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Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (33)

Seit Wochen mache ich mir so meine Gedanken – auf meinem Arbeitsweg darf ich eine schöne, recht neue Straße befahren. Quasi eine schnelle Verbindungsstraße, Tangente, auf den knapp 15 Kilometern Länge nur 3 Zu- und Abfahrten. Jetzt beobachte ich, dass die von rechts Einfahrenden da viel zu häufig eine Vorfahrt voraussetzen und erzwingen, obwohl sie ja in die Vorfahrtsstraße einbiegen.

Vermutlich bin nicht nur ich von den Verkehrszeichen irritiert: ein Vorfahrt-Achten-Schild mit einem nach rechts zeigenden Pfeil auf blauem Kreis. Das bedeutet laut meiner Recherche Vorfahrt gewähren und rechts abbiegen …? Bin nur ich irritiert?

Wahrscheinlich ist es tatsächlich so, dass so mancher durchaus aufmerksame Autofahrer davon ausgeht, dass ihn das gar nicht betrifft, weil er ja gar nicht nach rechts abbiegen KANN? Die weiterführende Straße verläuft ja links von ihm …

Hm. In jedem Fall hat das heute früh wieder mal den eigentlich schön fließenden Verkehr an zwei Einfahrten zum kompletten Stillstand gebracht. Vielleicht wäre tatsächlich „Einfädeln lassen“ hilfreich? Also für beide Seiten …

Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (32)

Vorausschicken muss ich, dass sich aus dem „ins Homeoffice geschickt werden“ jetzt eine hybride Lösung entwickelt hat. Bedeutet ich bin aktuell immer 2-3 Arbeitstage im Office und ungefähr genauso lang im dann Einzelbüro. Bedeutet, dass ich ohne festen Rhythmus Pendler bin. So auch gestern Abend, als sich das südliche Bayern nach dem Rest Deutschlands mit Schnee und Glätte überzogen hat.

Pünktlich zum Feierabend waren meine Heimwege allesamt sehr rutschig und der Verkehrsfluss eher stockend. Trotzdem ist es mir gelungen, bis 5 Kilometer vor zu Hause heil und gut gelaunt durchs Hügelland zu kommen. Im letzten Dorfflecken gibt es an der Hauptstraße erst eine Ampelanlage vor einer Kuppe, gefolgt von einem Kreisverkehr etwa 300 Meter nach der Kuppe. Wer mich kennt weiß, dass ich bei diesen Wetterlagen in der Kolonne deutlich mehr Abstand zum Vorfahrenden habe, als bei normaler Witterung …

Und das war mal wieder gut so. Die Ampel schaltete auf gelb. Gleichzeitig gab es vor dem Kreisverkehr etwas Stau. Der junge Herr hinter mir hat da ein bisschen falsch eingeschätzt, wollte auch noch über die Ampel, gab Gas … und musste dann scharf bremsen. Und Rutsch. Ich hab ihm beim Schlittern im Rückspiegel zugesehen. Hatte noch Hoffnung, aber nein … obwohl ich stand bin ich immerhin von der Bremse. So wurde es ein Aufeinander“bumsen“ der Stoßstangen. Dafür sind die Dinger ja schließlich da. Seh ich bei Parkmanövern in der Stadt oft wesentlich Rumms- und Wummsiger …

Hab dann beim Betrachten des nicht entstandenen Schadens – wohl nicht mal ein Kratzer – auch super cool die Nichten mit „Passt schon“ zitiert. Und Zuhause mit Taschenlampe ausgerüstet musste ich dann sehr grinsen, denn selbst wenn wir keine Daten ausgetauscht hätten: auf der Stoßstange des Herrn Peugeot hat sich das Kennzeichen des jungen Autofahrers ganz schön deutlich – wenn auch spiegelverkehrt – als Visitenkarte hinterlassen 😉

Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (26)

In diesen Zeiten mit dem Auto unterwegs zu sein hat was – wären da nur nicht die, die ihr bisheriges Verhalten beibehalten. Sind die Egoisten auf Deutschlands Straßen sonst schon ein sonderbares Ding, ist es in diesen Tagen schlicht nicht zu verstehen.

Zur Veranschaulichung erzähle ich euch von gestern. Da hab ich mich auf den Weg gemacht. Die 3spurige A9 war zwar nicht leer, aber dennoch gut zu befahren. Am Kipfenberg wechselt ein LKW vor mir auf die mittlere Spur, ich nach links. Nicht ohne vorher den Rückspiegel zu checken, eh klar. Als ich etwa auf Höhe des LKW bin „erscheint“ etwa 500 Meter hinter mir ein Lichthupen betätigender Mitverkehrsteilnehmer. Der fährt so schnell, dass er mich weg Lichthupen muss, obwohl ich immer noch nicht am LKW vorbei bin. … Porsche, Münchner Kennzeichen (ich hab mir auch die Autonummer gemerkt).

Überflüssig? Aber ihm scheint gegenseitige Rücksichtnahme oder so was nicht so zu liegen. Er muss wahrscheinlich schnell wo hin, hat einen wichtigen Termin? Vielleicht tut ihm diese Zeit einfach nicht gut? Ja. Ich mag das. Mit dem Ego. Überflüssig zu erwähnen, dass ich mich gehetzt gefühlt habe. Gas gegeben habe. Ihm Platz gemacht. habe.

„Popi“

Neuerdings verteilt Nichte 2.0 die Sitzplätze. Per Ansage. Das läuft sehr willkürlich, keiner sollte sich setzen, ehe sie nicht definiert hat, wohin der „Popi“ der entsprechenden Person zu verweilen hat. Sonst gibts Alarm.

Das läuft dann zum Beispiel so ab: Das jüngste Familienmitglied merkt, dass irgendwas in Planung ist. Sie will also definitiv miiiiit. Vorsichtshalber dirigiert sie sich dann wortstark Richtung Auto der Tante. Dort ist irgendwie klar, dass ein Kindersitz zu wenig drin ist. Egal. „Coco oder Gigi Popi“ (je nachdem, was ihr gerade einfällt) auf den Fahrersitz – Nini „Popi“ in den Kindersitz – „Gu Popi“ sitzt hinten, ohne Kindersitz. Egal. Hauptsache angeschnallt.

Und Guuuuu bleibt eisern sitzen …. weil sie miiiiiiiit will. Und das Tantenherz bricht, wenn sie sich an mich klammert und unbedingt mitfahren will. Dummerweise: mitkommen würde sie. Nur dann braucht sie irgendwann doch die Mami. Also spätestens beim Einschlafen. Oder so. Weil ich würd sie natürlich gerne einpacken und was mit beiden Mädels machen. Aber da ist sie mit ihren zwei Jahren und als Mama-Kind schlicht noch nicht ganz so weit ….

„Guuuu“ ist übrigens ihr selbst gewählter Name. Wahrscheinlich von „du“. Und zuckersüß, dass die Familie jetzt mit Mami, Papi, Nini und Gu schön durchdefiniert ist.