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He kummt na Huus

Lieber Otto,

Copyright Otto Waalkes

Ich könnte viele Worte schreiben. Dass du uns gestern mit deiner Kunst den Tag gerettet hast, schließlich hat’s in deiner Heimatstadt gestern nicht nur laut Wetter-App zu 100 Prozent und von allen Seiten in Strömen gegossen. Dass es kein Shietwetter gibt, sondern nur shietie Klamotten. Dass ich es besonders finde, dass deine Kunst in deiner Geburtsstadt ausgestellt wird. Dass ich schon immer gern mit dir und über deine Kunst gelacht habe. Dass ich gestern viel gestaunt und noch viel mehr gelächelt und gelacht habe. Dass ich deine gestalterische Kunst sehr bewundere. Dass mich viele deiner Kunstwerke sehr berührt und überrascht haben. Dass ich es toll finde, dass man in deiner Ausstellung fotografieren darf – und dass selbstredend klar ist, dass du, Otto Waalkes, alle Bildrechte an deiner Kunst hast.

Aber ich lass es einfach sein. Made my day. Schade, dass es noch keinen Emoji- Ottifanten gibt …

Dein Fan, der deine Heimat richtig gerne hat, wenns nur nicht so arschweit bis nach Ostfriesland wär …

Copyright Otto Waalkes

Heimatverliebt: Bockerl – fahr zua

Vom Schreibprojekt „Heimatverliebt“ hab ich mir ein paar Gedanken aufgehoben, eine davon war das Holledauer Bockerl, die Zugverbindung der Hallertau – lang her. Gerade läuft eine Ausstellung, zum ersten Mal im Herzen der Holledau, in Au in der Hallertau. Und die Gelegenheit hab ich genutzt, um endlich mal wieder zu fotografieren …


Die wichtigsten Stationen der ehemaligen Bockerl-Strecke von Sandelzhausen bis Wolnzach und von dem Bahnhofsknotenpunkt Enzelhausen über Au bis Nandlstadt auf 50 Meter im Modell. 
Nicht nur uns Hallertauern geht da sHerzerl auf – es steckt ganz vui Heimatliebe PLUS Detailliebe drin.
Bockerl – fahr zua, nur vier Männer sind es, die die Geschichte der alten Zugverbindung am Leben halten.
Neben der puren Leidenschaft für Zugstrecke und Züge wird auch das Landleben in früheren Zeiten lebendig.
Die Sammlung ist mittlerweile sehr umfangreich.
Authentische Fuhrwerke der Zeit sind da zusammengetragen.
Überall entlang der alten Bahnstrecke werden Situationen aus dem Alltag ins Bild gerückt.
Die verschiedenen saisonalen Arbeiten im Hopfengarten.
Und mittendurch fährt das Bockerl .
Ich bin mir recht sicher, dass nicht jeder Besucher jedes Detail entdeckt – ich freu mich zum Beispiel über dieses Klohäusl, entdeckt inmitten einer Bauernhofruine.
Hier wird der Hopfen auf den Hof gefahren.
Die rote Ampel am Bahnübergang.
Erntearbeiten an der Bahnstrecke.
Hier löscht die Feuerwehr einen Scheunenbrand, im Hintergrund Polizei und Rettungshubschrauber.
Hippieleben in der Holledau.
In der Schnaps-Manufaktur.
Bockerl fahr zua.
Hopfabrock.
Romantische Platzerl gibts in der Holledau ganz viele – genau richtig für ein heimliches Stelldichein.
Auch neben dem Hopfen gibts in der Landwirtschaft immer genug zu tun.
Das Bockerl fährt durch den Zug-„Friedhof“ …
Immer was los auf dem Land.
Auch Kult: der Eicher. Könnte mein Papa mit seinem Oldtimer-Bulldog sein …
Bahnhofsstimmung …
Warten auf den Zug.
Beladen von Waggons.

Unbezahlte Werbung: Die Ausstellung in der Auer Hopfenlandhalle läuft noch am 23. & 24.03.2019. jeweils von 13 – 18 Uhr – zum Glück stellen die Modellbauer aber immer wieder in der Region aus, das nächste Mal wohl im Herbst, aktuelle Infos hier klicken, ich kann es nur empfehlen.

Momentaufnahmen von der LaHo2017

Zurückblickend gabs nicht wirklich schlechtes Wetter, mal ein Regenschauer, aber fast alle Bilder der Landshuter Hochzeit 2017 zeigen den typisch bayerischen Himmel: weiß-blau.

So schöne Zähne – wobei ich zweifle, ob ein Mann im besten Alter im Mittelalter noch mit vollem Gebiss ausgestattet war?

Essen und Trinken wie zur Zeit der herzoglichen Hochzeit 1475: Musik zu des Fürsten Hochzeit im Innenhof der Residenz.

Die Gauklerpyramide, meterhoch, man beachte die Farben.

Wunderschön sind die Haarprachten, vor allem die der jungen Damen.

Eine Entdeckung war dieses handgefertigte Gebetbuch, wurde von der edlen Dame wie eine Tasche am Gürtel getragen.

Die Falken inmitten der Menschenmassen – eine echte Attraktion.

Gauklerpyramide im Lager, da wirken die Farben ganz anders?

Auch die Kostümierten beobachten das bunte Treiben und halten einen „Ratsch“.

Prächtig geschmückt ist der Wagen der Spielleute, das hier sind Mitglieder des Hofberg Theaters.

Wenn sich die Gaukler für ihren Auftritt bereit machen fliegen Schuhe „geordnet“ auf einen Haufen …

Immer wieder aus allen Perspektiven sehenswert …

Eine Szene, wie sie 1475 sein könnte – nur war damals die Mauer der Kirche noch nicht verputzt, das kam erst frühestens 100 Jahre später …

Die Kinder singen vor dem großen Portal von St. Martin.

Noch mal Haarpracht – das rechte Edelfräulein hat an diesem Samstag 2 Stunden Locken gedreht, mit einem modernen Lockenstab 😉

So schön geschmückt wurden die Speere der Stadtwachen im Hochzeitsjahr 1475 vielleicht auch zu den Feierlichkeiten?

Musiker vor dem gotischen Rathaus.

Spielleute ziehen spielend, singend und tanzend an der Isar entlang.

Mittelalterliche Werbung 🙂

Dieses Kostüm fasziniert mich Jahr für Jahr, die Farbe blau kommt mit dem Gold besonders gut zur Geltung. Durch das gelb in den Buchskränzen ist mit zum ersten Mal der passende Schmuck ins Auge gestochen – übrigens sind die meisten Schmuckstücke kein Privatbesitz, sondern gehören mit zum Fundus der Förderer, die Kleidung, Gürtel, Broschen, Hauben … gemeinsam verwahren.

Momentaufnahme von der Tür von St. Martin aus.

Und wie anno dazumal begegnen sich zur LaHo die Herren und die Damen – auf ein Getränk, auf ein Geplauder …

Schönes Bild von Bernhard Kühlewein mit den Wahrzeichen von Landshut, entdeckt in der Ausstellung „Mythos Hochzeitsstadt“ in der Heiliggeistkirche.

Sehr beeindruckend ist der Innenraum von St. Martin, tolle Akustik und unfassbar hoch und licht.

Der höchste Backsteinturm der Welt scheint die Burg Trausnitz zu überragen – erbaut in dieser Höhe haben ihn die Baumeister in jedem Fall, um mal einen Blick auf das Treiben auf der herzoglichen Burg zu erhaschen 😉

Heimatverliebt: Kultur in der Hallertau (5)

Und abschließen möchte ich meine recht ausführlich gewordene Empfehlungsliste zur Kultur in der Hallertau mit dem Hinweis, dass in meiner Heimat unzählige Künstler, Kunsthandwerker, Musiker, … leben. Über Eindrücke berichte ich ja lieber aktuell, aber ein paar Tipps sind von Dauer:

Der Prielhof gehört zu Kloster Scheyern, bereits seit 2005 finden dort alljährlich Ausstellungen statt, auch wieder im Herbst 2017. Aussteller sind Künstler aus der Region, es ist eine schöne, bunte Veranstaltung, sehr unterschiedlich.  Seitdem füllt sich in der parkähnlichen Gartenanlage ein Skulpturengarten, den man ganzjährig besuchen kann. Sehr zu empfehlen.

Genau wie das Kuchlbauer-Hundertwasser-Areal in Abensberg. Von weitem zu sehen ist der Turm, er wirkt wie ein Gebilde aus 1001 Nacht. Besonders schön ist, dass die Kunst mit der Tradition der Hallertau kombiniert worden ist, rund um den Turm ist ein gemütlicher Biergarten eröffnet worden, sodass man nicht nur hinaufsteigen, sondern auch drumrum sitzen kann und jedes Detail bei einer kühlen Mass Bier bewundern.

Und dann kann ich rundherum in der Region nur empfehlen. Augen auf und auf Details achten. Im kleinen Ort Weihmichl zum Beispiel gibt’s den Volkssänger Roider Jackl als Brunnenfigur, genau wie am weltweit bekannten Münchner Viktualienmarkt. Er wurde in der Hallertau geboren, genau wie Joseph Maria Lutz, in dessen „Dichterstube“ in Pfaffenhofen findet sich Korrespondenz des Heimatdichters mit seinen Zeitgenossen Thomas Mann oder Stefan Zweig. Und in vielen Dörfer entdeckt man kleine, liebevolle Kunstwerke an Häusern und Fassaden, in den Gärten, Erzeugnisse der Töpfer, Kunstschmiede, Kunsthandwerker, Maler …

Ein Kulturgut, das oft in Vergessenheit gerät, haben einige Orte in den letzten Jahren übrigens wieder aufleben lassen. Früher wussten die wenigsten den Familiennamen ihres Nachbarn, der war der Moar, Stolz, Knaller, … heute weisen kleine Schilder am Haus auf den alten Hofnamen hin. Das begeistert mich sehr und ich überlege, ob wir bei uns am fertig renovierten Bauernhof ein Schild mit dem alten Hofnamen anbringen …

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Jule lädt zum Schreibprojekt „Heimatverliebt„, in diesem Monat lautete das Thema „Kultur in deiner Heimat“ und dazu ist mir richtig viel eingefallen … Mehr Heimatliebe aus unterschiedlichsten Regionen findet ihr unter dem Suchbegriff „Heimatverliebt“.