnadenloser Regisseur. Nachdem eine seiner Mitspielerinnen vorher im Stück ihren Schlusssatz gründlich versemmelt hatte bekam sie nach dem Schlussapplaus auf seine Veranlassung hin die Chance, ihre Pointe aus dem Leichenbitter jetzt korrekt zu wiederholen. Auf die Frage, warum sie ihren Mann dazu angestiftet hat, einen falschen Sterbefall zu verkünden, wo es doch ein Leichtes gewesen wäre, eine Hochzeit zu erfinden, antwortet sie also resigniert im Kontext: „Oh mei, Herr Rat: dass einer stirbt, das glaubt ihnen ein jeder, aber dass einer so dumm ist und heiratet – das glaubt Ihnen nicht ein jeder …“.
Hat sie bravourös gemeistert, wobei sie auch sonst die Lacher auf ihrer Seite gehabt hätte, denn wie heißt es so schön im Abspann zum Königlich Bayerischen Amtsgericht, wenn sich alle mit einer Mass frisch gezapftem Bier versöhnen: „…auf die Guillotin hat unser Herr Rat eh niemanden geschickt.“
Kasperltheater
Wer als Teil einer Gruppe reist fühlt sich manchmal wie im Kasperltheater … unzählige Befindlichkeiten, ein bisschen Kindergarten, und die eigene oft grenzenlose Kompromissbereitschaft. Klar, man will es allen recht machen, aber ein paar Mal kam ich mir in den letzten 48 Stunden auch vor wie der Personal Assistant der Nation. Ach ja. Umso netter, wenn man unterwegs an den Wurzeln des Kasperls vorbeikommt, die reizende Stadtführerin mit ihrem bezaubernden Dialekt von der Wiener Volksbühne erzählt, wo Ende des 18. Jahrhunderts ein Schauspieler wohl zum ersten Mal nicht mehr als Hanswurst, sondern als Kasperl mit dem großen roten Herzen aufgetreten ist. Als eine, die sich grad ein Stück weit wie ein Kasperl gefühlt hatte, musste ich doch sehr schmunzeln. Steht die Figur doch für das Gute, dafür, dass am Ende alles wieder passt – schließlich ist das Herz am rechten Fleck. Na dann spiel ich mach ich wohl noch etwas weiter mit 😊
Theatersommer für Kids & Co in München
Jetzt habe ich bei meinem letzten Besuch gesehen, dass das Deutsche Theater ganz aktuell bis zum Juli ein Programm speziell für junge Besucher aufgelegt hat. „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ und „An der Arche um Acht“ kenne ich nicht, aber „Der kleine Drache Kokosnuss rettet die Welt“ und „Der Grüffelo“ les ich richtig gerne vor und vertiefe mich mit den Kids in die wunderbaren Bildwelten. Das kann ich mir auf der Bühne sehr gut vorstellen. Wobei: nicht jedes Kind mag jedes Buch, kenne für beide große Fans, aber habe auch erlebt, dass schon die erste Seite rigide abgelehnt und eine Alternative gefordert wurde …. Ist, wie so vieles im Leben eben Geschmackssache. Das aber nur zu Info, falls jemand sich überlegt, mit einem anspruchsvollen kleinen Zuschauer ins Programm zu gehen. Etwas „Vorfühlen“ schadet keinesfalls, auch wenn Theater ganz anders als Buchvorlesen wirkt.
Verschlungen hab ich in meiner Zeit als Leseratte (egal was, Hauptsache viel und vor allem ununterbrochen) sämtliche Bücher von Enid Blyton, also auch die „Fünf Freunde“. Könnte mir denken, dass sich die Inszenierung eher an die nicht ganz Kleinen richtet und auch noch für Teens eignet, die sich auf das Abenteuer Theater einlassen wollen. Also ich überleg mir auf alle Fälle, hinzugehen, bestimmt eine Gelegenheit, mich mal wieder ein Stück weit wie 13 zu fühlen. Wer kommt mit? 😉
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