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Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (22)

Zusammenfassend muss ich über die vergangenen Wochen vor allem eines schreiben: Gott sei Dank. Außer „Blechschaden“ nix passiert … Für meine Nerven waren die letzten Wochen aber viel zu oft eine Herausforderung. Gar nicht mal der Berufsverkehr – der auch. Aber ein paar Deppen gibts ja immer, die mutterseelenallein zwischen den tausenden anderen unterwegs sind.

Was mich echt fertigmacht sind zum Beispiel Traktorfahrer, die mir im Kreisverkehr die Vorfahrt nehmen. Wohlwissend, dass ich im Zweifel in sie reinfahre – und ich also, weil ich damit ja nicht rechne und vorher durchaus beschleunigt habe, eine Vollbremsung machen muss. Weil der Stärkere gewinnt.

Oder Sonntagsfahrer. Die auf der Autobahn so lange mit 80 km/h auf der rechten Spur fahren. Bis ich mit so 120 km/h links überhole. Und dann ziehen sie – natürlich ohne Blinker – seelenruhig auch nach links. Logisch. Weil ich ihnen und mir das Leben rette.

Am aller-allerliebsten hab ich aber Fahrradfahrer. Die bei rot noch „schnell und in Eile“ über die Ampel rattern. An der ich als Rechtsabbieger zuvor geduldig abgewartet habe. Am besten im Dämmerlicht ohne Beleuchtung am Rad. Lebensmüde? Was auch immer. Weil ich will nicht über mich in den Newsfeeds lesen.

Mein Lieblingserlebnis hatte ich gestern Abend zu Fuß. An einer Kreuzung, an der sich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer treffen. Etwa 200 Meter nach der Kreuzung ist die Unterführung und damit die Weiterfahrt gesperrt. Darauf weisen entlang der Strecke ziemlich viele Hinweis- und Umleitungsschilder hin. Trotzdem hat es gestern ein Autofahrer geschafft, bei dunkelorange über die Ampel zu heizen, um gefühlt eine Sekunde später eine Vollbremsung hinzulegen – und dann, man könnte schon fast sagen, filmreif, zu wenden. Und über die mittlerweile dunkelrote Ampel zurückzufahren. Logisch. Da waren Radfahrer und Fußgänger (die hatten schließlich grün). Egal, hat nur noch gefehlt, dass er uns weggehupt hätte …

Da kann der Peugeot nix für, dennoch macht ihm dann auch noch seine Fahrerin das Leben schwer. Und „frisiert“ beim Einparken mit dem Unterboden eine etwas zu hohe Randsteinkante … netterweise hat ihm der ADAC aus der Patsche geholfen und ihn fahrbereit hinbekommen. Und seine Fahrerin ist brav in die Werkstatt seines Vertrauens gefahren, damit er wieder heil wird.

Ja, ich schreib auch meine eigenen Pannen durchaus für die Nachwelt auf. Trägt ja jeder auf die ein oder andere Art und Weise immer mal wieder zu de3n Episoden (m)eines Autofahrerlebens bei 😉

 

 

Spruch zum Wochenende: Recht haben

Mein Leben wäre nur halb so aufregend, gäbe es den Straßenverkehr nicht. Heute morgen fahre ich auf der vorfahrtsberechtigten zweispurigen Ausfallstraße – als mir ein entgegenkommender VW Passat unerwartet und knapp die Vorfahrt nimmt. Er hatte geblinkt … Ich konnte bremsen und ihm ausweichen, der LKW rechts neben mir hats nicht ganz geschafft und das Fahrzeug leicht touchiert. Ich habe mit angehalten. Und bin von dem älteren Fahrzeuglenker mit belehrt worden. Er sei vollkommen im Recht, schließlich hätte er geblinkt. Das Blinkzeichen sei nämlich, um uns Unwissenden das mal klarzumachen, ein Signal. Das wir anderen Verkehrsteilnehmer beachten müssen. Und ihm seine Vorfahrt gewähren. Gerade im morgendlichen Berufsverkehr, der ohnehin eine Behinderung für jeden „normalen Autofahrer“ sei. Er habe lang genug, eigentlich viel zu lange, gewartet und dann von seinem Recht, seiner Vorfahrt, Gebrauch gemacht.

Weder der LKW-Fahrer noch ich konnten angesichts seiner rigiden und stetig lauter werdenden Argumentation zu ihm durchdringen. Er war im Recht, wir im Unrecht. Ich nehme an, dass er jetzt auch die Polizei belehren wird – denn er war so felsenfest von seiner Sicht der Verkehrswelt überzeugt, dass wohl auch eine Straßenverkehrsordnung von allen anderen einfach nur falsch gedeutet wird?

Ich widme ihm meinen Spruch zum Wochenende: „Recht zu haben ist nur halb so schön, wenn kein anderer Unrecht hat.“ (Orson Welles)

Episode aus meinem Autofahrerleben

Ich fahre Auto, täglich, und ich tue das gerne. Gestern abend hat es mir eine neue Straßenführung etwas schwieriger gemacht: üblicherweise nehme ích nach dem Montags-Abend-Sportprogramm eine Unterführung – die aber aktuell nicht nehmbar ist. Gut, kein Problem, bei dem schönen Abendhimmel sucht man sich seinen Heimweg gerne ein wenig länger aus und bewundert still und andächtig den traumhaften Abendhimmel.

Anders heute morgen: nicht die Polizei (die oft mal für mein morgendliches Amüsement auf dem Weg zur Artbeit sorgt, wenn sie im dichtesten Berufsverkehr die jungen Azubi-Polizisten in den Einsatz schickt: Fahrzeugkontrolle, wenn sich die Autos bis zur Autobahn zurückstauen …). Nein: heute morgen hatte ich das Vergnügen mit einer Minifahrerin vor mir. Nicht einheimisch. Die strikt 50 gefahren ist (soweit ok), die jedem Gullideckel weiträumig ausgewichen ist und dadurch den Verkehr auf der linken Spur, nennen wir es mal: behindert hat? Und: die keinen Blinker hat. Keine Bremslichter (denn sie lässt sich schon lange vor der Ampel nur noch rollen …), die einen Sicherheitsabstand von etwa 500 Metern zum vor ihr fahrenden Fahrzeug einhält. Die leider nicht mitbekommt, wenn die Ampel auf grün schaltet, dann erst mal nach dem Gang suchen muss, sodass es maximal 2-3 Autos über die Ampel schaffen. Vielen Dank dafür.

Meine Lieblingssequenz: die Minifahrerin wird von dem links hinter mir fahrenden, eher ungeduldigen Audifahrer angehupt, weil sie an der Ampel erst nicht losfährt und ihn dann beinahe rammt, weil sie ja dem Gullideckel ausweichen muss. Wow! Das nennt man Erschrecken und dafür ein Getriebe quälen. In jedem Fall habe ich mich final entschlossen, zu überholen – als ich wusste, dass eine Strecke lang keine Gullideckel kommen. Gute Idee, nur wollte sie dann 500 Meter weiter auch rechts abbiegen, war natürlich falsch eingeordnet. Statt Blinker hat sie Handzeichen (!) gegeben. Und richtig, außer ihr ist dann keiner über den Rechtsabbiegerpfeil gekommen …

Ja, so beginnt mein Morgen goldig! Leider hab ich dann bei so viel guter aggressiver Laune einen BMW-Fahrer geschnitten, Entschuldigung, war wirklich eine Übersprungsreaktion!