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Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (4)

Heute ist Blitzermarathon in Deutschland. Angekündigt durch unzählige Pressemeldungen und Veröffentlichungen. Wer es nicht mitbekommen  hat, den sollte spätestens das „äußerst vorschriftsmäßige“ Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer aufmerksam machen? Musste heute früh schon etwas schmunzeln, dass sogar in den beiden kilometerlangen 60er-Beschränkungen auf der Autobahn keiner, ich betone KEINER, schneller als 60 gefahren ist. Dann fahre ich ab und habe die ersten 500 Meter eine 50er-Beschränkung. Eine Golffahrerin fährt mir sehr nah auf. Dann folgt eine 70er-Beschränkung, sie versucht, mich trotz Gegenverkehr zu überholen. Jetzt bekommen wir vor mir Gesellschaft durch einen Mercedes. Erlaubt sind 100, ich folge mit Sicherheitsabstand, die Dame hinter mir kommt über die Strecke bis zur Ortschaft einfach nicht an uns vorbei … Ärgerlich. Dann bremsen wir auch noch beide auf 50 runter. Sie fuhr mir etwas nah auf, deshalb hab ich dann an der roten Ampel am Bahnübergang mal ganz gemütlich ein paar mal mehr gebremst, als notwendig. Aus der Ortschaft hinaus konnte sie mich dann endlich überholen, 2 rote Blitze, gefolgt von einem hektischen Bremsmanöver. Ach, da gilt also immer noch 50, obwohl das Ortsschild erst in so 100 Metern kommt? Was sie sich dann wohl gedacht hat? „Egal, jetzt bin ich ja eh schon geblitzt worden?“ Direkt hinter dem Ortsschild folgt ein sehr auffälliges Zeichen mit 70, sie dürfte gut und gerne auf 100 beschleunigt haben? Das war der Zivilstreife hinter mir dann wohl doch zu viel, ich wurde zum zweiten Mal überholt und die Golffahrerin sehr schnell zum Stop aufgefordert.

Und obwohl ich seit Stunden drüber nachdenke, ich weiß immer noch nicht, ob sie es einfach drauf angelegt hatte? Oder einfach die eine war, die von all den Vorankündigungen nichts mitbekommen hat?

Von der Autobahn

Kürzlich hab ich gelesen, dass Autofahren für die meisten Menschen eine äußerst emotionale Angelegenheit ist und viele ein inniges Verhältnis zu ihrem Auto haben. Ja, da finde ich mich wieder. Klar, ich bin eine Frau, ergo: mein Auto bringt mich nicht nur von A nach B, es ist mein mobiler Kleiderschrank und Aufbewahrungsort all der Dinge, die ich „mal schnell“ brauchen könnte. Ich freu mich, wenn es brav läuft und ärgere mich, wenn „er“ Mucken macht. Man kann keinesfalls sagen, dass mein Auto mir egal ist. Ich habe eine Bindung zu dem kleinen Franzosen aufgebaut. Nicht jede Fahrt erfreut mein Herz, aber ich habe gerade aus den letzten Tagen herrliche Sonnenscheinsequenzen, Kilometer um Kilometer durch Südbayern mit freiem Blick aufs gesamte Alpenpanorama vor meinem inneren Auge. Dann hab ich mein Auto und das Leben als Autofahrer richtig gern …

Mein täglicher Arbeitsweg führt mich über die zweispurige A96 aus München hinaus an den Ammersee. Mindestens dreiviertel der Strecke mit Geschwindigkeitsbeschränkung. Stellenweise 80, den größten Teil der Strecke 120. Und ich gestehe: ich halte mich dran. Trotzdem wurde ich allein in der letzten Woche 3 mal vom roten Schein des Blitzers hell erleuchtet, zum Glück bezahlen die anderen. Die es eiliger haben als ich. Ich mag das mit dem in Kategorien einordnen ja eigentlich nicht soooo gern, aber wer täglich mindestens 2 Stunden auf der Straße verbringt, der lernt, dass der Autotyp doch recht viel über seinen Fahrer aussagt, dass eine rechte und linke Spur auf einer zweispurigen Autobahn noch lange nicht bedeutet, dass man die auch nutzen muss – ist analog zu anderen mehrspurigen Systemen, wahrscheinlich sind doch viele außerhalb Deutschlands unterwegs, wo man ja langsamer Fahrende auf allen Spuren überholen darf.

So, jetzt freu ich mich auf meinen sicher wieder spannenden Heimweg. Mal sehen, auf welchen Typ ich mich heute freuen darf. Und wenigstens wirds mir so nicht schnell langweilig unterwegs 🙂

 

Gibts auch eine Strafe für Schleicher im Straßenverkehr?

Die nächste Episode aus meinem Aurofahrerleben, gestern Abend:
Feierabend, ich hab was Schönes vor, freu mich auf einen Mädelsabend mit zwei lieben Freundinnen. Raus aus dem Job, rein ins Wochenende. Ich sitze gut gelaunt im Auto und bin auf dem Weg nach München. Doch was ist das vor mir? Eine Autofahrerin, kleiner blauer Peugeot, Münchner Kennzeichen. Fährt innerorts ca. 20 km/h. Gut, vielleicht ist was vor ihr, das ich nicht sehe. Gleich kommt das Ortsschild, ich beschleunige. Um scharf abzubremsen. Sie bleibt bei ihrem Tempo. Jedes Mal, wenn sie etwas schneller wird bremst sie. Hektisch. Äh, vielleicht denkt sie, es ist glatt. Nur leider kann ich ihr aus dem nachfolgenden Auto nicht zubrüllen, dass die Straße nass und herrlich frei ist. Hinter uns bildet sich eine Schlange, als ob vorneweg ein Traktor fahren würde. Traktorfahrer allerdings bemerken das und fahren öfter mal raus, um Autos vorbeizulassen. 20 Kilometer auf der Landstraße bis zur Autobahn, keine einzige Lücke im Gegenverkehr, um zu überholen.

Auf dem Autobahnzubringer bremst sie noch mal scharf ab.

Meine Nerven, meine Zeit…

Liebe mir unbekannte Dame, wäre es wirklich so glatt gewesen, wie sie offensichtlich dachten, Sie wären unweigerlich im Graben gelandet. Ich hab echt viel Verständnis, dass Sie sicher unterwegs sein möchten, aber bitte bitte bitte: bleiben Sie das nächste Mal einfach zu Hause. Fahren Sie mit der Bahn. Egal, fahren Sie bitte nicht wieder vor mir. Ich habe meinen halben Abend mit Freunden durch Sie verpasst. Und ich bin sicher, Sie haben es auch nicht genossen, dass ich hinter Ihnen hertrotteln musste. Ja, ich bin Ihnen immer wieder zu nah aufgefahren. Entschuldigung. Ich werde ungeduldig, wenn jemand so offensichtlich den Verkehr behindert. Und ich hab so sehr gehofft, dass Sie irgendwann merken, dass Sie schneller fahren könnten. Oder ich Sie überholen kann … Und dann wollte ich auf der Autobahn Zeit gutmachen, gut, dass kein Blitzer aufgebaut war. Denn Sie hätten meinen Strafzettel ja nicht bezahlen müssen. Also gerecht wärs schon gewesen, aber …

Liebe Polizei, solche Verkehrsteilnehmer erwischt ihr nicht durch Blitzer-Kontrollen. Dafür solltet ihr euch aber dringend mal was einfallen lassen!!!