Ich freu mich auf mein erstes Adventskonzert 2017 morgen abend – schön wirds, klassisch und doch ganz anders:
Euch allen einen schönen Nikolaustag, ich hoffe, ihr habt ein paar Mandarinen und Nüsse bekommen? Oder eine schokoladige Überraschung?
Ich freu mich auf mein erstes Adventskonzert 2017 morgen abend – schön wirds, klassisch und doch ganz anders:
Euch allen einen schönen Nikolaustag, ich hoffe, ihr habt ein paar Mandarinen und Nüsse bekommen? Oder eine schokoladige Überraschung?
Wie überall in Deutschland standen auch in der Hallertau Burgen und Schlossanlagen, manchmal geben Straßennamen wie Am Schloss oder Burggraben einen Hinweis, dass an dieser Stelle einst etwas stand – auch wenn weit und breit kein Prunkbau, nicht mal eine Ruine zu entdecken ist. Aber zumindest ein paar Schlösser hat meine Heimat noch, eine Auswahl:
Mein persönlicher Liebling, weil ich hier doch schon so manche Stunde verbracht habe ist Schloss Au in der Hallertau – das frühere Schloss brannte im Landshuter Erbfolgekrieg vollständig ab. Der Wiederaufbau steht in seinen Ausmaßen seit 1574, allerdings ließen die Freiherren Beck von Peccoz, bis heute Besitzer, das Gebäude ab 1880 von einem Münchner Architekten im Stil der Neurenaissance umgestalten. Wer durch den Markt Au in der Hallertau fährt, dem fällt vielleict die lange Schlossmauer auf. Nicht verpassen: Zur Brauerei gehört ein wunderschöner Biergarten mit alten Kastanien, Blick aufs Schloss inklusive. Ich habe gelesen, dass die Pacht des Schlossbräukellers vakant ist, wäre mir also persönlich wichtig, dass sich jemand findet, denn ich würde im Sommer gerne mal wieder dort sitzen und einen lauen Abend genießen.
Schloss Ratzenhofen – ähnlich schön ist der bewirtschafte Biergarten. Ich kenne diese Location nicht nur von unzähligen Aufenthalten auf den gemütlichen Bänken im Frühling, Sommer und Herbst, sondern auch, weil ich hier zu allen Jahreszeiten schon Konzerte gehört oder Feste gefeiert habe. Erstmals 1040 wurde eine Feste erwähnt, im Mittelalter scheinen die reichen Landshuter Herzöge gerne Station gemacht zu haben. Etwa um die Zeit der Landshuter Hochzeit (1475) hat Georgs Vater Ludwig eine hohe Summe in einen Umbau investiert, das jungvermählte Paar verbrachte Zeit in Ratzenhofen, so etwas wie Flitterwochen? Der Umbau zum Schloss wurde 1771 abgeschlossen, in den folgenden Jahren wechselten die Besitzer häufig, seit 1918 ist das Schloss im Besitz von Familie Zierer. Eine besondere Erwähnung gibts von mir für die Möglichkeiten für Wanderer und Radfahrer, anders als im restlichen Hügelland sind die Wege durch den Verlauf des Flüsschens Abens sehr eben, also auch für Nicht-Sportler zu empfehlen.
Ganz und gar unauffällig fügt sich das Wasserschloss Train ins Ortsbild ein, direkt neben dem restaurierten Zehentstadl. Das Schloss ist in privatem Besitz und nur am Tag des offenen Denkmals von innen zu bestaunen. Die Gemeinde nutzt es gerne als Kulisse, zum Beispiel beim alljährlichen Weihnachtsmarkt. Der wahrscheinlich berühmteste Schlossgast war übrigens Emanuel Schikaneder, der hier Texte zu Mozarts Zauberflöte geschrieben haben soll. Vor vielen Jahren durfte ich mal in der kleinen Schlosskapelle bei einer Hochzeit singen und war auf dem kurzen Weg durchs Haus einfach begeistert.
Neben den großen Bauten sind es oft die kleinen Häuser, die typisch für eine Region sind. Fairerweise muss ich schreiben, dass die traditionelle dörfliche Struktur der Hallertau vielerorts dem Einheitsbrei-Siedlungsbau gewichen, den man überall in der Welt zu sehen bekommt. Ein Relikt sind aber ganz winzig-kleine Häuschen, wenige sinds nur noch, eingeschossig, unscheinbar. Trotzdem sollte man an denen man so gar nicht achtlos vorbeifahren, da es die eigentlich architektonischen Kulturgüter der Region sind. Zwei Empfehlungen sind das Weberhäusl in Pfaffenhofen und das komplett renovierte ehemalige Bauernhäusl an der Hausmehringer Straße 4 in Nandlstadt, das meines Wissens sogar für Veranstaltungen gemietet werden kann. In der Marktgemeinde ist übrigens die Marktstraße immer noch sehr typisch für die Märkte der Hallertau von vor etwa 100 Jahren, einige Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Ein echter Geheimtipp, den ich, hier aufgewachsen, erst heute zu schätzen weiß.
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Jule lädt zum Schreibprojekt „Heimatverliebt„, in diesem Monat lautet das Thema „Kultur in deiner Heimat“. Die kulturellen Sehenswürdigkeiten der Hallertau passen, obwohl die Region so klein und unbedeutend scheint, einfach nicht auf eine Seite. Im zweiten Teil habe ich euch von Architektur erzählt, weitere Tipps folgen. Mehr Heimatliebe aus unterschiedlichsten Regionen findet ihr unter dem Suchbegriff „Heimatverliebt“.
Hatte ich nicht geplant, aber da mein Bruder den gefährlichen Männerschnupfen erwischt hat durfte ich heute morgen einen kleinen Ausflug durch die Hallertau unternehmen. Hausmitteln vertraut er nicht, also sollte ich ihm „eine volle Dröhnung“ aus der Apotheke besorgen. Auf dem Land rotiert der Wochenenddienst, so führte mich die Fahrt ins schöne Wolnzach.
Unterwegs hab ich den Weg sehr bewusst wahrgenommen, mich in Au über den neuen Marktplatz, die alte Post mit dem hippen Griechen, den Hinweis auf den geöffneten Schlossbiergarten, die wunderschöne Schmiede und das gut gefüllte Café Zintl gefreut. Auf den nächsten Kilometern gestaunt, wie grün und gleichzeitig farbenfroh die Wälder sich schon gefärbt haben und wie die leeren Hopfenfelder sich in die Landschaft schmiegen, hab über eine Vogelscheuche im altersschwachen Friesennerz gegrinst und versucht, die unzähligen Raben zu zählen, die oben auf den Hopfen-Stangerln sitzen, die Umgebung fest im Blick.
In der Apotheke waren überraschend viele Kunden für den Sonntag morgen, es ist Herbst und die Nasen triefen. Seufz. Auf dem Rückweg hab ich mich verfranst, wollte nur einen kleinen Umweg fahren, durch eine Vollsperrung und Umleitungen hab ich dann ein paar mehr Hopfendörfer besucht. Und einmal mehr die vielen Facetten meiner Heimat bewundert – wenn auch nicht alle: es gibt manche bauliche Stilrichtungen, sie sich bei aller Liebe und allem Verständnis einfach nur sonderbar im dörflichen Charakter ausnehmen, nicht integrierbar.
Aber trotzdem schön, so eine herbstliche Ausfahrt durchs Hügelland – wenn man nicht vor sich hinträumt, um dann plötzlich im dichtesten Verkehr in Mainburg steckenzubleiben. Am Gallimarktsonntag suchte hier jeder einen Parkplatz, um zum Mittagessen ins Festzelt zu gehen, also natürlich jeder, außer mir, die ich das nicht so präsent hatte …
Und dann hab ich spontan noch einen zusätzlichen Abstecher gemacht, um am Hof meines Cousins „shoppen“ zu gehen. Seine Kinder ziehen seit Jahren Kürbisse und verkaufen die, um sich ein kleines Taschengeld zu verdienen. Das unterstütz ich, auch wenn die Kids das längst nur noch aus Nostalgie tun … Jawoll.
Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita.
Es gibt diese Abende im Freundeskreis, die sich aller Vorfreude wert erweisen. An denen gemeinsam geschlemmt, getrunken, gelacht und genossen wird. Manchmal aber noch viel mehr. Kürzlich durften wir zu viert einen Abend beim kleinen Italiener in der Nachbarschaft genießen. Hier geht’s chaotisch zu, aber das Ambiente ist stimmungsvoll, man kennt sich und das Essen ist köstlich. Ein kleiner Geheimtipp, hierherzukommen. An einem großen Tisch drinnen sitzen mindestens 10 fröhliche Mädels aller Altersklassen. Unser reservierter Platz ist damit belegt. Macht nix, es ist eine erste laue Sommernacht, wir bleiben vor der Tür. Zwei Mädels erscheinen zum Rauchen, schon vorher ist uns das angeregte Tuscheln aufgefallen. Jetzt lächelt die hübsche Blonde unseren Freund an und stellt ihn der Freundin als „Buchhändler meines Vertrauens“ vor. Er errötet, in der Hinsicht ist er – übrigens schon seitdem ich ihn vor 20 Jahren kennen lernen durfte – sehr schüchtern. Ich hab später „beherzt“ ein ganz klitzekleines bisschen eingegriffen. Und am Ende eines unglaublichen Abends haben sich die beiden – immerhin – mit einem verlegenen Grinsen, einem flüsternden „bis bald“ und sogar einer kleinen Umarmung verabschiedet. Hach. Das hat den ohnehin wundervollen Abend noch perfekter gemacht – und ich muss ergänzen: da war noch nicht abzusehen, dass wir noch weiterziehen, es noch lustiger wurde und wir wirklich erst im Morgengrauen auseinander gehen sollten. Aber auch das war wertvoll und darf nicht unwiederholt bleiben, weil wir langsam in dieses Alter kommen, indem so eine Nacht eine Woche „Schlecht-Beieinander“-Sein nach sich zieht … Insofern: auf baldiges Wiedersehen!