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Projekt ABC – #H wie Hopfen

Zunächst hatte ich zum Buchstaben H über Heimat gegrübelt, dann über meine Heimatregion, die Hallertau. Darüber bin ich folgerichtig bei meinem Lieblings-Fotoobjekt, dem Hopfen gelandet.

Bekannt ist er vor allem als Zutat zum Bier, immer wieder höre ich, dass in Hopfengärten „das Bier wächst“. Daneben fördert der Konsum von Hopfen den Schlaf. Ich mag es, der Pflanze beim Wachsen zu zu schauen und bewundere Jahr für Jahr, wie schnell aus den kleinen Trieben mächtige Ranken werden, immerhin um die 7 Meter hoch.

Und ich liebe den herben Geruch in der Hopfazupf – ja, da ist schon wieder viel Vorfreude auf den September in mir.

Danke für den schönen Schreibimpuls an den Wortmann.

#Heimatverliebt: Typisch Hallertau

Über die Frage, was typisch für meine Heimat ist, hab ich länger gegrübelt, will ich schon wieder über Hopfen schreiben? Na ja, aber es ist eben so, dass die Hallertau ja DAS Hopfenland ist. Das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Voll Stolz auf diese Tatsache. Und manche bezeichnen die Holledau sogar als Heimat des Biers, weil es hier sprichwörtlich wächst – mag an der Zeile aus dem Holledauer Lied liegen:

„Und wer no nia an Hopfa g’sehgn, ja, der begreift des nia, was des bloß fir a Arbeit macht bis fertig is des Bier. Da stehst du da, mei liaba Mo, da stehst du da und schaugst, den schönsten Hopfa, s’beste Bier, hat doch de Holledau.“

In Deutschland gibt das Reinheitsgebot vor, dass und wie Bier aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser zu brauen ist. Der Hopfen wird dabei gern als die Seele gesehen, er verursacht das Aroma, gibt den typisch herben Geschmack. Und etwas mischt er auch bei der Schaumkrone mit und erhöht auf natürliche Weise die Haltbarkeit. In einem Hektoliter Bier steckt je nach Sorte zwischen 100 und 400 Gramm Hopfen.

Ja, das urspünglich wilde Gewächs ist heute kultiviert – und auf eine gewisse Art und Weise ist der Hopfen Kult. Sein Wachstum wird nicht nur von den Landwirten mit größter Aufmerksamkeit beobachtet, als Pflanze begeistert er im Jahresverlauf so manches Fotografenherz. Dazu lassen sich viele etwas einfallen, die beruhigende Wirkung wurde bereits in Kissen abgefüllt, die besseren Schlaf fördern sollen, über Wochen erfreut er Floristen und Dekorateure als frische Ware, es gibt Schnaps, Pralinen, Sekt … Und immer wieder hat jemand eine neue Idee. Das wird wohl auch – zumindest in der Hallertau – immer so bleiben.


Jule und Ina laden zum Schreibprojekt „Heimatverliebt“, dieses Mal geht es um das, was typisch für die Heimat ist. Ich hätte auch über regional sehr gebräuchliche Ortsnamen schreiben können, viele Dörfer hier enden auf -ing, -bach, -hausen, -kirchen oder -dorf. Aber ist das schon typisch? Und so bin ich bei dem geblieben, was schon einige Male textlich beschrieben wurde, zum Glück aber immer wieder neue Facetten bietet. Mehr aus unterschiedlichsten Regionen findet ihr unter dem Suchbegriff „Heimatverliebt“.

Sonntagsfreude: Wiesnmomente

Statt vieler Worte konzentriere ich mich auf Bilder, herrlich schöne Wiesntage durfte München diese Woche erleben.


Übrigens: Den besten Blick aufs Oktoberfest hat definitiv die Bavaria – die lässt sich im Inneren besteigen und oben gibts Ausgucke – kann jeder, auch wer unter Höhen- und Platzangst leidet 😊

Dass ich nicht zum Trinken aufs Oktoberfest gehe, hab ich schon mal geschrieben. Dazu brauch ich nicht viel Konsum, um glücklich zu sein. Mir reichen besondere Wiesnmomente, da tanzt mein Herz. Und ich gehe glücklich strahlend nach Hause. Ansonsten kann ich nur empfehlen, ohne Plan zu bleiben, je nach Wetter spontan zu sein, immer wieder stehenbleiben und genießen. Und mir hat’s tagsüber bei blauem und abends bei buntem Himmel einfach nur die Sprache verschlagen. Da bin ich dann einfach nur andächtig und dankbar, das alles erleben zu dürfen. Punkt.

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

#Heimatverliebt: Hopfazupfermahl

Eine regionale und dazu saisonale Spezialität der Hallertau im August/September ist das Hopfenzupfermahl. Ich hab dazu vor Jahren für ein Hochzeitskochbuch einiges aufgeschrieben, auch ein Rezept, das ich hiermit zweitverwerte:

Hopfazupfamahl01

Hopfazupfamahl02

In vielen Gasthäusern der Region steht es als spezielles und traditionelles Mahl in den Wochen ab Ende August bis in den September hinein auf der Speisekarte. Weil ja rundherum die Hopfazupf läuft. Da wird meist ein Teigknödel dazu serviert, das war nicht grad typisch für das Essen im Hopfengarten, das wurde eher minimalistisch organisiert, als Brotzeit. Die Knödel gabs wohl eher beim großen Abschluss der Hopfazupf auf dem heimischen Hof – trotzdem ergänze ich ein Rezept für „Semmelknödel für Arme“:

  • 300 g Mehl
  • 3 Eier
  • 4 Semmeln, kleingeschnitten
  • Salz
  • Milch nach Bedarf
  • Petersilie

Aus Mehl, Eiern, Salz und Milch einen zähflüssigen Teig verrühren, die klein geschnittenen Semmeln und gehackte Petersilie unterrühren. Mit nassen Händen Knödel formen, in einem großen Topf im kochenden Salzwasser etwa 20 Minuten sieden lassen. Gut abgetropft direkt servieren.

Heute kommen Variationen auf den Tisch: der Kartoffelsalat wird mit Endivien vermischt, es gibt Krautsalat oder andere Beilagen. War vielleicht auch früher schon so, jede Bäuerin hat einfach das verkocht, was der Garten hergab. Rund um die Hopfenzupferzeit feiert die Region, zum Beispiel das Hallertauer Hopfenkranzlfest, das 2018 bereits zum 13. Mal stattgefunden hat. Da dreht sich alles um Tradition, aber auch um zeitgenössische Lebensart im Hopfenland.

Jule und Ina laden zum Schreibprojekt „Heimatverliebt“, dieses Mal geht es um regionale Spezialitäten aus der Heimat. In der Hallertau wird typisch bairisch gekocht, Schweinsbraten gibts natürlich nicht nur im Hopfenland. Die Kombination mit dem Kartoffel-Gurken-Salat, der kräftigen Nudelsuppe und Schmalzgebäck zum Nachtisch ist eine sehr typische Speise für die Hopfenzupf. Ganz viele Heimatliebe auf dem Teller, dazu gibts ein frisches Bier. Mehr aus unterschiedlichsten Regionen findet ihr unter dem Suchbegriff „Heimatverliebt“.