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Das mit dem Vogelleben

Gestern morgen wollte ich doch nur ein Verlängerungskabel holen – begleitet von der Katzendame schloss ich die Tür zum alten Stall auf, wo auf dem elterlichen Bauernhof Dinge wie diese aufbewahrt werden. Kaum drin tschilpen die Schwalben, die dort nisten, in heller Aufregung. Ehe ich michs versehe hüpft die Mietzekatze in zwei beeindruckenden Sprüngen auf ein hohes Fensterbrett, verharrt dort einen winzigen Augenblick. Erst jetzt seh ich den regungslos scheinenden Vogel. Doch auch mein Schreien hilft nicht, schwups hat sie ihn. das Ende eines viel zu kurzen Schwalbenlebens – und ich fühle mich erbärmlich mitschuldig …

Später wurde ich noch mal Zeuge, wie ein Raubtier – dieses Mal ein Sperber – einen kleinen Star aus seinem Schwarm heraus verfolgte, bis er am Nachbarhaus ans Fenster folg – der Sperber hat nur kurz zugeschnappt, den herunterfallenden Star bei seinem hungrigen Nachwuchs im Nest abgeliefert. Und ist schon wieder weiter zu nächsten Beute ausgeflogen, denn die schwirren hier gerade in Massen durch die Lande …

Brand am Seeufer

Ich habe schon mal erwähnt, dass ich vom Bürofenster aus einen herrlichen Blick auf den Ammersee habe. Gestern mittag konnte man mit bloßem Auge Vögel beobachten, die hektisch und aufgeregt hin und her flogen. Etwas später am Nachmittag dann eine schwarze Rauchsäule. Irgendetwas brennt am südlichen Seeufer. Sonst nichts zu sehen oder zu hören. Keine Sirenen, keine vorbeisausende Feuerwehr. Heute morgen kam dann eine Kollegin mit der traurigen Nachricht: ein Flächenbrand in der Schilfregion. Hunderte Feuerwehrler haben wohl stundenlang gekämpft, aber es ist gar nicht so einfach, da ranzukommen. Weshalb dort auch die Seevögel und bestimmt auch viele andere Tiere ihre Brut- und Nistplätze haben. Menschen und Gebäude sind nicht zu Schaden gekommen … Drei Hubschrauber konnten schließlich von oben löschen, erst nach Stunden war das Feuer unter Kontrolle.

Der Winter war nicht nur zu kurz, sondern auch nicht nass genug. Es ist viel viel viel zu trocken, schon eine kleine glühende Kippe kann großes Unheil anrichten. Also bitte: übernehmen wir alle Verantwortung, damit sich sowas jetzt nicht an allen Ecken und Enden wiederholt. Ich bin grade echt traurig, wenn ich an all die zukünftigen Tiereltern denke, die auf dem verbrannten Areal jetzt nach ihren in den letzten Tagen liebevoll eingerichteten Nist- und Brutplätzen suchen bzw. auf die Schnelle Alternativen finden müssen …