Schlagwort-Archive: ausstellung

Heimatverliebt: Kultur in der Hallertau (1)

Meine Heimat ist das größte Hopfenanbaugebiet der Welt, aber zur Region gehören eher Kleinstädte, Märkte und Dörfer. Museum bedeutet hier weniger eine Sammlung großer Kunstwerke,  vielmehr finden sich Tradition und Kulturgut aus der Region. Ich habe drei Empfehlungen herausgesucht:

Das Hallertauer Heimat-und Hopfenmuseum in Mainburg, das 2017 an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet hat und Geschichte sowie Erinnerungsstücke aus Vergangenheit bis zur Gegenwart zeigt. Von Mode, Tracht, Hilfsmitteln und Maschinen aus der Landwirtschaft – bis hin zu abstrakter Kunst. Und noch bis Mitte Februar die Sonderausstellung „A bißl gschamt habn wir uns schon“, in der an den Filmproduzenten Alois Brummer (1926-1984) erinnert wird, der – aufgewachsen auf einem Hopfenhof nahe Mainburg – einer der Wegbereiter des deutschen Sexfilms der 1970er Jahre war. 

Das Deutsche Hopfenmuseum Wolnzach hat sich auf alles Wissenswerte über das „grüne Gold“ spezialisiert: Anbau und Verarbeitung, gestern wie heute. Architektonisch erinnert das Gebäude an einen Hopfengarten, insgesamt stehen 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung. Zusätzlich zu den normalen Öffnungszeiten (Dienstag-Sonntag 10-17 Uhr) gibt’s im Jahresverlauf zahlreiche Seminare und Vorträge. Und nicht zu vergessen die Bierproben, die von Brauerein aus der Umgebung unterstützt werden.

Über einem bekannten Café in Pfaffenhofen findet sich das  Lebzelter- und Wachszieherei-Museum, das bis auf das Jahr 1610 zurückgeführt werden kann. Damals kam ein Handwerker aus Diessen am Ammersee in die Hallertau, seitdem wird die Fertigkeit von Generation zu Generation weitergegeben. Ich vermute, die wenigsten unter uns können sich unter dem Begriff noch etwas vorstellen? Sehr selten geworden und deshalb eine Besonderheit zeigt Familie Hipp in Ausstellumgsräumen die alte Handwerkstradition. Die Lebzelten- und Kerzenzeit wird mit Vorträgen von Oktober bis Dezember und vor Ostern zum Leben erweckt, damals wie heute ist der Rohstoff Bienenwachs und -Honig. Mehr. Öffnungszeiten am besten telefonisch anfragen, größere Gruppen werden wohl kostenlos herumgeführt.

Und ich zitiere von der Website des lokalen Tourimusverbandes: „Die Hallertau ist eine Jahrhunderte alte Kulturlandschaft. Heute ist das hügelige Gebiet geprägt von Hopfengärten mit bis zu sieben Metern hohen Gerüsten. Dadurch ergibt sich ganzjährig ein besonderes Bild. Um die Hallertau ranken sich Mythen, Sagen und Geschichten. Kelten, Römer, Epochen wie Mittelalter oder Barock haben im Hopfenland  eindrucksvoll ihre Spuren hinterlassen. Die Entstehungsgeschichte lässt sich gut in den vielen Museen der Region erforschen.“

—–
Jule lädt zum Schreibprojekt „Heimatverliebt„, in diesem Monat lautet das Thema „Kultur in deiner Heimat“. Meinen Beitrag über kulturelle Sehenswürdigkeiten in der Hallertau möchte ich gerne in mehrere Episoden unterteilen, denn auch wenn die Region so klein und unbedeutend erscheint, ist der Holledauer doch ein Kulturliebhaber. Es macht mir Freude, in die Region einzutauchen und nach den versteckten Schätzen zu suchen. Im ersten Teil empfehle ich Museen und Ausstellungen, weitere Tipps folgen. Mehr Heimatliebe aus unterschiedlichsten Regionen findet ihr unter dem Suchbegriff „Heimatverliebt“.

Sonntagsfreude: Schmetterlinge

P1000450

„Hast du eine Hoffnung, die in Erfüllung gehen soll, so fang‘ einen Schmetterling und flüstere ihm deinen Wunsch zu. Schmetterlinge geben keinen Laut von sich und verraten niemandem etwas, außer dem Himmel. Lass ihn deinen Wunsch in den Himmel tragen – und er wird erhört.“ (aus Hawaii)

Ich freu mich auf meinen Besuch bei den unzähligen Schmetterlingen, Staunen und Träumen lautet mein Motto. Also doch noch geschafft, wenn auch wie immer auf den letzten Drücker.

Mehr Sonntagsfreuden sammelt Rita, schaut bei ihr vorbei.

#Sonntagsfreude: Termine

Was passt alles in ein Wochenende? Irgendwie hatte ich bei der Planung für dieses schlicht vergessen, dass so ein Wochenende nur aus Samstag und Sonntag besteht? Und für weit mehr als 2 Tage alles reinpressen wollen. Mit Gewalt … Statt einem halben Tag Einkaufsfahrt hab ich gestern online zugeschlagen und damit viel Freiraum für mich geschaffen. Insofern klappt heute der zweite Teil des unaufschiebbaren Schreibkrams, aber nachmittags vielleicht sogar noch die Ausstellung „Das goldene Zeitalter der Reichen Herzöge“ in meiner Lieblingsstadt? Ist der letzte Termin, weil ich das seit 3 Monaten „irgendwann mal“ mache … Und danach Mädelsabend mit lieben Freundinnen. Herz, was willst du mehr?

Mehr Sonntagsfreude bitte hier nachlesen.

Ich gehe langsam

„Ich gehe langsam aus der Welt heraus, in eine Landschaft jenseits aller Ferne, und was ich war und bin und was ich bleibe geht mit mir, ohne Ungeduld und Eile, in ein bisher noch nicht betretenes Land.

Ich gehe langsam aus der Zeit heraus, in eine Zukunft jenseits aller Sterne, und was ich war und bin und immer bleiben werde geht mit mir, ohne Ungeduld und Eile, als wär ich nie gewesen oder kaum.“ (Hans Sahl)

Gestern ist der Holzner Opa gestorben, der Großvater meiner Schwägerin in Spe. Der Freundin meines kleinen Bruders. Ein Hundertjähriger, der gerade seinen runden Geburstag mit einer großen Gesellschaft gefeiert hat. Mit vielen schönen Worten und Werken, seine eigenen haben eine ganze Ausstellung gefüllt. Seit er aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekommen ist hat er sich seinem Hobby, der Schreinerei, gewidmet. Viele Möbel, besondere Einzelstücke und einen Altar hat er in seinem Leben gemacht. Die schönsten Werke konnte man bei der Geburtstagsfeier wie in einem Museum bestaunen. Er selbst hat sich gefreut, war aber ganz bescheiden, ist schließlich nur sein Hobby gewesen, also alles nichts besonderes. In seiner Werkstatt hatte er seine Ruhe, hat das Hörgerät ausgeschaltet und mit dem Holz gearbeitet. Dinge erschaffen, die bleiben. Und ewig an ihn erinnern werden, wie die Holzkiste meiner Eltern, das Leiterwagerl der bezaubernden Nichte …