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Sonntagsfreude: Geschenkte Zeit

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Seit ein paar Tagen steht das Gerüst und ab morgen wird – sofern der Regen uns keinen Strich durch die Rechnung macht – verputzt.

Heute wurde mir Zeit geschenkt, unerwartet – ich freu mich riesig. War seit Montag drecksfad etwas grummelig, denn mein Wochenende hat zwei volle Tage Freizeit ist mir heilig. Dass ich an einem Sonntag arbeiten sollte, das ging mir so dermaßen gegen den Strich. Gut, hätte nichts geholfen. Veranstaltungen sind nun mal von langer Hand terminiert. Auch wenn erst kurzfristig gesagt wird, dass ich zur Unterstützung dazukommen soll. Und stimmt, ich hab da um einiges mehr an Erfahrung, als so mancher, der das offensichtlich zum ersten Mal tut. Zum Glück gibts das Wetter, dass einen Veranstalter dann doch am Vortag dazu bringt, wegen zu erwartender schwerer Regenfälle ein Open-Air-Event „aus Sicherheistgründen“ abzusagen. Sehr vernünftig. Mir schenkt es diesen Tag, den ich so notwendig brauche. Denn ich bin die letzten Wochen etwas nachlässig mit meiner Baustellen-Buchhaltung gewesen. Die Rechnungen sind zwar bezahlt, aber ich brauche den Überblick. Ob wir im Plan sind. Uns vielleicht doch noch eine klitzekleine Spielerei leisten können. Die ich kürzlich bei einem Haus gesehen habe, das zeitglich gebaut worden ist. So ein winzig kleines Fassadendetail, das nur leider Geld kostet … Morgen gehts los mit dem Verputzen. Keine Sorge, den Job überlassen wir einem Trupp, der das richtig gut kann. Aber es sieht so aus, als ob in den nächsten Wochen wirklich ganz schön viel vorwärts kommt. Und die Eltern dann im Hochsommer alle ins zumindest zu 98 Prozent fertiggestellte Schmuckstück einladen können …

Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita, bei der sich heute alles um die Farbe blau dreht.

Sonntagsfreude: Läuft

Auch wenn mein Wochenende sehr anstrengend war, alles läuft:

  • meine Mutter hat seit Montag ein neues Knie und ist schon wieder sehr unternehmungslustig. Morgen darf sie auf Kur.
  • mein Vater vermisst sie sehr, aber er arrangiert sich – und das mit ihm und dem Haushalt läuft besser als erwartet. Ich muss mich neben der Baustelle nur um die Wäsche kümmern, sonst hat er alles richtig gut im Griff.
  • gestern war die Nichte in Latzhose auf der Baustelle und hat mit uns „gezaubert“ – sehr wörtlich zu nehmen, wenn aber beim „Hex-hex“ nix passiert, schimpft sie zwar erst mal den dummen Besen Kartoffelbrei. Weil der sie nicht richtig versteht. Oder der Zauberspruch verkehrt war. Oder … Aber eigentlich hatten wir auch ohne Bibi und Tina richtig viel Spaß und haben trotzdem ordentlich was geschafft.
  • Stand heute sind alle Decken streichfertig, der Putz bis auf einen Raum auch, mit wenigen Ausnahmen ist der Dreck aus dem Haus gekehrt, wir haben Lampen ausgesucht – und jetzt such ich noch nach „echten“ Naturölen für die Böden. Dabei halte ich unauffällig Ausschau nach Alternativen zu Gardinen, in der Hoffnung, die Mutter wenigstens in einigen Räumen von etwas anderem als diesen aus meinem Blickwinkel überflüssigen Staubfängern begeistern zu können …
  • Der erste Schnee heute war zauberhaft, alles wie mit Puderzucker bestäubt – gerade stört mich nicht mal die Kälte. Hach.
  • Die beste Feundin hat mir ein Packerl auf die Baustelle gebracht – ich hab mich soooo gefreut! Hach.
  • Freitag abend bin ich – obwohl so lange Abende grade gar nicht mit dem Baustellenleben zusammenpassen, mit drei alten „Spielgefährten“ wunderbar durch das Münchner Nachtleben gezogen – was haben wir gelacht.
  • gestern hat die wundertolle Konzertfreundin in ihren Geburtstag reingefeiert. Und wisst ihr, wie glücklich es machen kann, wenn man sieht, wie liebevolle die engsten Menschen mit ihr umgehen, wie wertgeschätzt sie wird, wie nah sie mit allen ist? Da ist mir so das Herz aufgegangen. Dass ich viel länger geblieben bin, als ich eigentlich sollte – aber es war einfach zauberhaft. Hach.
  • ich hab es schon mal geschrieben, und heute wiederhole ich mich: die Erholungsphasen in der Bauzeit sind nicht zu kurz, müssen nur effizient genutzt werden …

Ach so, nicht dass ich es jemals vergessen könnte, aber wer weiß:

  • Neueste weise Feststellung meiner Nichte: „Coco, du bist ganz schön dumm- warum hast du denn die Türen schon letztes Jahr gestrichen, wenn du es jetzt noch mal machen musst? Die Arbeit hättest du dir echt nur einmal machen brauchen …“ (Frau sollte in Zukunft immer erst 4jährige fragen, bevor sie sowas in Angriff nimmt. Oder bevor sie das Abkleben von Türen Brüdern überlässt, die dafür Klebeband verwenden, das so fest klebt, dass es alles mitnimmt, wenn man es entfernt …)
  • Mein Papa hatte „natürlich“ recht: die Tür seines WCs lässt sich nicht schließen, weil das Waschbecken ca. 2 Zentimeter zu tief ist. Wie gut, dass er recht hat.
  • Der Handwerker, der diese Woche Decken verputzt und abgeschliffen und vorgestrichen hat, muss sich seinen Kaffee selbst machen, weil die Mama ja seit Montag im Krankenhaus ist. Kein Problem – dachte er, bevor er das verführerisch duftende Haferl kostete. Er hatte – statt Milch die offene Packung Mangosaft im Kaffee. Und damit wäre auch geklärt, dass das keine tolle neue Geschmacksnuance für eine lohnende Geschäftsidee ist 🙂

Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita – schaut einfach mal bei ihr vorbei.