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Heimatverliebt: Food

Jetzt ist es so, dass man bei uns daheim nicht so von „Food“ spricht. Dennoch findet sich an allen Ecken und Enden Food to Go: gar nicht mehr so neu allerlei Dönerbuden, der Metzger hat Semmeln, die er mit seinem kompletten Sortiment belegt, auch beim Bäcker gibt’s das schnelle Essen für unterwegs und mindestens einmal in der Woche steht selbst in kleineren Orten ein Brathendl-Wagen. Der Hallertauer hat den Döner ebenso wie die Leberkässemmel ganz einfach in den weitumfassenden Begriff der Brotzeit integriert.

Deshalb meine ganz persönlichen Tipps zum Thema Food: wer durch die Hallertau fährt kann guten Gewissens auch bei der kleinsten Dorfmetzgerei Halt machen, an der warmen Theke gibt’s Leberkäse, in einem Korb warten frische, resche Semmeln. Eine Leberkässemmel ist durchaus vergleichbar mit einem Burger, für den Geschmack unbedingt Senf dazu – bei mir mir muss der mindestens mittelscharf sein, andere schwören auf die süße Variante. Dazu bieten Metzgereien auch oft warme Würstel, quasi Hot Dogs, oder Bratensemmeln. Da wird man wirklich überall fündig, sogar an Tankstellen unterwegs.

Das beste Brathendl – getestet von der bezaubernden Nichte und ihrem Opa, beide gelten als Gourmets – hat der kleine Kiosk in Mainburg. Aus Richtung Freising kommend an der Bundesstraße stadteinwärts nach der Aral-Tankstelle rechts. Dazu bekommt man dort beim Warten auch immer ein nettes Gespräch, die Betreiberin findet auch bei Hochbetrieb immer einen Grund, mit ihren Kunden zu lachen. Sehr empfehlenswert.

Allüberall finden Food-Festivals in der Region statt, das nächste ist das „Lower-Bavaria-Food-Festival“ in Landshut am 7./8. April 2018. Sicherlich nicht nur regional inspiriert, aber gutes Essen ist immer eine Empfehlung wert?

Und ich habe noch einen ergänzenden Tipp ein kulinarisches Mitbringsel aus der Holledau: Pralinen in Hopfendoldenform. Mittlerweile einige Male verschenkt und die kommen „sehr gut“ an. Infos gibt’s hier.


Jule und Ina laden zum Schreibprojekt „Heimatverliebt“, zum Thema „Food“ hatte ich letztes Jahr schon Restaurants unter dem Motto „Guad essen“ empfohlen. Deshalb dieses Mal eine etwas andere Sichtweise. Mehr Heimatliebe aus unterschiedlichsten Regionen findet ihr unter dem Suchbegriff „Heimatverliebt“.

Beim Bäcker

Wer zum Bäcker geht, der kann was erleben? Ich besuche an meinem Arbeitsplatz einen Verkauf mit qualitativ sehr hochwertigen Produkten, bei dem ich nicht zuletzt, weil alles köstlich schmeckt, oft und gerne einkaufen gehe. Den Anbieter würde ich sehr gerne empfehlen. Wenn nur nicht die immer wieder „erheiternden“ Erlebnisse mit den Fachangestellten wären. Das Verkaufsteam ist äußerst unzufrieden, mit dem Chef, der Kundschaft. Woher ich das so genau weiß? Das merkt man schon beim ersten Besuch, denn der Kunde ist hier nicht selten alles andere als König. Begrüßung des Kunden? Wenn der grüßt, dann antworten wir, huldvoll. Und bloß nicht zu viele Worte verlieren, ein „Bitte“ muss ausreichend sein, den Rest sagen fragende Blicke. Wichtiger ist den angestellten Verkäuferinnen, sich über die neueste unmögliche Idee des Arbeitgebers auszutauschen, über Kolleginnen zu lästern, sich über Arbeitszeiten zu beschweren, über Preise, Löhne und Gehälter*. Bittschön ohne Unterbrechung. Kommunikation ist wichtig. Auch wenn die Kundenschlange lang ist, die müssen dann eben zuhören. Die, also wir Kunden, haben eh manchmal Vorstellungen (das muss man jetzt mit etwas erhöhtem Tonfall lesen, weil wenn ich vor dem Tresen stehe wird das meist äußerst erbost in alle Richtungen hinausgesendet) also, was die sich rausnehmen … Sehr lustig ist: immer, wenn besonders viel Kundschaft ansteht, verschwindet eine Mitarbeiterin nach hinten. Heute morgen hat eine Kundin sehr höflich und meiner Meinung nach äußerst konstruktiv** nachgefragt, ob die zweite nicht weiterbedienen könne, weil es ja doch einige Kunden eilig hätten. Da hättet ihr mal die andere hören sollen: „Wir sind ja hier keine Maschinen, die macht jetzt Pause, ich mach meine in 15 Minuten. Da müssen Sie halt ein bisserl warten …“ Und ich find nach wie vor am Witzigsten, dass sie den Herrn, der unter den Umständen ein anderes örtliches Bäckereifachgeschäft aufsuchen wollte, so irritiert angeschaut hat, als er sich mit den Worten verabschiedete: „Gut, dann bezahl ich lieber das Gehalt der Bäckereifachverkäuferin, die mich nicht wegen ihrer Pause warten lässt.“*** Die haben schon komische Kunden, oder was meint ihr?

* Ja, ich kenne viel zu viele Interna und kaufe da trotzdem weiterhin ein.
** das ist keinesfalls immer so, dass Kunden höflich und konstruktiv bleiben
***wahrscheinlich hat sie sein lächelndes Gesicht gesehen, oder ihn einfach nicht verstanden? Oder, sie ist wirklich nachdenklich geworden ...